Zusammenfassung des Inhalts des Liedes

Kanye Wests Lied „Addiction“ aus dem Jahr 2005 befasst sich tiefgehend mit den inneren Widersprüchen und Kämpfen, die durch persönliche Süchte hervorgerufen werden. Der Künstler untersucht die verführerische Natur von Dingen, die allgemein als schlecht gelten, und wie sie paradoxerweise intensive Freude bereiten können. Er reflektiert über seine eigenen Suchtverhalten in Bezug auf Geld, Frauen und Drogen und zeigt auf, wie diese ihn gleichzeitig fesseln und zerstören. Während das Lied fortschreitet, wird auch eine komplexe Beziehung beschrieben, in der sowohl West als auch seine Partnerin von gegenseitiger Abhängigkeit und den damit einhergehenden emotionalen Höhen und Tiefen betroffen sind. Die wiederkehrende Frage „Why everything that’s supposed to bad make me feel so good?“ unterstreicht die zentrale Thematik des Liedes: die quälende und doch unwiderstehliche Anziehungskraft von Versuchungen.

Die Entwicklung der einzelnen Strophen

Erste Strophe: Der verführerische Beginn

Die erste Strophe etabliert sofort das zentrale Dilemma von Kanye Wests „Addiction“. Er stellt die Frage: „Why everything that’s supposed to bad make me feel so good?“, was die inhärente Widersprüchlichkeit zwischen moralischem Bewusstsein und hedonistischen Vergnügungen hervorhebt. Der Künstler gibt zu, dass er wiederholt das tut, was ihm verboten wurde, obwohl er versucht hat, aufzuhören: „Man I tried to stop, man I tried the best I could“. Diese Strophe vermittelt ein starkes Gefühl der Selbstreflexion und des Kampfes, wobei die Nuancen seiner inneren Konflikte durch die Verwendung des Kontrastparadoxons betont werden. Die direkte Anrede („you make me smile“) suggeriert außerdem eine ganz persönliche Beziehung zu der Sucht oder der Person, die seine Sucht symbolisiert.

Zweite Strophe: Verständnis der inneren Konflikte

In der zweiten Strophe erweitert West das Thema der Sucht und ihrer Manifestationen. Er fragt: „What’s your addiction? Is it money? Is it girls? Is it weed?“ und deckt damit seine eigenen Schwächen und Verführungen auf. Bemerkenswert ist, dass er zugibt, alle drei Süchte zu haben, was den allumfassenden Charakter seines inneren Kampfes zeigt. Die Zeile „She’s coming over, so I guess, that means, I’m her drugs“ personifiziert und intensiviert die Sucht, da sein Partner im Lied ebenfalls abhängig von ihm ist. Dieser Abschnitt der Strophe deutet auf eine koabhängige Beziehung hin, bei der beide Partner von einander abhängig sind, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Die Zeilen „Roll up the doja, Henny and Coca-Cola, then I’m coming over“ beschreiben eine Art Ritual, das die kontinuierliche Natur ihrer Abhängigkeit betont.

Dritte Strophe: Vertiefung der emotionalen Komplexität

Die dritte Strophe untersucht die emotionale Tiefe und Komplexität der Beziehung weiter. West beobachtet: „I see the emotion in your eyes, that you try not to show“, was auf eine unterdrückte Emotionalität und möglicherweise auf Schmerz oder Schuldgefühle hinweist. Der Künstler nutzt Substanzen wie Alkohol und Drogen, um diese Emotionen sowohl bei sich selbst als auch bei seiner Partnerin zu verstärken: „So I pour the potion, so we could both get high, as we could go“. Dies ist ein klares Indiz dafür, dass die Flucht in Rauschmittel als Bewältigungsmechanismus dient, um der Realität zu entkommen. Die bildhafte Sprache in „Then I’ll get the lotion, and do something to me, when your thighs is exposed“ spricht zu einer sehr intimen und physischen Dimension ihrer Beziehung und verdeutlicht, wie tief die Sucht geht. Die wiederholte Sehnsucht nach Nähe und das ständige Hin und Her zeigt Kanyes unaufhörliches Verlangen und seine Unfähigkeit, einen Schlussstrich zu ziehen: „And I keep coming over, ‚Cause its never over“.

