Eine Geschichte von Schmerz und Verrat

Der Song „112“ des deutschen Rappers Jazeek schildert die innere Zerrissenheit und den emotionalen Schmerz, den der Sänger durch eine gescheiterte Beziehung erfährt. Bereits in der ersten Strophe und dem Refrain eröffnet der Sänger das Bild einer dramatischen Notlage: „Baby, ruf die 112, Denn du hast mein Herz zerteilt.“ Hier wird die Telefonnummer für den Notfall genutzt, um das Leid des Sängers zu verdeutlichen, der sich emotional schwer verletzt fühlt. Er beklagt, dass die ehemaligen Liebesgefühle zu schmerzlichen Wunden geworden sind: „Ja, es tut mir so weh.“

In der zweiten Strophe geht es weiter mit der Darstellung von Konflikten und Missverständnissen, sowohl in der Beziehung als auch in Jazeeks Umfeld: „Baby, warum willst du mich am Boden seh’n? Yeh. Alles, was ich wollte, ist, dich oben seh’n“. Es wird deutlich, dass der Verlust von Vertrauen eine zentrale Rolle spielt, was im Laufe des Songs immer wieder betont wird. Jazeek verleiht seiner Verbitterung durch den Vergleich seiner Verletzung mit einem Messerstich Ausdruck: „du verletzt mich wie ein Messer. Direkt in mein Herz. Doch ich fühle kein’n Schmerz“.

Die dritte Strophe bringt eine zusätzliche Schicht in die Erzählung ein, indem sie das Misstrauen und die Vermutung hervorhebt, dass materielle Motive im Vordergrund stehen: „Glaubst du mir, ich weiß zu gut, dass du bleibst, nur wegen Money. Keine Liebe, das ist alles nicht wahr.“ Hier betont Jazeek, dass das Gefühl von echter Liebe verloren gegangen ist und durch materielle Wünsche ersetzt wurde. Der Refrain wiederholt sich und verstärkt die Dringlichkeit und den Schmerz des Sängers, indem er immer wieder auf die Notrufnummern hinweist: „Baby, ruf die 112, 110.“ Diese ständige Wiederholung soll die Tiefe seines emotionalen Schmerzes und seiner Verzweiflung verstärken.

Rhetorik und Sprachliche Bilder: Emotionale Intensität

Jazeek nutzt im Lied diverse sprachliche und rhetorische Techniken, um seine Emotionen und Gedanken auszudrücken. Die wiederholte Nutzung der Notrufnummer „112“ als Metapher dient dazu, den ernsten emotionalen Zustand des Sängers hervorzuheben. Hierbei handelt es sich um eine eindrucksvolle Hyperbel, die die Schwere der emotionalen Verletzung verdeutlicht.

Ein weiteres bemerkenswertes Stilmittel ist der Vergleich, den Jazeek zieht: „du verletzt mich wie ein Messer.“ Dies zeigt nicht nur die Intensität des Schmerzes, sondern auch die Plötzlichkeit und Tiefe der Verletzung. Außerdem verwendet Jazeek Anaphern, wie zum Beispiel in den Zeilen: „Ja, es tut mir so weh, Es tut mir so weh“. Diese Wiederholung verstärkt die Wirkung des Gesagten und verdeutlicht die Intensität der Emotionen. Die Symbolik des Films und der Lichter, wie in „Mach die Lichter aus, lass ein’n Movie dreh’n“, unterstreicht die verzweifelte Sehnsucht nach einer romantischen Realität, die jedoch nur Fiktion bleibt.

Der Refrain des Songs bringt das zentrale Thema immer wieder auf den Punkt und verstärkt durch seine Wiederholung das Gefühl der Ausweglosigkeit und der tiefer werdenden Wunden: „Baby, ruf die 112, Denn du hast mein Herz zerteilt.“ Diese Wiederholung schafft auch einen starken Ohrwurm-Effekt und steigert die Eingängigkeit des Liedes.

Emotionale und Kulturelle Reflektion

Der Text von „112“ evoziert starke Emotionen wie Schmerz, Verrat und Verzweiflung. Jazeek teilt die Erfahrung, wie es ist, emotional am Boden zerstört zu sein und nicht in der Lage zu sein, die Handlungen der geliebten Person zu verstehen oder zu akzeptieren: „Nein, ich kann nicht versteh’n, warum tust du mir nur so weh?“. Diese Zeilen fangen den Konflikt und die Ratlosigkeit ein, die viele Menschen in ähnlichen Situationen verspüren.

