Detailierte Analyse des Liedtextes „Boom Boom Boom“ von K.I.Z.
Einführung
Das Lied „Boom Boom Boom“ von der deutschen Band K.I.Z., veröffentlicht im Jahr 2015, ist ein raplastiger Song, der durch seine direkte Sprache und seinen gesellschaftskritischen Inhalt auffällt. Es behandelt Themen wie Kapitalismus, soziale Ungerechtigkeit, Rassismus und die allgemeine Apathie der Gesellschaft gegenüber diesen Problemen. Der Schreibstil liegt auf einem Niveau, das man etwa mit einem Gymnasial-Schulaufsatz vergleichen könnte, mit einem klaren Fokus auf provokative und bissige Aussagen.
Analyse der ersten Strophe
„Tut mir leid wenn ich den Untertanenstolz jetzt verletze
Doch was quatscht ihr da, es gibt nicht genug Ausbeutungsplätze
Ihr wollt Kapitalismus mit Herz?
Fick mich, aber nicht im Etap Hotel“
In diesen Zeilen beginnt K.I.Z. mit einer Entschuldigung, die jedoch sarkastisch gemeint ist. Sie kritisieren die vermeintliche Unterordnung und den Stolz der Menschen, obwohl sie in einem System leben, das nicht genügend Ausbeutungschancen bietet. Die Erwähnung des Kapitalismus verbindet sarkastisch die romantische Idee eines „Kapitalismus mit Herz“ mit dem realen Problem der sozialen Ausbeutung.
„Sondern richtig schön mit Essen gehen
Und am nächsten Morgen noch Taxigeld“
Hier werden die Erwartungen an eine ernsthafte und respektvolle Beziehung ironisiert. Es zeigt den Spott der Band über oberflächliche und materialistische Anschauungen, wobei sie die Absurdität betonen, was tatsächlich „Rücksicht“ bedeutet.
„Vor der Glotze, sauer auf die scheiß Sozialschmarotzer
Anstatt auf den Chef, der mit dem Geld aus eurer Arbeit“
Diese Zeilen illustrieren den Unmut der arbeitenden Bevölkerung, der jedoch gegen die Falschen gerichtet ist. Anstatt den Chef oder die Reichen zu hinterfragen, die ihren Reichtum auf ihrer Arbeit aufgebaut haben, richtet sich der Ärger gegen die vermeintlichen „Schmarotzer“.
„Seiner Tochter noch ’nen Lamborghini kauft
Alter, dann verdient ihr’s auch“
Durch das Bild des Chefs, der seiner Tochter einen Lamborghini kauft, wird die Ungerechtigkeit der Kapitalverteilung verdeutlicht. Die sarkastische Bemerkung „dann verdient ihr’s auch“ unterstreicht den Spott darüber, dass die Arbeiter diese Ausbeutung akzeptieren.
Die Entwicklung im Refrain
„Soll ich dich
Willst du das
Wie wär’s mit
Oder lieber“
In diesen Zeilen spielt die Band auf das Überangebot an Optionen an, das oft in einer Konsumgesellschaft zu finden ist. Es reflektiert eine Unentschlossenheit oder Überforderung.
„Ich hab ein‘ roten Knopf
Mit einem Totenkopf
Wenn ich ihn drücke, dann geht alles hoch am Block“
Hier wird die Vorstellung eines „roten Knopfes“ mit einem Totenkopf, der alles in die Luft sprengt, verwendet, um die Frustration und die explosiven Konsequenzen sozialer Missstände darzustellen. Es ist ein symbolischer Knopf zur Zerstörung des bestehenden Systems.
Analyse der zweiten Strophe
„Meine Vorfahren haben Wildschweine gejagt
Jetzt leb‘ ich mit Barbaren, die tun was die Bildzeitung ihn‘ sagt“
Die Zeilen stellen einen Kontrast zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart her. Während die Vorfahren noch jagen mussten, folgen die heutigen Menschen blind den Medien, dargestellt durch die Bildzeitung.
„Ihr Partypatrioten
Seid nur weniger konsequent als diese Hakenkreuz-Idioten“
K.I.Z. kritisiert hier die sogenannten „Patrioten“, die in Wirklichkeit nichts Konstruktives leisten und somit in ihrer Untätigkeit und Heuchelei den radikaleren Gruppen wie den „Hakenkreuz-Idioten“ ähneln.
„Die geh’n halt noch selber ein paar Ausländer töten
Anstatt jemand‘ zu bezahl’n, um sie vom Schlauchboot zu treten“
Diese Zeilen ziehen eine makabre Parallele zwischen direkter Gewalt und indirekter Gewalt durch Abschottungspolitik. Es wird darauf hingewiesen, dass es im Grunde genommen keinen Unterschied macht, ob man selbst Gewalt ausübt oder andere dafür bezahlt.
Der Refrain und dessen Wiederholung
Der Refrain wird mehrfach wiederholt und beinhaltet die zentrale Aussage: „Boom Boom Boom Boom, ich bring euch alle um, bring euch alle um.“ Diese Wiederholung verstärkt die düstere und gewaltbereite Stimmung und betont die Ernsthaftigkeit der Frustration und Wut, die die Band vermittelt.
Analyse der letzten Strophe
„Der Lynchmob ist krank vor Neid
Auf das fünf-Sterne-Hotel im Asylantenheim“
Diese Zeilen werfen ein bitteres Licht auf die Neidkultur und die Missgunst der Menschen gegenüber vermeintlich privilegierten Minderheiten.
„Der Lynchmob hat keinen Cent im Portemonnaie
Egal ob Merkel nun ein‘ Minirock oder Kopftuch trägt“
Der Vergleich zeigt, dass das wahre Problem nicht die sichtbaren Unterschiede sind, sondern die finanzielle und soziale Armut, die zu Hass und Ressentiments führt.
