Analyse des Liedtextes „Anorak“ von Sarah Connor

Einführung

Der Song „Anorak“ von Sarah Connor, veröffentlicht im Jahr 2015, beschreibt eine Geschichte des Durchhaltens und der Selbstermächtigung nach einer schwierigen Zeit. Der Text schildert die inneren Kämpfe und den Prozess des Wiederaufbaus persönlichen Selbstbewusstseins und der Stärke. Sarah Connor verwendet eine metaphorische Sprache, um die psychische und emotionale Reise der Protagonistin zu illustrieren.

Vers 1

„Heut hab ich die Sonne
Zum ersten Mal gespürt
Der Scheiß der letzten Wochen
Endlich hinter mir“

Die Eröffnung des Songs signalisiert den Beginn eines neuen Tages und einen Neuanfang. Die Sonne, ein Symbol für Hoffnung und Erneuerung, stellt den Wendepunkt nach einer Phase voller Herausforderungen („der Scheiß der letzten Wochen“) dar. Der Energie und optimistische Stimmung dieses Auftakts setzen den Ton für die Erzählung der Protagonistin.

Vers 2

„Fenster auf die Luft ist klar
Mein Kopf ist leer
Meine Lungen brennen
Atmen fällt noch schwer“

Diese Bilder verstärken den Aspekt des Neustarts. Das Öffnen des Fensters und die klare Luft implizieren eine Befreiung und Reinheit. Allerdings signalisiert „Mein Kopf ist leer“ eine momentane Verstörtheit und „Meine Lungen brennen“ sowie „Atmen fällt noch schwer“ weisen auf anhaltenden seelischen Schmerz und schweren Fortschritt hin. Das Bild des Klarwerdens und Durchatmens unterstreicht den Zwiespalt zwischen Erleichterung und anhaltenden Herausforderungen.

Chorus

„Fang von vorne an
Hör auf zu heulen
Wisch die Tränen weg
Mit deinem Anorak
War mir eh zu groß
Ich schaff’s auch allein! Allein!“

Der Refrain stellt einen markanten Moment der Selbstbehauptung dar. Das wiederholte „Ich fang‘ von vorne an“ betont den Entschluss zu einem Neuanfang. Der Anorak, vermutlich ein Symbol für die Beziehung oder die Last, die die Protagonistin trägt, wird metaphorisch verwendet, um die Loslösung und Selbstversorgung auszudrücken. „War mir eh zu groß“ deutet darauf hin, dass diese Last niemals zu ihr gepasst hat und sie ohnehin besser allein zurechtkommt.

Vers 3

„Sag’mir wann hab ich den Regen
Zum letzten mal gefühlt?
Mit ausgestreckten Armen
Die Wolken fast berührt?
Jeder Schritt ein kleines Stück
Zu mir zurück
Jetzt bin ich ’ne Löwin
Die sich selbst beschützt“

Dieser Vers reflektiert einen nostalgischen Rückblick und gleichzeitig eine introspektive Frage nach dem letzten Moment des Glücks („Regen“ und „Wolken“ könnten hier für frühere, erfüllende Momente stehen). Die Fortschritte „zu mir zurück“ deuten auf Selbstfindung und Wiedererlangung der eigenen Identität hin. Die Identifikation mit einer Löwin symbolisiert dabei Stärke, Mut und Selbstverteidigung – eine klare Abkehr von früherer Schwäche oder Abhängigkeit.

Refrain Wiederholung

„Ich fang‘ von vorne an
Hör auf zu heulen
Wisch die Tränen weg
Mit deinem Anorak
War mir eh zu groß
Ich schaff’s auch allein! Allein!“

Die Wiederholungen im Refrain dienen dazu, die Entschlossenheit und die festen Absichten der Protagonistin zu unterstreichen. Die Konstante in der Erzählung ist der Durchhaltewille und die Überzeugung, dass sie allein weitermachen kann.

Schlussteil

„Ja ich schau nach vorn
Ja ich krieg das hin
Ich versinke nich‘
In deinem Anorak
War mir eh zu groß
Ich schaff’s auch allein! Allein!“

Hier wird erneut das Motiv des Anoraks aufgegriffen, der vergangene Belastungen symbolisiert. Der Schlussteil verstärkt die Botschaft von Selbstständigkeit und Zukünftigkeit. Durch die Aussage „Ich schau nach vorn“ und „Ich krieg das hin“, wird das Endziel einer selbstbestimmten und positiven Zukunft betont, frei von Belastungen der Vergangenheit.

