Inhaltliche Zusammenfassung

Sido’s Lied „A.i.d.S. 2007“ nimmt den Hörer mit auf eine Reise durch die aggressive und provokante Welt des deutschen Rap. Der Text startet mit einer starken, dominanten Aussage: „Es wird wieder dreckig, A.i.d.S. hört nie auf“, was darauf hinweist, dass Sido und seine Crew zurück sind und keine Kompromisse eingehen werden. Der Vergleich von deutschem Rap mit einer Frau, die er „fickt“ und weitere rohe Ausdrücke wie „Ich dring‘ tief in dein Dickdarm“ verstärken die aggressive, rohe Natur des Textes. Sido vergleicht sein rüdes Verhalten und seine lyrische Dominanz mit der „besten Rapper“ Position, die er für sich beansprucht.

Der Mitstreiter B-Tight setzt diese verbale Aggression fort und beschreibt seine Dominanz in der Szene ebenfalls in sehr vulgärer Sprache: „Deine Gang chillt mit Nagellack und Lockenwickler“ und „Ich bin ein Ghettojunge, rede mit ’ner Ghettozunge“, woraufhin er seine Verbundenheit zum Ghettoleben betont. Beide Künstler zeigen eine Arroganz und Selbstsicherheit, die sie als essentielle Eigenschaften des Rap-Genres hervorheben.

Im letzten Teil wird eine Art „Heldentum“ oder die Rückkehr eines viel diskutierten Charakters dargestellt. Sido räumt mit dem Bild auf, dass er durch seine Auszeit weniger ernst zu nehmen wäre: „Ich geb‘ keine Ruhe, mich hält nichts auf“, zudem reflektiert er über seine Entwicklung: „Ich bin erwachsen, das heißt, jetzt wird nachgedacht“, was zeigt, dass er sich seiner künstlerischen und persönlichen Reife bewusst ist.

Sprachliche und poetische Elemente

Sido und B-Tight setzen eine Vielzahl an sprachlichen und dichterischen Mitteln ein, um ihre Botschaft zu verstärken. Eine herausragende rhetorische Strategie ist die Hyperbel, die viele Aussagen übertreibt, um ihre Bedeutung zu verstärken. Zum Beispiel: „Ich bin das Fickding, mit dem Killerinstinkt“ vermittelt ein Bild von extremer Aggressivität und Selbstvertrauen. Metaphern wie „Ich dring‘ tief in dein Dickdarm“ nutzen körperliche Bildsprache, um Dominanz zu verdeutlichen und Schamlosigkeit zu verdeutlichen.

Der Einsatz von Assonanzen und Konsonanzen, wie in „Bräute kommen zu mir, wollen meine Hand haben / Ich mach eine Ansage, dann wollen sie anblasen“, unterstreicht die musikalische Qualität der Sprache und sorgt für eine flüssige Rhythmik. Zudem findet man auch in diesem Liedtext das für Rap typische Reimschema, wie in „Ich bin der Typ, über den du sie alle reden hörst / Der Typ, der euer spießiges friedliches Leben stört“, was nicht nur stilistisch passt, sondern auch die aggressive Grundstimmung des Textes unterstützt.

Emotionen und Gedanken

Der Text löst eine Vielzahl intensiver Emotionen aus. Das aggressive und vulgäre Vokabular könnte Schock, Abscheu oder auch Bewunderung bei den Hörern hervorrufen. Für Fans des Gangsta-Rap und der Aggro Berlin Szene kann dieser Text eine Form von Katharsis bieten, eine Möglichkeit, angestaute Frustrationen und Aggressionen künstlerisch und musikalisch auszuleben.

Sidos Äußerungen wie „Ich bin erwachsen, das heißt, jetzt wird nachgedacht“ zeigen eine reflektierte Seite des Künstlers, die trotz der allgemeinen Vulgarität nicht untergeht. Diese Ambivalenz zwischen reifer Selbstreflexion und rohem, ungebändigtem Ausdruck macht den Text komplex und mehrdimensional. Es ist auch denkbar, dass Sido bewusst gesellschaftliche Normen und Erwartungen herausfordert und durch seinen Tabubruch auf Themen wie Authentizität und künstlerische Freiheit aufmerksam machen will.

Strukturelle und sprachliche Entscheidungen

Das Lied ist klar strukturiert, mit wiederkehrenden Motiven und einem konsistenten Reimschema, das dem Zuhörer hilft, die Botschaften zu verarbeiten. Der repetitive Einsatz von Besserwisserei und Provokationen zur Betonung stellt sicher, dass die Hörer die Einstellung der Band verstehen. Der Wechsel zwischen den Stimmen von Sido und B-Tight verleiht dem Track Dynamik und hält das Interesse des Zuhörers wach.

Die Entscheidung, solche provokanten und oft beleidigenden Texte zu verwenden, ist typisch für das Genre und positioniert den Künstler als „real“ und ungeschönt. Dies verleiht dem Stück Authentizität und spricht ein Publikum an, das Wert auf Ehrlichkeit und Direktheit legt.

Deduktionen und mögliche Interpretationen

Verschiedene Lesarten dieses Textes könnten variieren. Eine mögliche Interpretationsweise wäre, den Text als Ausdruck der inneren und äußeren Kämpfe eines Künstlers zu verstehen. Die vulgäre Sprache und die rohen Beschreibungen könnten als Gegenreaktion zur allgemeinen Heuchelei und scheinheiligen Normen der Gesellschaft gesehen werden. Ein anderer Ansatz könnte den Text als Kommentar auf die brutal konkurrenzorientierte Natur der Musikindustrie verstehen.