„Ihr könnt im Wahllokal ankreuzen, wer den Puff besitzt
Es bleiben immer die gleichen Freier, denen ihr ein‘ lutschen müsst“
Diese Zeilen verdeutlichen die Zynikereinstellung der Band zur Politik: Egal, wen man wählt, es ändert sich nichts am Grundverhältnis der Macht und Unterdrückung.
„Denkt ihr die Flüchtlinge sind in Partyboote gestiegen
Mit dem großen Traum im Park mit Drogen zu dealen?“
Mit diesem ironischen Bild wird hervorgehoben, dass die realen Motivationen und Nöte von Flüchtlingen oft missverstanden oder absichtlich falsch dargestellt werden.
Fazit
Über alle Strophen und Refrains hinweg zieht sich die zentrale Thematik der sozialen Ungerechtigkeit, der blinden Befolgung sozialer und medialer Normen und der vermeintlich unlösbaren Verkrustung des Systems. Der Schreibstil bleibt provokativ und offen, dient als Mittel zur Aufrüttelung und fordert den Hörer kaum subtil dazu auf, über die dargestellten Missstände nachzudenken. Obgleich die Analysen der einzelnen Zeilen oftmals zynisch oder ironisch sind, so vermitteln sie doch eine klare und kritische Sichtweise auf die Gesellschaft, in der wir leben. Die Geschichte, die das Lied erzählt, baut auf einer Abfolge von Beobachtungen und Darstellungen des Auseinanderklaffens von Ideal und Realität auf und gipfelt in dem wiederkehrenden, nihilistischen Refrain, der die Hoffnungslosigkeit der Situation betont.
Tut mir leid wenn ich den Untertanenstolz jetzt verletze
Doch was quatscht ihr da, es gibt nicht genug Ausbeutungsplätze
Ihr wollt Kapitalismus mit Herz?
Fick mich, aber nicht im Etap Hotel
Sondern richtig schön mit Essen gehen
Und am nächsten Morgen noch Taxigeld
Vor der Glotze, sauer auf die scheiß Sozialschmarotzer
Anstatt auf den Chef, der mit dem Geld aus eurer Arbeit
Seiner Tochter noch ’nen Lamborghini kauft
Alter, dann verdient ihr’s auch
Doch ich versteh, ihr regt euch lieber über Brangelina auf
Für’s Gewissen zehn Euro spenden
Dann kommen die hoffentlich nicht über die Grenzen
Und holen sich alles zurück, vielleicht lieber
Doch die Waffenlieferung canceln, fleißig wie ihr seid
Habt ihr doch die Sterbeurkunde schon vom Amt geholt
Der Knopf leuchtet in ampelrot
Tarek sag ihnen, was haben wir im Angebot
Soll ich dich
Willst du das
Wie wär’s mit
Oder lieber
Ich hab ein‘ roten Knopf
Mit einem Totenkopf
Wenn ich ihn drücke
Dann geht alles hoch am Block
Boom Boom Boom Boom
Ich bring euch alle um
Bring euch alle um, bring euch alle um
Boom Boom Boom Boom
Ich bring euch alle um
Bring euch alle um, bring euch alle um
Boom Boom Boom Boom
Meine Vorfahren haben Wildschweine gejagt
Jetzt leb‘ ich mit Barbaren, die tun was die Bildzeitung ihn‘ sagt
Ihr Partypatrioten
Seid nur weniger konsequent als diese Hakenkreuz-Idioten
Die geh’n halt noch selber ein paar Ausländer töten
Anstatt jemand‘ zu bezahl’n, um sie vom Schlauchboot zu treten
Die Welt zu Gast bei Freunden und so
Du und dein Boss ham nix gemeinsam bis auf das Deutschlandtrikot
Ich hab noch nie so treue Sklaven gesehen
Die bereit sind für mehr Arbeit auf die Straße zu gehen
Und Promis treten für die Truppen in Afghanistan auf
Wo sind bloß die Terroristen, wenn man sie grade mal braucht?
Soll ich dich
Willst du das
Wie wärs mit
Oder lieber
Ich hab ein‘ roten Knopf
Mit einem Totenkopf
Wenn ich ihn drücke, dann geht alles hoch am Block
Boom Boom Boom Boom
Ich bring euch alle um
Bring euch alle um, bring euch alle um
Boom Boom Boom Boom
Ich bring euch alle um
Bring euch alle um, bring euch alle um
Boom Boom Boom Boom
Der Lynchmob ist krank vor Neid
Auf das fünf-Sterne-Hotel im Asylantenheim
Der Lynchmob hat keinen Cent im Portemonnaie
Egal ob Merkel nun ein‘ Minirock oder Kopftuch trägt
Ihr könnt im Wahllokal ankreuzen, wer den Puff besitzt
Es bleiben immer die gleichen Freier, denen ihr ein‘ lutschen müsst
Denkt ihr die Flüchtlinge sind in Partyboote gestiegen
Mit dem großen Traum im Park mit Drogen zu dealen?
Keine Nazis ihr seid brave Deutsche
Die sich nicht infizieren lassen mit der Affenseuche
K.I.Z. Selbstmordattentäter
Ich sprenge eure Demo und es regnet Hackepeter
Boom Boom Boom Boom
Ich bring euch alle um
Bring euch alle um, bring euch alle um
Boom Boom Boom Boom
Ich bring euch alle um
Bring euch alle um, bring euch alle um
Boom Boom Boom Boom
Ich bring euch alle um
Bring euch alle um, bring euch alle um
Boom Boom Boom Boom
Ich bring euch alle um
Bring euch alle um, bring euch alle um
Boom Boom Boom Boom
Boom boom boom boom
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