Zusammenfassung des Inhalts

Das Lied „Aber bitte mit Sahne“ von Udo Jürgens, veröffentlicht im Jahr 1971, beschreibt das Ritual einer Gruppe von älteren Damen, die sich täglich um 15:15 Uhr in einer Konditorei treffen. Sie genießen diverse Kuchen und Torten in großen Mengen, stets mit Sahne. Das Stück nimmt dabei einen humorvollen Ton, indem es den Genuss der Frauen und ihre Vorliebe für Sahne ins Rampenlicht stellt. Im Verlauf des Songs erleiden jedoch alle Fotressäure die tragische Konsequenz ihres exzessiven Lebensmittelkonsums und sterben nacheinander. Schließlich endet die Geschichte mit der letzten verbliebenen Dame, Liliane, die ebenfalls in der Konditorei stirbt. Die Schlussszene ist geprägt von der Symbolik der zuckersüßen Beerdigung mit verzuckerten Tortenkränzen und einer humorvollen Bemerkung des Pfarrers.

Die tägliche Versammlung und ihre unabdingbare Sahne

In der ersten Strophe werden Mathilde, Ottilie, Marie und Liliane vorgestellt, die sich jeden Nachmittag in ihrer Lieblingskonditorei treffen. Die Eröffnungslinie „Sie treffen sich täglich um viertel nach drei, oh oh oh (oh yeah)“ vermittelt das Bild einer festen Routine. Die Erwähnung spezifischer Kuchen wie Schwarzwälder Kirsch, Sahne-Baiser, Früchteeis, Ananas, Kirsch und Banane zeigt ihre Vorliebe für süße Köstlichkeiten. Der Satz „Aber bitte mit Sahne“ wiederholt sich wie ein Mantra und betont die zentrale Rolle der Sahne in ihrem Genussritual. Der Ton ist leicht und verspielt, was durch die Interjektionen „oh oh oh (oh yeah)“ noch unterstrichen wird. Diese wiederkehrende Phrase fungiert als thematisches Leitmotiv des Liedes und bringt einen humorvollen und fast satirischen Ton in den Text.

Unersättlicher Appetit und seine Konsequenzen

In der zweiten Strophe wird das Bild des übermäßigen Konsums weiter ausgebaut. Die Damen holen sich zusätzlich Buttercremetorte und Bienenstich, und der Text beschreibt anschaulich, wie sie „schwatzen und schmatzen“ und schließlich „pusten und prusten“, weil sie kaum noch Platz für mehr haben. Einfach, aber doch effektvoll beschreibt Udo Jürgens das überladene Gefühl, welches der Übersättigung folgt. Wieder wird betont: „Aber bitte mit Sahne“. Hier zeigt der Text eine gewisse Ironie, indem er den zwanghaften Drang zur Ordnung („Nur ein Mohrenkopf höchstens, denn Ordnung muss sein“) mit dem hemmungslosen Genießen in Einklang bringt.

Die unerbittliche Endgültigkeit

In der dritten Strophe nimmt das Lied einen düsteren, aber immer noch komödiantischen Ton an. Der Tod holt nach und nach alle Damen „reihum“ ab, und die Hinterbliebenen finden vor Schmerz keine Worte – dies wird ironisch durch die neue Obsession mit Kuchen ersetzt. Der Tod der Letzten, Liliane, wird humorvoll beschrieben: „Sie kippte vom Stuhl in der Konditorei, m hm hm (oh yeah)“. Auch hier bleibt die Refrainzeile „Aber bitte mit Sahne“ erhalten. Der anschließende Absatz beschreibt rührend und zugleich ironisch, wie Liliane im Sarg mit zuckersüßen Tortenkränzen und einer finalen Bemerkung des Pfarrers begraben wird, die betont, dass sie auch im Himmel nur mit Sahne glücklich sein würde.

Süße Qualen und Ironie

Der letzte Abschnitt verankert den Refrain noch tiefer im Geist des Zuhörers, indem weitere süße Optionen erwähnt werden: „Noch ein Tässchen Kaffee? (aber bitte mit Sahne) Noch ein kleines Baiser? (aber bitte mit Sahne) Oder soll’s vielleicht doch ’n Keks sein? (aber bitte mit Sahne)“. Diese repetitive Struktur verfestigt die zentrale Rolle der Sahne und bindet das gesamte Narrativ des Liedes zusammen.

Persönliche Gedanken und mehrfache Bedeutungen

„Aber bitte mit Sahne“ erzeugt eine Mischung aus Heiterkeit und Nachdenklichkeit. Das Lied spielt nicht nur mit der offensichtlichen Freude und den Exzessen des Lebens, sondern reflektiert auch auf humoristische Weise die Konsequenzen eines solchen Lebensstils. Der wiederholte Einsatz von „oh oh oh (oh yeah)“ und der stets präsente Refrain verleihen dem Stück einen eingängigen, leicht ironischen Ton. Die Wortwahl und Bildersprache, wie „Auf dem Sarg gab’s statt Kränzen verzuckerte Torten“, erzeugen eine groteske, beinahe surrealistische Vision, die sowohl amüsant als auch tiefgreifend ist. Insgesamt ist der Text nicht nur eine amüsante Darstellung maßlosen Genusses, sondern auch eine subtile Kritik an der Übermäßigkeit und den Konsequenzen, die diese mit sich bringt.

Sie treffen sich täglich um viertel nach drei, oh oh oh (oh yeah)

Am Stammtisch im Eck in der Konditorei, oh oh oh (oh yeah)

Und blasen zum Sturm auf das Kuchenbuffet

Auf Schwarzwälder Kirsch und auf Sahne-Baiser

Auf Früchteeis, Ananas, Kirsch und Banane

Aber bitte mit Sahne (aber bitte mit Sahne)

Sie schwatzen und schmatzen, dann holen sie sich, oh oh oh (oh yeah)

Noch Buttercremetorte und Bienenstich, oh oh oh (oh yeah)

Sie pusten und prusten, fast geht nichts mehr rein

Nur ein Mohrenkopf höchstens, denn Ordnung muss sein

Bei Mathilde, Ottilie, Marie und Liliane

Aber bitte mit Sahne (aber bitte mit Sahne)

Und das Ende vom Lied hat wohl jeder geahnt, oh oh oh (oh yeah)

Der Tod hat reihum sie dort abgesahnt, oh oh oh (oh yeah)

Die Hinterbliebenen fanden vor Schmerz keine Worte

Mit Sacher- und Linzer- und Marzipantorte

Hielt als letzte Liliane getreu noch zur Fahne

Aber bitte mit Sahne (aber bitte mit Sahne)

Doch auch mit Liliane war es schließlich vorbei, oh oh oh (oh yeah)

Sie kippte vom Stuhl in der Konditorei, m hm hm (oh yeah)

Auf dem Sarg gab’s statt Kränzen verzuckerte Torten

Und der Pfarrer begrub sie mit rührenden Worten

Dass der Herrgott den Weg in den Himmel ihr bahne

Aber bitte mit Sahne (aber bitte mit Sahne)

Noch ein Tässchen Kaffee? (aber bitte mit Sahne)

Noch ein kleines Baiser? (aber bitte mit Sahne)

Oder soll’s vielleicht doch ’n Keks sein? (aber bitte mit Sahne)

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