„Denn ich bin stark und ich weiß dass ich’s schaffen kann
Und wenn ich Angst hab lass ich Nachts die Lichter an“

Diese Zeilen bieten einen ehrlichen Einblick in die menschliche Seite der Protagonistin – die Stärke ist da, aber auch die Schwächen und Ängste werden anerkannt. Die Visualisierung von „Ich lass die Lichter an“ impliziert eine Schutzmaßnahme gegen die Dunkelheit und Unsicherheit, womit die Ambivalenz zwischen Unabhängigkeit und der Realisierung menschlicher Verletzlichkeit reflektiert wird.

Finaler Refrain

„Ich fang‘ von vorne an
Hör auf zu heulen
Wisch die Tränen weg
Mit deinem Anorak
War mir eh zu groß
Ich schaff’s auch allein! Allein!
Ah, denn ich schau nach vorn!
Ja ich krieg das hin!
Nein ich versinke nicht
In deinem Anorak!
War mir eh zu groß
Ja und ich schaff’s jetzt allein! Allein!
Ich fang‘ von vorne an
Ja hör‘ auf zu heulen
Wisch‘ die Tränen weg
Mit Deinem scheiß Anorak
War mir eh zu groß
Ja und ich schaff’s jetzt allein! Allein!
Ah
Ich krieg das hin
Ja ich krieg das hin
Ich krieg das hin“

Diese Schlusssequenz verdeutlicht den festen Glauben der Protagonistin an ihre Fähigkeit, alleine Fortzuschreiten. Die Mehrfachwiederholung „Ich fang‘ von vorne an“, „Ich krieg das hin“ sowie die Intensivierung durch „Deinem scheiß Anorak“ bereitet den Hörer auf ein triumphales, entschlossenes Ende vor.

Schlussfolgerung

Sarah Connors „Anorak“ ist ein kraftvoller, emotionaler Track, der die Reise der Hauptfigur von bedrückender Vergangenheit hin zu neuer Stärke und Selbsterkenntnis illustriert. Die Symbolik des Anoraks als ein Element der Trennung und der Wiederholung des Motivs des Neuanfangs zieht sich durch den gesamten Text. Insgesamt zeigt der Song eine dynamische Entwicklung von Verzweiflung zur Selbstbehauptung und Optimismus, was exemplarisch für eine persönliche Wiedergeburt steht.

Heut hab ich die Sonne

Zum ersten Mal gespürt

Der Scheiß der letzten Wochen

Endlich hinter mir

Fenster auf die Luft ist klar

Mein Kopf ist leer

Meine Lungen brennen

Atmen fällt noch schwer

Fang von vorne an

Hör auf zu heulen

Wisch die Tränen weg

Mit deinem Anorak

War mir eh zu groß

Ich schaff’s auch allein! Allein!

Sag’mir wann hab ich den Regen

Zum letzten mal gefühlt?

Mit ausgestreckten Armen

Die Wolken fast berührt?

Jeder Schritt ein kleines Stück

Zu mir zurück

Jetzt bin ich ’ne Löwin

Die sich selbst beschützt

Ich fang‘ von vorne an

Hör auf zu heulen

Wisch die Tränen weg

Mit Deinem Anorak

War mir eh zu groß

Ich schaff’s auch allein! Allein!

Ja ich schau nach vorn

Ja ich krieg das hin

Ich versinke nich‘

In deinem Anorak

War mir eh zu groß

Ich schaff’s auch allein! Allein!

Denn ich bin stark und ich weiß dass ich’s schaffen kann

Und wenn ich Angst hab lass ich Nachts die Lichter an

Ich fang‘ von vorne an

Hör auf zu heulen

Wisch die Tränen weg

Mit deinem Anorak

War mir eh zu groß

Ich schaff’s auch allein! Allein!

Ah, denn ich schau nach vorn!

Ja ich krieg das hin!

Nein ich versinke nicht

In deinem Anorak!

War mir eh zu groß

Ja und ich schaff’s jetzt allein! Allein!

Ich fang‘ von vorne an

Ja hör‘ auf zu heulen

Wisch‘ die Tränen weg

Mit Deinem scheiß Anorak

War mir eh zu groß

Ja und ich schaff’s jetzt allein! Allein!

Ah

Ich krieg das hin

Ja ich krieg das hin

Ich krieg das hin

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