Refrain: Der ewige Kreislauf

Der Refrain taucht mehrmals im Lied auf und betont die Zerrissenheit zwischen Genuss und Vernunft. Die wiederkehrende Frage „Why everything that’s supposed to bad make me feel so good?“ zeigt die paradoxe Natur der menschlichen Psyche, die verbotene Freuden zugleich liebt und hasst. Die mehrfache Wiederholung dieser Frage sowie der Bekenntnis, dass er versucht hat aufzuhören, dies aber nicht konnte, unterstreicht eine Art endlosen Kreislauf von Versuchung und Rückfall.

Persönliche Betrachtung: Der emotionale und tiefgründige Konflikt

Kanye Wests „Addiction“ ruft eine starke emotionale Resonanz hervor, da es tief in die Psychologie der Sucht eintaucht. Es ist nicht nur ein Lied über bestimmte Süchte wie Geld, Frauen oder Drogen, sondern eine Meditation über menschliche Schwächen und das Streben nach etwas, von dem man weiß, dass es schlecht für einen ist. Diese universelle Thematik macht den Song vielschichtig und berührend. Besonders auffällig sind die syntaktischen Wiederholungen und die rhetorischen Fragen, die den inneren Konflikt und die Zerrissenheit des Künstlers betonen. Die Wortspiele und die Metaphorik, wie zum Beispiel „I’m her drugs“, heben die Ironie und den Teufelskreis, in dem sich der Sänger befindet, wirkungsvoll hervor.

Insgesamt zeigt „Addiction“ die Vielschichtigkeit von Geist und Emotionen, wobei es gelingt, eine tiefe und persönliche Seite des Künstlers zu offenbaren. Diese Offenheit macht das Lied zu einem eindrucksvollen Werk über menschliche Schwächen, Sehnsüchte und den nie endenden Kampf gegen persönliche Dämonen.

Liedtext / Übersetzung

Why everything that’s supposed to bad make me feel so good?
Warum macht mich alles, was angeblich schlecht ist, so gut fühlen?
Everything they told me not to is exactly what I would
Alles, wovon sie mir sagten, ich solle es nicht tun, ist genau das, was ich tun würde
Man I tried to stop man I tried the best I could
Mann, ich habe versucht aufzuhören, Mann, ich habe mein Bestes gegeben

But (you make me smile)
Aber (du bringst mich zum Lächeln)
What’s your addiction? Is it money? Is it girls? Is it weed?
Was ist deine Sucht? Ist es Geld? Sind es Mädchen? Ist es Gras?
I’ve been afflicted by not one, not two, but all three
Ich bin von nicht einer, nicht zwei, sondern allen drei betroffen
She’s got the same thing, about me, but more, about us
Sie hat das Gleiche über mich, aber mehr über uns
She’s coming over, so I guess, that means, I’m her drugs
Sie kommt rüber, also nehme ich an, das bedeutet, ich bin ihre Droge
Just let me peek now, I mean damn, I’m so curious
Lass mich jetzt mal gucken, ich meine verdammt, ich bin so neugierig
She’s got a lover, so the lies, and the lust, is a rush
Sie hat einen Liebhaber, also sind Lügen und Begierde ein Rausch
Time’s of the essence, I need, you to be, spontaneous
Die Zeit ist entscheidend, ich brauche, dass du spontan bist
Roll up the doja, Henny and Coca-Cola, then I’m coming over
Dreh den Joint, Henny und Coca-Cola, dann komme ich rüber
‚Cause it’s never over
Weil es nie vorbei ist

