Über die Suche nach Freiheit und Sehnsucht
Der Song „Federkleid“ von der Band Faun aus dem Jahr 2016 behandelt die Themen Freiheit, Sehnsucht und die Verbindung zur Natur. Der Text zeichnet poetische Bilder von einer Reise durch traumhafte, nebelverhangene Landschaften, angeleitet von Vögeln und getragen vom Wind. Es geht um das Loslassen von altbekannten Orten und das Streben nach grenzenloser Freiheit im Einklang mit der Natur. Der Liedtext weckt Assoziationen an alte, mythische Erzählungen und lädt den Hörer dazu ein, sich vorzustellen, wie es wäre, weit fortzufliegen und die weiten Himmelsweiten zu erkunden. Der Refrain scheint die zentrale Botschaft zu tragen und wiederholt sich, um die Sehnsucht und den Drang nach Freiheit zu verstärken.
Die Morgendämmerung und der Aufbruch ins Unbekannte
Die erste Strophe beginnt mit einer friedvollen und ruhigen Morgendämmerung: „Über die Heide, im ersten morgendlichen Schein.“ Der Bildsprache nach zu urteilen, beschreibt der Sänger eine Szene in der Natur, wo Vögel durch den Morgenhimmel ziehen. Dies führt zu einer Reflexion darüber, wo diese wohl morgen sein mögen, was eine gewisse Ungewissheit und Spannung erzeugt: „Ziehen die Vögel, wo mögen sie wohl morgen sein.“ Bereits hier wird der Gedanke des Aufbruchs und der Freiheit etabliert. Der Sänger folgt dem Geräusch der Flügel in das „stille Moor“ und stößt auf „uralte Lieder“, die aus dem Nebel hervordringen. Diese alten Lieder könnten symbolisch für alte Weisheiten oder Traditionen stehen, die im Nebel verborgen sind und erst durch den Aufbruch ins Ungewisse wiedergefunden werden.
Verlockende Flügel und der Tanz der Freiheit
Der Refrain fordert auf: „Komm und fliege mit uns fort, lass den Wind dich tragen, weit fort von diesem Ort.“ Dies ist eine Einladung, sich den Vögeln anzuschließen und sich vom Wind tragen zu lassen. Es wird versprochen, dass man „weit fort“ gelangen werde, was eine starke Freiheitssymbolik darstellt. Der Refrain wiederholt sich, um den Hörer immer wieder in die zentrale Botschaft einzuhüllen und das Bild des Fliegens und der Freiheit zu verstärken. Der Tanz wird hier als Metapher für Bewegung und Leben verwendet, ein zentrales Motiv des Liedes.
Der federleichte Übergang in die Freiheit
In der zweiten Strophe beschreibt der Sänger, wie der Nebel „wie Seide“ über die Haut streift und ein kühlendes, beruhigendes Gefühl erzeugt: „Nebel wie Seide streifen meine Haut so kühl.“ Dieses Bild vermittelt eine Sanftheit und Zartheit, die mit dem Aufbruch in Verbindung steht. Die Suche nach dem Ziel der eigenen Sehnsucht wird thematisiert: „Weiter und weiter, wo find ich meiner Sehnsucht Ziel.“ Es handelt sich um eine tiefempfundene Reise, bei der die Augen geschlossen werden und man Zutrauen in die eigene innere Vision hat. Die Verwandlung in ein Vogelwesen wird angedeutet: „Ich schließe die Augen und mir sprießt ein Federkleid.“ Die Vorstellung, Flügel auszubreiten und den Wind zu spüren, symbolisiert den Übergang in einen Zustand völliger Freiheit. Diese Verwandlung ist eine Metapher für die Befreiung von weltlichen Beschränkungen und den Zugang zu einer höheren, spirituelleren Ebene.
Tanzende Sterne auf dem Weg in den Himmel
Im dritten Refrain wird die Einladung „Lass uns die Himmel jagen“ erneut wiederholt, was das Motiv des Strebens nach höchsten Zielen und grenzenlosem Erleben nochmals hervorhebt. Im nachfolgenden Abschnitt spricht der Sänger von „Die Himmel in dir, wie kann ich sie wissen, kann sie sehen.“ Dies deutet darauf hin, dass das Streben nach Freiheit und Erfüllung nicht nur äußerlich ist, sondern auch eine innere Dimension hat. Im Flug mit den anderen Vögeln, „wie Sterne, die ihrer Wege ziehen“, wird das Bild des Himmels und der Weite noch stärker verankert. Es wird suggeriert, dass jeder individuelle Pfad im größeren kosmischen Tanz miteinander verbunden ist.
Flucht in die unendliche Freiheit
Der letzte Refrain wiederholt nochmals die Einladung: „Komm und fliege mit uns fort, lass den Wind dich tragen, weit fort von diesem Ort.“ Der Refrain bleibt gleich und verstärkt die zentrale Botschaft des ganzen Liedes. Interessanterweise gibt es im Text keine direkte Auflösung oder ein klares Ziel der Reise, was die Vorstellung von Freiheit und der endlosen Suche noch betont.
Sehnsucht und Träume von der Freiheit
„Federkleid“ von Faun ist ein poetisches Lied, das intensive Gefühle von Sehnsucht und Freiheitsdrang hervorruft. Der Text hat eine verträumte, fast märchenhafte Qualität, die den Hörer in eine andere Welt entführt. Er spricht zu den tief in uns allen verborgenen Wünschen nach Entkommen und dem Losbrechen von alltäglichen Begrenzungen. Besonders die kräftigen Naturbilder und der Tanz der Sterne schaffen eine unwirkliche, fast mystische Atmosphäre. Für mich persönlich evoziert das Lied eine tiefe Melancholie und gleichzeitig eine Hoffnung auf das Erreichen unerreichbarer Träume. Es vermittelt die Vorstellung, dass Freiheit und Erfüllung nicht nur äußerlich gesucht, sondern auch innerlich gefunden werden müssen. Die Wortwahl und die poetische Sprache unterstützen dies auf harmonische Weise und laden den Hörer ein, sich der Fantasie und dem Traum hinzugeben.
Über die Heide, im ersten morgendlichen Schein
Ziehen die Vögel, wo mögen sie wohl morgen sein
Ich folge dem Rauschen der Schwingen in das stille Moor
Uralte Lieder dringen aus den Nebeln vor
Komm und fliege mit uns fort
Lass den Wind dich tragen
Weit fort von diesem Ort
Komm und flieg so hoch du kannst
Lass uns die Himmel jagen
Im Tanz
Nebel wie Seide streifen meine Haut so kühl
Weiter und weiter, wo find ich meiner Sehnsucht Ziel
Ich schließe die Augen und mir sprießt ein Federkleid
Schon spür ich den Wind und mache meine Flügel weit
Komm und fliege mit uns fort
Lass den Wind dich tragen
Weit fort von diesem Ort
Komm und flieg so hoch du kannst
Lass uns die Himmel jagen
Im Tanz
Die Himmel in dir, wie kann ich sie wissen, kann sie sehen
Wir tanzen im Fluge wie Sterne, die ihrer Wege ziehen
Komm und fliege mit uns fort
Lass den Wind dich tragen
Weit fort von diesem Ort
Komm und flieg so hoch du kannst
Lass uns die Himmel jagen
Im Tanz
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