Das Zentrale Thema des Liedes
AnnenMayKantereit’s „21, 22, 23“ ist ein reflektierendes und introspektives Werk, das sich mit den Herausforderungen und Unsicherheiten der frühen Zwanziger Jahre auseinandersetzt. Der Text beschreibt die Ungewissheit und die Melancholie, die viele junge Erwachsene erleben, wenn sie versuchen, ihren Platz in der Welt zu finden, während sie gleichzeitig mit nostalgischen Erinnerungen an ihre Jugend ringen.
Strophen und deren Entwicklung
Erste Strophe:
Die erste Strophe beginnt mit einer wiederholten Sequenz von Altersangaben: „Und du wirst 21, 22, 23“. Diese Zahlen repräsentieren den Übergang vom späten Teenageralter ins junge Erwachsenenalter und die damit verbundenen Unsicherheiten. AnnenMayKantereit stellt fest, dass man in diesem Alter noch nicht genau wissen kann, was man will. Es wird ein Bild einer Person gezeichnet, die versucht, ihren Weg zwischen Studium, Freundschaften und alltäglichen Ernüchterungen zu finden. Der Ausdruck „verschwendest deine Jugend zwischen Kneipen und WGs“ deutet auf eine Art von stagnierendem Lebensstil hin, der charakteristisch für diese Lebensphase ist.
Refrain:
Der Refrain wiederholt die Altersangaben und betont die zentrale Botschaft des Liedes: „Du kannst noch gar nicht wissen, was du willst“ und „du tanzt nicht mehr wie früher“. Der Refrain verstärkt das Gefühl des Verlierens von früherer Unbekümmertheit und Unschuld.
Zweite Strophe:
In der zweiten Strophe wird die Stimmung melancholischer. Der Sänger beschreibt, wie die Person nach außen eine Fassade der Unbeschwertheit aufrechterhält, indem sie an den Wochenenden feiern geht und sich betrinkt. Dabei hält sie ihre Träume absichtlich klein, um Enttäuschungen zu vermeiden. Dies verdeutlicht die Selbstschutzmechanismen und die emotionale Barriere, die viele in diesem Alter errichten, um sich vor Enttäuschungen zu bewahren.
Dritte Strophe:
Die dritte Strophe beginnt wieder mit der Altersangabe und reflektiert den gleichen Zyklus von Unsicherheit und Nostalgie. Hier wird jedoch ein weiterer Aspekt hinzugefügt: Die Person schiebt die Verantwortung für ihren Zustand von sich weg („liegt alles nicht an dir“) und verdrängt die Zukunftsängste mit Alkohol. Die Erwähnung von „Hauptsache nicht Mitte 30“ zeigt eine weitere Facette der Lebensangst, nämlich die Furcht vor dem Alter und dem möglicherweise unerfüllten Leben, das diese Zeit mit sich bringen könnte.
Ende des Liedes:
Das Lied endet mit einer erschreckenden Aufzählung der Zahlen bis „29“, was diese Gefühle der Drift und des ziellosen Wanderns in der Zeitspanne von fast einem Jahrzehnt betont. Es wird keine Klarheit oder Auflösung angeboten, sondern vielmehr eine resignierte Akzeptanz der Ungewissheit und der Veränderungen, die das Erwachsenwerden mit sich bringt.
Persönliche Betrachtungen über „21, 22, 23“
Das Lied erzeugt eine starke emotionale Resonanz, insbesondere für diejenigen, die sich in ähnlichen Lebensphasen befinden oder befunden haben. Es spricht die Unsicherheiten, Ängste und die latente Melancholie der frühen Zwanzigerjahre an und schafft ein tiefgreifendes Verständnis für diesen Lebensabschnitt. Durch die Betonung der Wiederholung und die schwermütige Musikalität wird eine Dynamik geschaffen, die den Zuhörer sowohl beruhigt als auch betroffen macht. Der Text hat eine doppelte Bedeutung, indem er sowohl die Oberflächlichkeit des jugendlichen Lebensstils als auch die tieferen emotionalen und existenziellen Fragen untersucht. Die Kombination aus einfacher Sprache und tiefen emotionalen Einsichten macht das Lied besonders einflussreich und berührend.
Und du wirst 21, 22, 23
Du kannst noch gar nicht wissen, was du willst
Und du wirst 24, 25, 26
Und du tanzt nicht mehr wie früher
Und du und deine Freunde
Ihr seid alle am studieren
Und ihr wartet drauf
Dass irgendwas passiert
Hast du überhaupt ’ne Ahnung
Wo du grade stehst?
Du verschwendest deine Jugend
Zwischen Kneipen und WGs
Und du wirst 21, 22, 23
Du kannst noch gar nicht wissen, was du willst
Und du wirst 24, 25, 26
Du tanzt nicht mehr wie früher
Und tanzt nicht mehr wie früher
Und manchmal wirst du melancholisch
Im Straßenlaternenlicht
Am Wochenende gehst du feiern
Und machst dich natürlich dicht
Und du hältst deine Träume absichtlich klein
Um am Ende nicht enttäuscht zu sein
Und du wirst 21, 22, 23
Du kannst noch gar nicht wissen, was du willst
Und du wirst 24, 25, 26
Du tanzt nicht mehr wie früher
Und du tanzt nicht mehr wie früher
Und du sagst immer, dass liegt alles nicht an dir
Und bestellst dir noch ein Bier
Und wenn ich dich dann frage, was du werden willst
Sagst du immer nur, „ich weiß nicht
Hauptsache nicht Mitte 30
Hauptsache nicht Mitte 30“
Und du wirst 21, 22, 23
Du kannst noch gar nicht wissen, was du willst
Und du wirst 24, 25, 26
Du tanzt nicht mehr wie früher
Und tanzt nicht mehr wie früher
Und du wirst 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29