I see the emotion in your eyes, that you, try not to show
Ich sehe die Emotion in deinen Augen, die du zu verbergen versuchst
We get the closest when you high, or you drunk, or you blow
Wir kommen uns am nächsten, wenn du bekifft bist, betrunken bist oder drauf bist
So I pour the potion, so we could both get high, as we could go
Also gieße ich den Trank ein, damit wir beide high werden können, soweit wir gehen könnten
Then I’ll get the lotion, and do something to me, when your thighs is exposed
Dann werde ich die Lotion holen und etwas an mir machen, wenn deine Oberschenkel frei liegen
There’s no turning back now, I mean I don’t mean to impose
Es gibt jetzt kein Zurück mehr, ich meine nicht aufdringlich zu sein
Not now but right now, I need you to undress, and then pose
Nicht jetzt, aber sofort, ich brauche dich, um dich auszuziehen und dann zu posieren
I’m into that now, catch a vibe, when the doors, get closed
Ich bin jetzt dabei, eine Stimmung einzufangen, wenn die Türen geschlossen werden
Roll up the doja, Henny and Coca-Cola, and I keep coming over
Dreh den Joint, Henny und Coca-Cola, und ich komme immer wieder rüber
‚Cause its never over
Weil es nie vorbei ist

Why everything that’s supposed to bad make me feel so good?
Warum macht mich alles, was angeblich schlecht ist, so gut fühlen?
Everything they told me not to is exactly what I would
Alles, wovon sie mir sagten, ich solle es nicht tun, ist genau das, was ich tun würde
Man I tried to stop man I tried the best I could
Mann, ich habe versucht aufzuhören, Mann, ich habe mein Bestes gegeben
But (you make me smile)
Aber (du bringst mich zum Lächeln)

Why everything that’s supposed to bad make me feel so good?
Warum macht mich alles, was angeblich schlecht ist, so gut fühlen?
Everything they told me not to is exactly what I would
Alles, wovon sie mir sagten, ich solle es nicht tun, ist genau das, was ich tun würde
Man I tried to stop man I tried the best I could
Mann, ich habe versucht aufzuhören, Mann, ich habe mein Bestes gegeben
But (you make me smile)
Aber (du bringst mich zum Lächeln)

(You make me smile with my heart)
(Du bringst mich zum Lächeln mit meinem Herzen)
I just wanted to ask you
Ich wollte dich nur fragen
Just wanted to, um (baby)
Ich wollte nur, ähm (Baby)
Let me, how would I put this, um (baby, baby, baby)
Lass mich überlegen, wie würde ich das ausdrücken, ähm (Baby, Baby, Baby)
Let’s say all your friends (baby, baby, baby)
Sagen wir mal all deine Freunde (Baby, Baby, Baby)
Remember the one? (baby, baby, baby)
Erinnerst du dich an die eine? (Baby, Baby, Baby)
You said if you ever she would be the one (baby, baby, baby)
Du hast gesagt, wenn du jemals sie wäre die Eine (Baby, Baby, Baby)
Ok, ok, ok (you make me smile with my heart)
Ok, ok, ok (Du bringst mich zum Lächeln mit meinem Herzen)
Well, I was thinking, hypothetically
Nun, ich habe hypothetisch gedacht
I mean don’t take this seriously
Ich meine, nimm das nicht ernst
Don’t take me, I mean just
Nimm mich nicht, ich meine nur
Uh, not credibly
Ähm, nicht glaubwürdig
I feel that incredibly
Ich fühle das unglaublich
I mean let’s set it baby
Ich meine, lass uns das Baby durchziehen
Ah, just let it be
Ach, lass es einfach sein
I mean you huntin‘ me(You make me smile with my heart)
Ich meine, du jagst mich (Du bringst mich zum Lächeln mit meinem Herzen)
I mean you her and me
Ich meine du, sie und mich
Maybe, baby, baby?
Vielleicht, Baby, Baby?
Baby? Baby?
Baby? Baby?
You know I was just kidding
Du weißt, ich habe nur Spaß gemacht
Unless you gon‘ do it
Es sei denn, du machst es tatsächlich

(You make me smile)
(Du bringst mich zum Lächeln)

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