Liedtextanalyse: „2003“ von Liaze
Einleitung
Das Lied „2003“ von Liaze ist eine tiefgründige Reflektion über die Kindheit und die Jugend des Sängers. Es schildert seine Erlebnisse und Erfahrungen, die von einer schwierigen ökonomischen Lage sowie kulturellen Spannungen geprägt sind. Der Text ist geprägt von teils russischen und teils deutschen Textzeilen, was die bipolare kulturelle Identität des Künstlers widerspiegelt.
Analyse der Strophen
Erste Strophe
„Pust‘ bjegut njeukljushje
Pjeschjehody po lusham
A woda, po asfal’tu rjekoj“
Diese russische Einleitung transportiert ein Gefühl von Bewegung und Fluss, möglicherweise symbolisch für die Vergehen der Zeit und die Veränderungen im Leben des Sängers.
„Es gab ein Gericht für alle sieben Tage in der Woche
Trotzdem haben wir uns siebenmal gefreut (siebenmal)
Dann vergingen ein paar Jahre und vom Tisch, den ich bezahle
Glaub mir, Bruder, haben wir damals noch geträumt (davon haben wir noch geträumt)
Aus dem Zimmer wurd der Hinterhof, aus den Bonbons Zigaretten
Aus Controller von Nintendo wurden Joints (ganz schön viele)
Russian Guy, für die Deutsche war ich fremd in diesem Land
Und währenddessen für die Russen viel zu deutsch (da na huj)„
Der Sänger reflektiert über seine Kindheit, wo er sich trotz materieller Einschränkungen mehr über kleine Dinge freuen konnte. Es wird auf die Erdung durch die familiäre Gemeinschaft eingegangen, während die Transformation von kindlichen Freuden zu erwachsenen Lastern dargestellt wird. Der Sänger beschreibt sein Gefühl der Entfremdung sowohl in der deutschen Gesellschaft als auch in der russischen Community.
Zweite Strophe
„Ich war eins von drei Kindern
Ohne Heizung im Zimmer
Nicht so schlimm, wie es klingt, ich war noch klein
2003, Fernseher flimmert schwarz und weiß
Und erinnert an ’ne Zeit
Die für immer in mir bleibt„
Hier wird die familiäre und ökonomische Situation näher beschrieben, in der der Sänger aufwuchs, und seine Fähigkeit, trotz der Schwierigkeiten positiv zu bleiben. Die Nostalgie, die mit dem Jahr 2003 verbunden ist, wird deutlich hervorgehoben.
Refrain
„Pust‘ bjegut njeukljushje
Pjeschjehody po lusham
A woda, po asfal’tu rjekoj
I nje jasno prohoshim
W etot djen‘ njepogoshij
Potschjemu ja wjesjelyj takoj (2003), ah“
Die Rückkehr zu russischen Versen im Refrain verstärkt das Gefühl der kulturellen Dualität und die fortlaufende Bewegung durch die Zeit.
Dritte Strophe
„Im Schaufenster sah er Spielsachen, die er nie hatte (nie hatte)
Opa holt sein‘ letzten Zehner aus der Brieftasche (aha)
Ich sah Sonnenblumenkerne und paar leere Bierflaschen
Kein Champagner, nahui, weil wir nie so viel hatten (da na huj)
Du hast keine Ahnung, wie schwer diese Sprache mal war (aha)
War der Junge, der kaum was auf der Klassenfahrt sagt (gar nichts)
Jetzt steh‘ ich unter diesem Kamerakran
Dieses Leben eine Achterbahnfahrt„
Diese Strophe zeigt die finanzielle Enge und die bescheidenen Freuden der Kindheit. Das Zitat des Großvaters betont die familiäre Unterstützung. Sprachbarrieren und Isolation in der Schulzeit werden erwähnt, was die Kämpfe des Sängers verdeutlicht, bis er auf der Bühne steht – ein Sinnbild seines Aufstiegs trotz der Widrigkeiten.
