Liedtextanalyse von „Es ist ein Ros’ entsprungen“ von Helene Fischer

Überblick und Einleitung

„Es ist ein Ros‘ entsprungen” ist ein traditionelles Weihnachtslied, das Helene Fischer in ihrem Album von 2015 neu interpretiert hat. Der Text vermittelt eine tiefgehende spirituelle Botschaft und kombiniert poetische Beschreibungen der Natur mit religiösen Symbolen. Es handelt sich um eine kunstvolle Verschmelzung von Natur- und Marienverehrung.

Analyse der ersten Strophe

  • „Es ist ein Ros‘ entsprungen, aus einer Wurzel zart”

Die Rosenmetaphorik wird oft für die Jungfrau Maria verwendet. Hier deutet die sanfte Beschreibung der „Wurzel zart” auf eine Reinheit und Zartheit hin, die Maria verkörpert.

  • „Wie uns die Alten sungen, von Jesse kam die Art”

Dieser Vers verweist auf eine alte Prophezeiung, die aus dem Haus Jesse, dem Vater Davids, den Stammbaum Jesu herleitet. Es betont die Bedeutung der Tradition und den Glauben der Vorfahren.

  • „Und hat ein Blümlein bracht mitten im kalten Winter, wohl zu der halben Nacht”

Die Erblühen der Blume im Winter symbolisiert die Geburt Jesu, die Licht und Hoffnung in eine dunkle und kalte Welt bringt. Die „halbe Nacht” verstärkt die Vorstellung von einer dunklen, aber bedeutungsvollen Zeit, die von Christus erhellt wird.

Analyse der zweiten Strophe

  • „Das Röslein, das ich meine, davon Jesaias sagt”

Es wird hier direkt auf den Propheten Jesaja hingewiesen, der eine bedeutende Rolle in der christlichen Heilserwartung spielt. Jesaja prophezeite das Kommen des Messias.

  • „Ist Maria die Reine uns das Blumlein bracht”

Maria wird hier als die „Reine” bezeichnet, was auf ihre unbefleckte Empfängnis und Heiligkeit hinweist. Sie bringt uns die „Blume”, das heilige Kind.

  • „Aus Gottes ew’gen Rat hat sie ein Kind geboren und blieb ein‘ reine Magd”

Dies stellt die göttliche Vorbestimmung hervor, dass Maria auserwählt war, Christus, das göttliche Kind, zur Welt zu bringen, und dennoch ihre Jungfräulichkeit bewahrte. Es betont Marias Reinheit und ihre besondere Stellung im christlichen Glauben.

Analyse der dritten Strophe

  • „Das Blumelein, so kleine, das duftet uns so süß”

Das „kleine Blumelein” ist eine liebevolle und zarte Beschreibung von Jesus als Kind. Der Duft, der als süß beschrieben wird, symbolisiert die wohltuende und heilbringende Präsenz Jesu.

  • „Mit seinem hellen Scheine vertreibt’s die Finsternis”

Das Licht, das von Jesus ausgeht, wird metaphorisch als „heller Schein” bezeichnet, der die Dunkelheit vertreibt, was die heilende und erlösende Kraft des Messias betont.

  • „Wahr‘ Mensch und wahrer Gott“

Hier wird die duale Natur Christi hervorgehoben, als sowohl Mensch als auch Gott. Dies ist ein zentrales Dogma des christlichen Glaubens und der Schlüssel zu Jesu Erlösungswerk.

  • „Hilft uns aus allen Leiden, rettet von Sünd‘ und Tod”

Das Hauptthema der Erlösung wird klar angesprochen: Christus hilft den Menschen sowohl physisch als auch spirituell, indem er sie von Sünde und Tod befreit. Dies bietet Trost und Hoffnung für die Christen.

Zusammenhang und Entwicklung der Geschichte

Das Liedtext baut auf einer naturhaften Metaphorik auf, die sich durch alle Strophen zieht und eine tiefgehende religiöse Bedeutung hat. Die Entwicklung der Geschichte folgt dem klassischen Muster der christlichen Heilserwartung: von der Prophezeiung über die Geburt Jesu bis hin zur Verkündigung seiner erlösenden Kraft.

Der Ton und Stil des Liedes bleibt durchgehend poetisch und anmutig. Es nutzt eine altehrwürdige und fast zeitlose Sprachweise, die dem traditionellen und spirituellen Charakter des Liedes gerecht wird. Es gibt keinen drastischen Wandel im Tonfall, was die Kontinuität und Feierlichkeit des Liedes unterstützt.

Schlussfolgerung

Insgesamt zeichnet „Es ist ein Ros‘ entsprungen“ ein sentimentales und ehrfurchtsvolles Bild der Geburt Jesu und seiner Mutter Maria. Helene Fischer bleibt der traditionellen Interpretation treu und vermittelt die tiefe spirituelle Botschaft durch eine kunstvolle und poetische Sprache. Die Kontinuität und Schönheit des Textes laden zum Innehalten und Reflektieren ein, und das Lied bleibt eine zeitlose Hymne an die Hoffnung und Erlösung, die Christus in die Welt brachte.

Es ist ein Ros‘ entsprungen, aus einer Wurzel zart

Wie uns die Alten sungen, von Jesse kam die Art

Und hat ein Blümlein bracht mitten im kalten Winter

Wohl zu der halben Nacht

Das Röslein, das ich meine, davon Jesaias sagt

Ist Maria die Reine uns das Blumlein bracht

Aus Gottes ew’gen Rat hat sie ein Kind geboren

Und blieb ein‘ reine Magd

Das Blumelein, so kleine, das duftet uns so süß

Mit seinem hellen Scheine vertreibt’s die Finsternis

Wahr‘ Mensch und wahrer Gott

Hilft uns aus allen Leiden

Rettet von Sünd‘ und Tod

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