Die Suche nach Zustimmung und Beifall
Lady Gagas Lied “Applause” aus dem Jahr 2013 beschreibt die Beziehung zwischen einem Künstler und seinem Publikum. Die Geschichte dreht sich darum, wie die Sängerin ihre Identität und ihr Wohlbefinden aus der Anerkennung durch die Menge schöpft. Der Beginn der ersten Strophe thematisiert die Spannung, die vor der Reaktion des Publikums herrscht. Der Refrain hebt das durchgängige Thema hervor: Die Sängerin lebt für den Applaus und den Jubel ihrer Zuhörer.
Analyse der Eröffnungsstrophe
In der ersten Strophe steht Lady Gaga “hier und warte darauf, dass du den Gong schlägst.” Der Gong symbolisiert den Beginn ihrer Performance und das Urteil der Kritiker. Die Frage “Ist es richtig oder ist es falsch?” zeigt die Unsicherheit und den Druck, den die Künstlerin empfindet. Die Zeile “Wenn Ruhm nur eine Infusion hätte, Baby, könnte ich es ertragen, weg von dir zu sein” verdeutlicht ihre Sehnsucht nach Anerkennung. Die Erwähnung der “Ader” verstärkt die Intensität dieses Bedürfnisses, fast so, als ob Ruhm einer Sucht gleichkäme.
Der erste Refrain
Der Refrain bringt das zentrale Thema des Songs auf den Punkt: “Ich lebe für den Applaus, Applaus, Applaus.” Die ständige Wiederholung des Wortes “Applaus” betont die Abhängigkeit der Sängerin von der Bestätigung des Publikums. Diese Sätze sind prägnant und wiederholen sich mehrfach, was den Mantra-ähnlichen Charakter verstärkt.
Die zweite Strophe und künstlerische Reflexion
In der zweiten Strophe kritisiert Lady Gaga die Theorie, dass “Nostalgie für Geeks ist.” Die Bemerkung “Einige von uns mögen es einfach zu lesen” zeigt ihre Haltung gegenüber dieser Ansicht. Die Erwähnung von Jeff Koons, einem zeitgenössischen Künstler, und der Transformation durch seine Kunst (“Eine Sekunde bin ich ein Koons, dann plötzlich bin ich der Koons”) spiegelt die fluide Natur der Identität wider. Sie erkennt an, dass “Popkultur in der Kunst war, jetzt ist Kunst in der Popkultur, in mir.” Das ist eine bedeutende Aussage über die Verschmelzung von Kunst und Popkultur und ihre eigene Rolle darin.
Wiederkehrende Themen im Refrain
Der Refrain wird erneut wiederholt, was die zentrale Rolle des Applauses in ihrem Leben und Schaffen betont. Die Wiederholung ist sowohl erzählerisch als auch musikalisch ein Stilmittel, um die Abhängigkeit und den Kreislauf der Bestätigung zu verdeutlichen.
Verirrungen und Emotionale Bindungen
In den weiteren Versen “Gib mir das Ding, das ich liebe, (Ich werde das Licht ausschalten)” spricht Lady Gaga die Interaktion mit ihrem Publikum an. Die Aufforderung, die Hände zu heben und sie zu berühren, verstärkt das Bild von Nähe und Hingabe auch in einer Menschenmenge. Der Buchstabier-Teil “A-P-P-L-A-U-S-E” zeigt den mantraartigen Wunsch nach Anerkennung, betont durch die Aufforderung, die Hände zu erheben und zu berühren.
Verbindung von Kunst und Popkultur
Der künstlerische Reflexionspunkt in der letzten Strophe zeigt eine erneute Verbindung zur Popkultur. Sie stellt fest, dass “Popkultur in der Kunst war,” und führt weiter aus, dass “jetzt Kunst in der Popkultur ist, in mir.” Dies zeigt uneingeschränkt, wie sie sich selbst als Verschmelzung dieser beiden Welten sieht.
Abschließende persönliche Ansicht
Die Lyrics von “Applause” sind tief in der Popkultur und der Identität einer performativen Künstlerin verwurzelt. Der Text lässt die Zuhörer die Intensität und die fast süchtige Natur des Ruhms und der Anerkennung erleben. Die wiederholten Aufforderungen an das Publikum, die Hände zu erheben und “Applaus” zu geben, betont, wie sehr das Publikum und sein Feedback für die Existenz und das Selbstbewusstsein der Sängerin zentral sind. Diese emotionale Bindung vermittelt ein Gefühl der Bewunderung, aber auch des Mitgefühls, da man die psychologischen Auswirkungen des ständigen Bedürfnisses nach Bestätigung verstehen kann.
Liedtext / Übersetzung
I stand here waiting for you to bang the gong
Ich stehe hier und warte darauf, dass du den Gong schlägst
To crash the critic saying, ‘Is it right or is it wrong?’
Den Kritiker zum Schweigen bringen, der sagt: ‘Ist es richtig oder ist es falsch?’
If only fame had an IV, baby, could I bear
Wenn nur der Ruhm eine Infusion hätte, Baby, könnte ich es ertragen
being away from you, I found the vein, put it in here
ohne dich zu sein, fand ich die Ader, setzte sie hier ein
I live for the applause, applause, applause
Ich lebe für den Applaus, Applaus, Applaus
I live for the applause-plause, live for the applause-plause
Ich lebe für den Applaus, Applaus, lebe für den Applaus
Live for the way you cheer and scream for me
Lebe für die Art, wie du für mich jubelst und schreist
The applause, applause, applause (I know what you’re waiting for)
Der Applaus, Applaus, Applaus (Ich weiß, worauf du wartest)
Give me that thing that I love (I’ll turn the lights out)
Gib mir das, was ich liebe (Ich mache das Licht aus)
Put your hands up, make ’em touch, touch (make it real loud)
Hebe deine Hände hoch, lass sie sich berühren, berühren (mach es richtig laut)
A-P-P-L-A-U-S-E (make it real loud)
A-P-P-L-A-U-S-E (mach es richtig laut)
Put your hands up, make ’em touch, touch
Hebe deine Hände hoch, lass sie sich berühren, berühren
I’ve overheard your theory ‘Nostalgia’s for geeks’
Ich habe deine Theorie ‘Nostalgie ist was für Geeks’ belauscht
I guess sir, if you say so
Ich nehme an, wenn Sie das sagen
Some of us just like to read
Einige von uns lesen einfach gerne
One second I’m a Koons, then suddenly the Koons is me
Eine Sekunde bin ich ein Koons, dann plötzlich bin ich der Koons
Pop culture was in art, now art’s in pop culture, in me
Popkultur war in der Kunst, jetzt ist Kunst in der Popkultur, in mir
(When the lights are meant to die)
(Wenn das Licht ausgeht)
(I know it’s worth waiting for)
(Ich weiß, es lohnt sich, zu warten)
Touch, touch
Berühren, berühren
A-R-T-P-O-P
A-R-T-P-O-P