Darüber hinaus könnte man die Thematik der Selbstbehauptung und Wiederbelebung im Text identifizieren: „Ich geb‘ keine Ruhe, mich hält nichts auf“ könnte als Metapher für den fortwährenden Kampf des Künstlers gegen äußere und innere Widerstände interpretiert werden.

Persönliche Gedanken und Reflexionen

Persönlich betrachtet kann der Text Schock und Bewunderung auslösen. Die rohe Gewalt und der offensichtliche Sexualismus können aber auch als ein metaphorischer Ausdruck für die Kämpfe und den Druck, gegen den Künstler in der Musikbranche ankämpfen müssen, interpretiert werden. Es zeigt, dass der Rap ein mächtiges Werkzeug sein kann, um gesellschaftliche Themen anzusprechen und auszudrücken, was in keinem anderen Medium möglich ist.

Sido und B-Tight präsentieren sich nicht als perfekte Idole, sondern als rohe, echte Stimmen aus den Straßen Berlins, die den Hörer dazu ermutigen, die Dinge von einem anderen Standpunkt aus zu betrachten. Die selbstbewusste und aggressive Art, mit der sie ihre Geschichten erzählen, löst starke Emotionen aus und verleiht dem Text eine bemerkenswerte Intensität und Tiefe. Auch wenn die Sprache vulgär und provokant ist, so ist sie doch ein unverblümter Spiegel der Realität, in der sich viele Menschen wiedererkennen können.

Es wird wieder dreckig, A.i.d.S. hört nie auf (hah)

Deutscher Rap ist wie ’ne Frau, ich ficke die Sau (uh)

Wir sehen fies aus, sind überwiegend mies drauf

Leute sagen: „Peace out“, ich sag‘: „Halt‘ die Fresse“ (yeah)

Bräute vergöttern mich, weil mein Ding so lecker ist

Weil hier der beste Rapper ist

Du willst haten, besser nicht (uh-ah)

Ich dring‘ tief in dein Dickdarm, ich bin King

Ich bin das Fickding, mit dem Killerinstinkt (yeah)

Wirf ein Blick her, Bobby Dick der coolste Ficker

Das bin ich, yeah

Bräute kommen zu mir, wollen meine Hand haben

Ich mach eine Ansage, dann wollen sie anblasen

Keiner der nicht andockt (ja), alle gehen bankrott

Im Business siehst du mehr Nutten, als in Bangkok (ha)

Mein Freund, jetzt wird aufgeräumt

Alles ist die Sekte, für dich hat’s sich ausgeträumt

Yo, yo, yo das ist B-Tight, aka Bobby Dick

Aka der Neger, aka der coolste Ficker

Alles ist die Sekte (ah)

Yeah, mit jedem Track mach ich die Potte dicker (hah)

Deine Gang chillt mit Nagellack und Lockenwickler (he)

Ich bin ein Fotzenficker (ich bin der Arschfickmann)

Du bist ein Kopfgefickter (ich fick ihn, so hart ich kann)

Ich bin ein Ghettojunge, rede mit ’ner Ghettozunge

Scheiß auf euch, für mich seid ihr alle, wie die letzten Hunde (ah-uhh)

Jetzt schlägt die letzte Stunde, die Welt geht unter

A.i.d.S., meine Seele ist gebunkert (yeah)

Yeah, kommt alle her, Alter

Wir nehmen jeden Rapper, jedes Label, Alter

Sido, zeig ihnen, wie es geht, yeah

Ich geb‘ keine Ruhe (ah), mich hält nichts auf (ah)

Ich fick alles auf meinem Weg, und dich auch

Aggro Berlin hat den Trend gesetzt

Wer so ein Leben noch nicht kannte, der kennt es jetzt

Ich bin der Typ, über den du sie alle reden hörst (ah)

Der Typ, der euer spießiges friedliches Leben stört

Der Typ fürs ganz Grobe (heh)

Der Typ, der Aufwind bringt

Der Typ, der alles richtig macht, einfach aus Instinkt

Wer bin ich? (Sido)

Weg mit der Maske

Das hier bin ich

Mein letztes Album war so Kacke

Aber trotzdem konnte keiner was besseres machen (yeah)

Ich muss wohl mal wieder alles selber machen

Ihr hattet eure Chance, ich war zwei Jahre weg

Doch es wird mal wieder Zeit, dass ihr meinen Arsch leckt

Ich will, dass ihr euch wieder das Maul zerreißt

Darüber ob er nun Sigmund oder Paul heißt, ich weiß nicht

Ich hab das alles nicht zum Spaß gemacht

Ich hab die Seele aus mir raus geschrieben, Tag und Nacht

Ich bin erwachsen, dass heißt, jetzt wird nachgedacht

Aber nein, ihr habt mich nicht brav gemacht

(Uh-ah) Ich bleib in meiner Rolle, ich rasier‘ den Markt

Die meisten bleiben auf der Strecke, doch das Spiel ist hart

Kein Rückzug, kein Aufgeben, keine Gnade

Ich ziel auf deine Nase, Upper-cut und eine Grade (ah)

Nein ich bereue nichts, heute ist mein Tag

Fick 50 Cent, ich fühl‘ mich wie zwei Mark

Ich bin steinhart, wie ’n Rocker

Tut mir Leid Samy, doch die Krone ist tockert

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