Eine humorvolle Konfrontation
Das Lied „Der dicke Dachdecker“ von Bodo Wartke, veröffentlicht im Jahr 2023, erzählt auf humorvolle Weise die Geschichte eines Erzählers, der durch die lauten Arbeiten eines Dachdeckers gestört wird. Der Erzähler beschreibt seinen Ärger und seine Unzufriedenheit mit dem Lärm, der ihn bereits frühmorgens aus dem Schlaf reißt. Im Verlauf des Liedes ändert sich jedoch seine Perspektive, als er erkennt, wie korrekt und professionell der Dachdecker arbeitet. Letztendlich bewundert er die Fähigkeiten des Dachdeckers und wünscht sich sogar, dass dieser sein eigenes Dach deckt.
Der erste Ärger über den Lärm am Morgen
In der ersten Strophe wird ein Szenario beschrieben, in dem der Erzähler durch den Krach eines Dachdeckers geweckt wird. „Der dicke Dachdecker deckt das Dach, Nicht mein Dach, nein, das Nachbardach“ verdeutlicht, dass die Arbeiten am Nachbardach stattfinden und nicht an seinem eigenen. Der Krach wird als unerwartet und störend dargestellt, was den Unmut des Erzählers hervorruft. Die Wiederholung und der Klang der Worte „dick“ und „Dachdecker“ sowie „dacht“ und „Krach“ verleihen dem Text einen humorvollen und leicht ironischen Ton. Der Erzähler fragt sich, warum der Dachdecker so viel Lärm erzeugt und ob dies den ganzen Tag so weitergehen wird. Dies vermittelt ein Gefühl der Frustration und Hilflosigkeit.
Der Wunsch nach Ruhe
Die zweite Strophe vertieft die Frustration des Erzählers. Er betont die Intensität des Lärms, indem er den Satz „Dieser Dachdecker geht mir sowas von fett auf’n Wecker“ verwendet. Das „elektrische Dachziegelschneidegerät von Black & Decker“ wird zu einem Symbol für die Quelle des Lärms und die modernisierten, lärmproduzierenden Werkzeuge. Der Wunsch, den Lärm zu stoppen, wird deutlich, als der Erzähler sich überlegt, „den Stecker“ zu ziehen. Die Verschärfung der Vokabeln und des Tonfalls verstärkt das Gefühl der Verzweiflung und des wachsenden Grolls.
Veränderung der Sichtweise
Die dritte Strophe bringt eine Wende in der Geschichte. Auch am nächsten Tag geht der Lärm früh los. Doch anstatt nur den Ärger zu betonen, betrachtet der Erzähler nun den Prozess des Dachdeckens genauer. „Das Dach wird immer mehr zu einem Prachtobjekt. Respekt!“ zeigt die Anerkennung für die Arbeit des Dachdeckers. Der Erzähler bewundert, wie korrekt und kunstvoll der Dachdecker seine Arbeit ausführt. Dies ist eine bedeutende Änderung im Ton und in der Stimmung des Liedes, da der vorhergehende Ärger in Respekt und Bewunderung umschlägt.
Bewunderung und Akzeptanz
In der abschließenden Strophe äußert der Erzähler schließlich seine Bewunderung offen. Er entwickelt eine Wertschätzung für die „Dachdeck-Taktik“ des Handwerkers und spricht sogar davon, dass dieser ein Buch darüber schreiben könnte. Diese Erkenntnis führt zu einer harmonischen Beziehung zwischen dem Erzähler und dem Dachdecker. Der Ausdruck „in perfekter, trauter Eintracht“ unterstreicht die neu gefundene Harmonie. Der Text endet humorvoll und versöhnlich, da der Erzähler sich wünscht, dass der Dachdecker auch sein eigenes Dach deckt.
Eine unerwartete Wendung: Von Ärger zu Bewunderung
Der Text erzeugt eine Reihe von Emotionen, beginnend mit Ärger und Frustration und endend mit Bewunderung und Akzeptanz. Dies verdeutlicht, wie Situationen, die zunächst als störend empfunden werden, zu einer Quelle der Anerkennung und des Respekts werden können, wenn man sie genauer betrachtet. Die humorvolle und leicht ironische Tonart, gepaart mit einem spielerischen Umgang mit Worten, macht das Lied unterhaltsam und zugänglich. Besonders bemerkenswert sind die Wortspiele und der rhythmische Klang der Reime und Wiederholungen, die dem Stück einen besonderen Charme verleihen.
Der dicke Dachdecker deckt das Dach
Nicht mein Dach, nein, das Nachbardach
Davon wurd‘ ich heute früh schon um acht Uhr wach
Ich hätte nie gedacht, wie viel Krach das macht
Ich frage mich, was er mit diesem Krach bezweckt
Der dicke Dachdecker, der das Dach da deckt
Und warum er das Dach nicht etwas sachter deckt
Und ob sich das so heut‘ noch über’n ganzen Tach erstreckt
Ich sag‘ es konkret: „Dieser Dachdecker geht
Mir sowas von fett auf’n Wecker“
Mit seinem elektrischen Dachziegelschneidegerät
Von Black & Decker
Mit dem arbeitet er leider von früh bis spät
Ich geh‘ da gleich rüber und mecker‘
Bevor das hier ewig so weitergeht
Und zieh‘ den Stecker!
Doch auch am nächsten Tach, ach, du Schreck!
Wird ab acht wieder keck das Dach gedeckt
Ich werde unsanft aus der Nacht geweckt
Von des dicken Dachdeckers Krach-Comeback
Doch während ich da so vom Achterdeck
Beobachte, wie er das Dach da deckt
Fällt mir auf, oh, er macht es korrekt
Das Dach wird immer mehr zu einem Prachtobjekt
Respekt! Ich luge hinüber
Und bewundere die Dachdeck-Taktik
Ey, der Typ könnte glatten Buch schreiben über
Dachdeck-Didaktik
Ich befinde mich seitdem mit dem dicken Dachdecker
In perfekter, trauter Eintracht, (Digga)
Und wünsch‘ mir direkt, sofort im Affekt, er
Deckt demnächst auch mein Dach
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