Liedtextanalyse: „Fick ihn doch“ von Alligatoah

Einführung

Der deutsche Rapper Alligatoah ist für seine satirischen und oft gesellschaftskritischen Lieder bekannt. Das Lied „Fick ihn doch“ aus dem Jahr 2013 stellt keine Ausnahme dar. Durch den Einsatz von Humor und Übertreibung untersucht der Track das Thema Eifersucht und Kontrollzwang in einer Beziehung. Diese Analyse wird die verschiedenen Elemente und Themen des Liedes aufschlüsseln, um die zugrunde liegenden Bedeutungen und Entwicklungen besser zu verstehen. Die Mindestzeichenanzahl dieser Analyse beträgt 3500 Zeichen.

Erste Strophe: Eifersucht und Besessenheit

„Ich bin ein kleiner Spion in geheimer Mission“

Ein auffälliges Bild. Hier stellt sich der Sänger als jemand mit intensiver Überwachungslust dar. Diese obsessiven Züge sind ein wiederkehrendes Thema setzen bereits die Stimmung des Liedes.

„Dass du gereizt von Verboten bist, beweise ich schon“

Es zeigt, dass die überwachende Person sich ihrer manipulativen Macht und Kontrolle bewusst ist. Diese Kontrolle übt er aus, weil er die Reaktionen des Partners darauf vorhersagen kann.

Der Refrain „Dann fick ihn doch!“, der immer wieder wiederholt wird, symbolisiert die Frustration und den emotionalen Tumult, der durch die vermutete Untreue seines Partners verursacht wird. Es ist auch ein resignierendes Moment, als ob es keinen Unterschied machen würde, was der Partner tut.

Zweite Strophe: Eskalation der Überwachung

„Vertrauen ist gut, doch Kontrolle ist besser!“

Dieses Zitat, das Lenin zugeschrieben wird, verdeutlicht den Kern der Besessenheit des Sängers mit Überwachung. Es zeigt, dass Vertrauen in der Beziehung verloren gegangen ist oder nie existiert hat.

„Manchmal werden meine Rohstoffe knapp, Mehr Hoden im Club als ich KO-Tropfen hab“

Die groteske Übertreibung zeigt, wie weit der Sänger geht, um Kontrolle auszuüben. Hier wird das voyeuristische und perverse Verhalten in den Vordergrund gestellt.

Eines der zentralen Themen dieser Strophe ist die Spitzfindigkeit und das ständige Misstrauen, was die Absurdität und die Extremen solcher Überwachung verdeutlicht. Diese extreme Überwachung gipfelt in der Idee, dass der Sänger sogar den Staat in Sachen Überwachung übertrifft.

Dritte Strophe: Der Höhepunkt der Paranoia

„Ich aktivier‘ die Kamera in dei’m Verlobungsring – Jetzt wird es krass spannend, jetzt werde ich achtsam“

Diese Zeile zeigt die makabren Maßnahmen, die der Sänger unternimmt, um jede Bewegung seines Partners zu überwachen. Dies verstärkt nicht nur das Gefühl der Überwachung, sondern zeigt auch die schwerwiegenden Eingriffe in die Privatsphäre.

„Du musst schuld sein, sonst will ich zu Sandstaub zerfallen“

Das Bedürfnis des Sängers, dass der Partner schuldig ist, um seine eigenen Handlungen zu rechtfertigen, spiegelt eine tragische Realität wider, in der die Beziehung von solcher Kontrolle und Misstrauen durchdrungen ist, dass eine rationale Perspektive verloren geht.

Es ist bezeichnend, dass sich die Entwicklung der Geschichte auf eine ultimative Enthüllung oder Katastrophe zusteuert, ausgelöst durch diese extremen Maßnahmen und Vorstellungen des Sängers.

Vierter Abschnitt: Die resignierende Wiederholung

Der Refrain wird erneut wiederholt und unterstreicht die Beständigkeit der frustrierenden Situation. Die ironische Verwendung von „Alles tippitop, und das fickt mein‘ Kopf“ zeigt, dass der scheinbare Normalzustand die mentale Zerrüttung des Sängers nicht mildern kann.

Zusammenhang und Abschluss

Die durchgehenden thematischen Bezüge durch den gesamten Text – Eifersucht, Überwachung, Misstrauen und die Forderung nach Beweisen der Schuld – bilden einen roten Faden und entwickeln eine Geschichte von zunehmender Besessenheit und psychischem Zerfall. Der Text baut auf diese Eskalation hin und wird dabei immer verzweifelter und intensiver.

Stilistisch bleibt der Ton des Liedes konstant aggressiv und ironisch, was die thematische Schwere durch eine gewisse Leichtigkeit und hämischen Humor auffängt. Durch die Verwendung von Hyperbeln und sarkastischen Kommentaren gelingt es Alligatoah, nicht nur die Gefahren von obsessiven Verhaltensweisen in Beziehungen aufzuzeigen, sondern auch ihre Absurdität zu unterstreichen.

