Jay-Z: Empire State of Mind – Eine Detaillierte Liedtextanalyse

Einleitung

„Empire State of Mind“ von Jay-Z, veröffentlicht im Jahr 2009, ist eine Hommage an New York City. Der Künstler beschreibt die Essenz, die Vielfalt und die Herausforderungen des Lebens in dieser ikonischen Metropole. Über seinen Verlauf verwandelt sich der Text von einer feierlichen Ode zu einer tiefen und reflektierten Betrachtung der Stadt.

Erste Strophe

  • „Yeah, I’m out that Brooklyn, now I’m down in Tribeca
    Right next to De Niro, but I’ll be hood forever.
    I’m the new Sinatra, and since I made it here,
    I can make it anywhere, yeah, they love me everywhere.“

Jay-Z beginnt das Lied mit einer kraftvollen Aussage über seinen Werdegang und Stolz auf seine Herkunft. Er verweist darauf, dass er aus Brooklyn (einem bekannterweise härteren Stadtteil) stammt, aber nun in dem wohlhabenden Viertel Tribeca lebt. Jay-Z zieht Parallelen zu Frank Sinatra und bringt damit seinen Erfolg zum Ausdruck: Wenn er es in New York schaffen kann, kann er es überall schaffen.

  • „I used to cop in Harlem, hola, my Dominicanos (dímelo)
    Right there up on Broadway, brought me back to that McDonald’s.“
  • „Took it to my stashbox, 560 State Street
    Catch me in the kitchen like a Simmons whippin‘ pastry.“

Diese Zeilen reflektieren Jay-Zs frühere Jahre, als er in Harlem unterwegs war und sich mit der dominikanischen Gemeinschaft verband. Durch die Erwähnung von Orten wie Broadway und einem McDonald’s wirft er ein nostalgisches Licht auf seine Vergangenheit.

  • „Cruisin‘ down 8th St, off-white Lexus
    Drivin‘ so slow, but BK is from Texas.“
  • „Me, I’m out that Bed-Stuy, home of that boy Biggie
    Now I live on Billboard and I brought my boys with me.“

Hier beschreibt Jay-Z sich selbst in einem luxuriösen Fahrzeug, was seinen Aufstieg aus bescheidenen Verhältnissen symbolisiert. Er erinnert an Notorious B.I.G. („Biggie“), eine weitere Ikone aus Bed-Stuy, Brooklyn, und betont damit seine Wurzeln und die Verbindung zur Hip-Hop-Geschichte.

  • „Say what up to Ty-Ty, still sippin‘ Mai Tais
    Sittin‘ courtside, Knicks and Nets give me high five.“
  • „Nigga, I be Spike’d out, I could trip a referee (come on, come on, come on)
    Tell by my attitude that I’m most definitely from.“

Jay-Z betont seinen Ruhm und Einfluss in New York, indem er seine prominenten Freunde und die exklusiven Erlebnisse, wie das Sitzen in der ersten Reihe bei Basketballspielen, erwähnt.

Refrain

  • „In New York (ayy, ah-ha) (uh, yeah)
    Concrete jungle (yeah) where dreams are made of
    There’s nothin‘ you can’t do (yeah) (okay)
    Now you’re in New York (ah-ha, ah-ha, ah-ha) (uh, yeah)
    These streets will make you feel brand new (new)
    Big lights will inspire you (come on) (okay)
    Let’s hear it for New York (you’re welcome, OG) (uh)
    New York (yeah), New York (uh) (I made you hot, nigga).“

Der Refrain fungiert als Hymne für New York City, das oft als „Betondschungel“ bezeichnet wird. Es ist ein Ort voller Möglichkeiten und Inspiration, der einen dazu bringt, sich erneuert und gestärkt zu fühlen.

Zweite Strophe

  • „Catch me at the X with OG at a Yankee game
    Shit, I made the Yankee hat more famous than a Yankee can.“
  • „You should know I bleed blue, but I ain’t a Crip though
    But I got a gang of niggas walkin‘ with my clique though.“

Jay-Z bezieht sich auf sein berühmtes Auftreten bei den Yankees-Spielen und behauptet, seine Yankees-Mütze sei bekannter als das Team selbst. Mit „I bleed blue“ hebt er seine Loyalität zu New York hervor, distanziert sich jedoch von Gang-Aktivitäten.

  • „Welcome to the melting pot, corners where we sellin‘ rock
    Afrika Bambataa shit, home of the hip-hop.“

New York wird als „Schmelztiegel“ bezeichnet, ein Begriff, der die Vielfalt der Stadt einfängt. Jay-Z verweist auf die Ursprünge des Hip-Hops und ehrt Afrika Bambaataa, einen Pionier des Genres.

  • „Yellow cab, gypsy cab, dollar cab, holla back
    For foreigners it ain’t fair, they act like they forgot how to act.“
  • „Eight million stories, out there in the naked
    City is a pity, half of y’all won’t make it.“

Diese Zeilen illustrieren die Vielfalt und das hektische Leben in New York City. Jay-Z verweist auf die vielen Geschichten der Bewohner und die Herausforderung, in einer so anspruchsvollen Umgebung zu überleben.

  • „Me, I got a plug, Special Ed, ‚I Got It Made‘
    If Jeezy’s payin‘ Lebron, I’m payin‘ Dwyane Wade.“
  • „Three dice Cee-lo, three-card Monte
    Labor Day Parade, rest in peace Bob Marley.“

Jay-Z beschreibt seine Verbindungen und seinen Einfluss, vergleicht sich selbst mit anderen berühmten Persönlichkeiten und hebt kulturelle Ereignisse hervor, wie die Labour Day Parade, während er Bob Marley ehrt.