Vierte Strophe
„Ich war eins von drei Kindern
Ohne Heizung im Zimmer
Nicht so schlimm, wie es klingt, ich war noch klein
2003, Fernseher flimmert schwarz und weiß
Und erinnert an ’ne Zeit
Die für immer in mir bleibt„
Diese Wiederholung betont die Verankerung der Erinnerungen und Erfahrungen in der Identität des Sängers und deutet auf die Unveränderlichkeit dieser prägenden Zeit hin.
Fünfter Strophe (Refrain)
Pust‘ bjegut njeukljushje
Pjeschjehody po lusham
A woda, po asfal’tu rjekoj
I nje jasno prohoshim
W etot djen‘ njepogoshij
Potschjemu ja wjesjelyj takoj
Die Repetition des Refrains verstärkt noch einmal das zentrale Thema der kulturellen Dualität und die Passage der Zeit.
Schlussbetrachtung
Das Lied „2003“ von Liaze ist ein tief persönlicher Rückblick auf eine Kindheit, die von ökonomischen Schwierigkeiten und kulturellen Identitätskrisen geprägt ist. Der Sänger zeichnet ein Bild von der Dualität seiner Herkunft und dem langsamen, oft schmerzhaften Prozess des Erwachsenwerdens. Während der Ton des Liedes gelegentlich melancholisch ist, gibt es doch auch Momente der Freude und Nostalgie. Der Schriftstil des Textes bleibt über das gesamte Lied hinweg relativ konstant, wobei einfache Sprache und authentische Ausdrücke die emotionale Echtheit unterstreichen. Die Geschichte scheint auf das Aufzeigen der persönlichen Entwicklung zuzubauen, von den Herausforderungen der Vergangenheit zu den erreichten Zielen in der Gegenwart.
Pust‘ bjegut njeukljushje
Pjeschjehody po lusham
A woda, po asfal’tu rjekoj
Es gab ein Gericht für alle sieben Tage in der Woche
Trotzdem haben wir uns siebenmal gefreut (siebenmal)
Dann vergingen ein paar Jahre und vom Tisch, den ich bezahle
Glaub mir, Bruder, haben wir damals noch geträumt (davon haben wir noch geträumt)
Aus dem Zimmer wurd der Hinterhof, aus den Bonbons Zigaretten
Aus Controller von Nintendo wurden Joints (ganz schön viele)
Russian Guy, für die Deutsche war ich fremd in diesem Land
Und währenddessen für die Russen viel zu deutsch (da na huj)
Ich war eins von drei Kindern
Ohne Heizung im Zimmer
Nicht so schlimm, wie es klingt, ich war noch klein
2003, Fernseher flimmert schwarz und weiß
Und erinnert an ’ne Zeit
Die für immer in mir bleibt
Pust‘ bjegut njeukljushje
Pjeschjehody po lusham
A woda, po asfal’tu rjekoj
I nje jasno prohoshim
W etot djen‘ njepogoshij
Potschjemu ja wjesjelyj takoj (2003), ah
Im Schaufenster sah er Spielsachen, die er nie hatte (nie hatte)
Opa holt sein‘ letzten Zehner aus der Brieftasche (aha)
Ich sah Sonnenblumenkerne und paar leere Bierflaschen
Kein Champagner, nahui, weil wir nie so viel hatten (da na huj)
Du hast keine Ahnung, wie schwer diese Sprache mal war (aha)
War der Junge, der kaum was auf der Klassenfahrt sagt (gar nichts)
Jetzt steh‘ ich unter diesem Kamerakran
Dieses Leben eine Achterbahnfahrt
Ich war eins von drei Kindern
Ohne Heizung im Zimmer
Nicht so schlimm, wie es klingt, ich war noch klein
2003, Fernseher flimmert schwarz und weiß
Und erinnert an ’ne Zeit
Die für immer in mir bleibt
Pust‘ bjegut njeukljushje
Pjeschjehody po lusham
A woda, po asfal’tu rjekoj
I nje jasno prohoshim
W etot djen‘ njepogoshij
Potschjemu ja wjesjelyj takoj
La-la-la, la-la-la-la
La-la-la, la-la-la-la
La-la-la, la-la-la, la-la-la
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