Die Erzählweise und der Sprachstil setzen sich über den gesamten Song fort, wobei die Wiederholung des Refrains die Emotionen des Sängers und das übergreifende Thema der Eifersucht und des Kontrollzwangs verkörpert. Gleichzeitig schafft es das Lied, durch seine satirische und übertriebene Darstellung eine tiefere, kritische Reflexion über persönliche Freiheit und Vertrauen innerhalb von Beziehungen zu bieten.

Yeah

Whoo aha aha

Bitch

Ich bin ein kleiner Spion in geheimer Mission

Tarnjacke, Fernglas, Schatz, ich weiß, wo du wohnst

Dass du gereizt von Verboten bist, beweise ich schon

Bist du alleine im Zoo, bin ich verkleidet als Cro

Ich hab Kostüme für alles, ich ermittle verdeckt

Stichprobentest, die Leute finden’s nicht so korrekt

Dass ich dein‘ schwulen besten Freund zu einem Treffen auf Toilette ruf

Äh, okay, der ist tatsächlich schwul

Deinen Bettbezug bring‘ ich dir morgen rum

Ich warte immer noch auf den Laborbefund

Die sagen, du hast kein Gilette-Wachs benutzt

Kombiniere, kombiniere, da ist etwas im Busch

In Jalousie-bedeckter Wohnung amüsierst du dich alleine

Du hörst Iggy Pop, dann fick ihn doch!

Durch zeugenlose Wald und Wiesen gehst du Gassi mit dem Hund in einem Minirock

Dann fick ihn doch!

An euphorieberaubten Tagen frequentierst du eine Kirche und du sprichst mit Gott,

Dann fick ihn doch!

Alles tippitop, und das fickt mein‘ Kopf

Dann fick ihn doch, fick ihn doch!

Vertrauen ist gut, doch Kontrolle ist besser!

Sagte schon mein Groß-vater, E-Mail für dich, Trojaner

Ein Geheimnis solltest du nur deiner Schwester nicht erzählen

Die ist relativ gesprächig mit ’nem Messer an der Kehle

Auf Arbeit, in der Sauna, ob in Kinos oder Luftschlössern

Immer dieser Typ vor dir, der Zeitung liest mit Gucklöchern

Manchmal werden meine Rohstoffe knapp

Mehr Hoden im Club als ich KO-Tropfen hab

Die rennen eh, wenn sie die Wanze in deim‘ Arschloch bemerken

Überwach so krass, von mir kann selbst der Staat noch was lernen

Eifersucht ist die Leidenschaft

Die mit Eifer sucht, was Leiden schafft, Zitat!

In Jalousie-bedeckter Wohnung amüsierst du dich alleine

Du hörst Iggy Pop, dann fick ihn doch!

Durch zeugenlose Wald und Wiesen gehst du Gassi mit dem Hund in einem Minirock

Dann fick ihn doch!

An euphorieberaubten Tagen frequentierst du eine Kirche und du sprichst mit Gott,

Dann fick ihn doch!

Alles tippitop, und das fickt mein‘ Kopf

Dann fick ihn doch, fick ihn doch!

Und auf einmal schlägt die Lichtschranke zu, hinter der Giftschlangengrube

Und dem Gartenzwerg, der Stichflammen pustet

Hat es ein Postmann geschafft, er ist fast in deiner Wohnung drin

Ich aktivier‘ die Kamera in dei’m Verlobungsring

Jetzt wird es krass spannend, jetzt werde ich achtsam

Der Typ gibt ihr einen Brief und macht ’n Abgang

Schlappschwanz, geh sofort zurück und leg die Fotze flach

Spione, Helikopter, was denkt ihr, was das gekostet hat?!

Es kann nicht sein, dass ich mein‘ Jahreslohn verschwende

Damit du am Ende dastehst wie ein makelloser Engel

Nimm den Schwanz, Frau, dann kann ich die Standpauke halten

Du musst schuld sein, sonst will ich zu Sandstaub zerfallen

Mach den einen falschen Step und ich bleibe im Recht

Bau das Drama, das mich in die Freiheit entlässt

Und das ohne Abschied zu nehmen von meiner weißen Weste

„Baby gib mir nur ’nen Grund zu tun wofür ich sonst keine Eier hätte“

In Jalousie-bedeckter Wohnung amüsierst du dich alleine

Du hörst Iggy Pop, dann fick ihn doch!

Durch zeugenlose Wald und Wiesen gehst du Gassi mit dem Hund in einem Minirock

Dann fick ihn doch!

An euphorieberaubten Tagen frequentierst du eine Kirche und du sprichst mit Gott,

Dann fick ihn doch!

Alles tippitop, und das fickt mein‘ Kopf

Dann fick ihn doch, fick ihn doch!

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