  • „Statue of Liberty, long live the World Trade (come on, come on, come on)
    Long live the king, yo, I’m from the Empire State that’s“

Er schließt die Strophe mit einem patriotischen Verweis auf die Freiheitsstatue und die Zwillingstürme des World Trade Centers, was seine Bindung zu New York City verdeutlicht.

Dritte Strophe

  • „Lights is blinding, girls need blinders
    So they can step out of bounds quick, the sidelines is
    Lined with casualties, who sip the life casually
    Then gradually become worse, don’t bite the apple, Eve.“

Jay-Z beleuchtet die dunklen Seiten des schnellen Stadtlebens, insbesondere für Frauen. Er warnt vor den Verlockungen und Gefahren, die in New York City lauern.

  • „Caught up in the in-crowd, now you’re in style
    Into the winter gets cold, en vogue, with your skin out.“
  • „City of sin, it’s a pity on a whim
    Good girls gone bad, the city’s filled with them.“

Die Versen demonstrieren, wie schnell man in der Modestadt unter den Einfluss der „In-Crowd“ gerät und welchen Preis das im Winter haben kann. Die Stadt wird als Verlockung beschrieben, die viele junge Frauen dazu bringt, ihre Werte aufzugeben.

  • „Mommy took a bus trip, now she got her bust out
    Everybody ride her, just like a bus route.“
  • „‚Hail Mary‘ to the city, you’re a virgin
    And Jesus can’t save you, life starts when the church end.“

Jay-Z zeigt auf, wie jemand aus einfachen Verhältnissen kommen kann und sich schließlich im Glanz und Verfall der Stadt verliert. Die Religion wird hier als ineffektiv dargestellt, um jemanden vor den Versuchungen New Yorks zu schützen.

  • „Came here for school, graduated to the high life
    Ball players, rap stars, addicted to the limelight.“
  • „MDMA got you feelin‘ like a champion (come on, come on, come on)
    The city never sleeps, better slip you an Ambien.“

Schließlich wird auf den Traum hingewiesen, der viele nach New York zieht – der Wunsch nach einem besseren Leben. Jay-Z beschreibt jedoch die Gefahren von Drogen und Schlaflosigkeit, die oft mit dem Streben nach Ruhm und Erfolg verbunden sind.

Outro

  • „One hand in the air for the big city (uh)
    Street lights, big dreams, all lookin‘ pretty (uh)
    No place in the world that could compare (nah)
    Put your lighters in the air everybody say
    ‚Yeah, yeah‘ (come on, come on, come on)
    ‚Yeah, yeah‘ (I’m from New York).“

Jay-Z schließt das Lied mit einer feierlichen Note ab und fordert die Zuhörer auf, die Stadt laut zu feiern. Der Text zeigt eine kollektive Einheit und den Stolz der Bewohner auf ihre Stadt.

Schlussfolgerung und Interpretation

„Empire State of Mind“ ist sowohl eine Feier als auch eine Auseinandersetzung mit New York City. Der Song beginnt mit einer lebhaften Darstellung des Erfolgs und der kulturellen Vielfalt der Stadt, bewegt sich jedoch zu einer tieferen Reflexion über die Herausforderungen und Gefahren, die das Leben dort mit sich bringt. Jay-Z bietet einen umfassenden Blick auf seine persönliche Verbindung zur Stadt und schließt mit einem starken, kollektiven Ruf nach Einheit und Stolz. Diese vielschichtige Darstellung macht den Song zu einer komplexen Hymne für eine der einflussreichsten Städte der Welt.

Liedtext / Übersetzung

Yeah, I’m out that Brooklyn, now I’m down in Tribeca
Yeah, ich bin aus Brooklyn raus, jetzt bin ich in Tribeca
Right next to De Niro, but I’ll be hood forever
Gleich neben De Niro, aber ich bleibe für immer ‚hood‘

I used to cop in Harlem, hola, my Dominicanos (dímelo)
Früher habe ich in Harlem eingekauft, hola, meine Dominicanos
I be Spike’d out, I could trip a referee
Ich bin voll auf Spike, ich könnte einen Schiedsrichter austricksen
Catch me at the X with OG at a Yankee game
Finde mich im X mit OG bei einem Yankee-Spiel
Shit, I made the Yankee hat more famous than a Yankee can
Verdammt, ich machte die Yankee-Mütze berühmter als ein Yankee es könnte
Eight million stories, out there in the naked
Acht Millionen Geschichten gibt es da draußen im Nackten

Lights is blinding, girls need blinders
Lichter blenden, Mädchen brauchen Scheuklappen
So they can step out of bounds quick, the sidelines is
Damit sie schnell aus der Reihe treten können, die Seitenlinien sind
Into the winter gets cold, en vogue, with your skin out
Wenn es kalt wird im Winter, en vogue, mit deiner Haut freigelegt
City of sin, it’s a pity on a whim
Stadt der Sünde, es ist schade spontan
MDMA got you feelin‘ like a champion
MDMA bringt dich dazu, dich wie ein Champion zu fühlen

One hand in the air for the big city
Eine Hand in der Luft für die große Stadt
Street lights, big dreams, all lookin‘ pretty
Straßenlichter, große Träume, alles sieht hübsch aus

Yeah, they love me everywhere
Ja, sie lieben mich überall
Now you’re in New York
Jetzt bist du in New York
New York
New York

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