Auf kultureller Ebene spielt der Song in den Milieus des deutschen Raps und vermittelt unter anderem die sozialen Probleme und Herausforderungen, die oft mit diesem Genre assoziiert werden – etwa der Konflikt mit Behörden: „Denn sie weiß, ich hab‘ Streit mit den Bull’n“. Dies führt zu einer breiteren Reflexion der sozialen Spannungen und der emotionalen Auswirkungen, die daraus entstehen können.

Eine besonders dramatische Aussage des Songs ist die zynische Betrachtung der Liebe und ihre Reduktion auf materielle Interessen: „Keine Liebe, das ist alles nicht wahr. Keine Liebe, du willst Scheine in bar.“ Diese Worte zeigen eine tiefe Enttäuschung und lassen den emotionalen Bruch erahnen, der den Sänger quält. Das Bild der sich im Kreis drehenden Erinnerungen und der Illusionen von Glück verdeutlicht eine emotional geprägte wahrnehmung dieses Geschehens. Hierbei stellt Jazeek eine schmerzhafte Frage: Wie konnte es so weit kommen?

Der Song „112“ von Jazeek ist eine eindringliche und emotionale Auseinandersetzung mit den Themen Schmerz, Verrat und Hoffnungslosigkeit. Mit einer Mischung aus direkter Sprache und tiefsinnigen Metaphern schafft es Jazeek, die Zuhörer in seine Welt zu ziehen und ihnen die Tiefe seiner Gefühle authentisch nahezubringen.

Baby, ruf die 112

Denn du hast mein Herz zerteilt

Ja, es tut mir so weh

Es tut mir so weh

Baby wählt die 110

Denn sie weiß, ich hab‘ Streit mit den Bull’n

Nein, ich kann nicht versteh’n

Ich will nicht versteh’n

Baby, warum willst du mich am Boden seh’n? Yeh

Alles, was ich wollte, ist, dich oben seh’n

Lass nach oben geh’n

Mach die Lichter aus, lass ein’n Movie dreh’n

So wie James Dean

Kaufe dir CC und auch Louis V (CC, Baby)

Warum willst du mich nur am Boden seh’n? (Am Boden seh’n, ja?)

Ich dacher, du kennst mich so viel besser

Aber du verletzt mich wie ein Messer

Direkt in mein Herz

Doch ich fühle kein’n Schmerz

Baby, ruf die 112 (112)

Denn du hast mein Herz zerteilt (Herz zerteilt)

Ja, es tut mir so weh (ja, es tut mir so weh)

Es tut mir so weh (es tut mir so weh)

Baby wählt die 110 (110)

Denn sie weiß, ich hab‘ Streit mit den Bull’n (mit den Bull’n)

Nein, ich kann nicht versteh’n (nein, ich kann nicht versteh’n)

Ich will nicht versteh’n, warum tust du mir nur so weh?

Baby, ruf die 110, 112

Glaubst du mir, ich weiß zu gut, dass du bleibst, nur wegen Money

Keine Liebe, das ist alles nicht wahr

Keine Liebe, du willst Scheine in bar

Es fühlt sich an, als wär es gestern, wo du mich noch wolltest

Jeden Abend wegfahr’n, nur wir beide rollten

Eine Hand am Lenkrad

Die andre da, wo du mich gern hast

Ich vermiss‘ die Zeit, wo wir noch eng war’n

Egal, wie sehr ich auch will, kann nicht vertrau’n, ne (nicht vertrau’n, Baby)

Ich verlierte mich so schnell in deinen Augen (in dein’n Augen, mein Babe)

Wie konnt ich dir vertrauen?

Wie konnt ich?

Baby, ruf die 112 (112)

Denn du hast mein Herz zerteilt (Herz zerteilt)

Ja, es tut mir so weh

Es tut mir so weh

Baby wählt die 110 (110)

Denn sie weiß, ich hab‘ Streit mit den Bull’n (Streit mit den Bull’n)

Nein, ich kann nicht versteh’n (nein, ich kann nicht versteh’n)

Ich will nicht versteh’n, warum tust du mir nur so weh?

Baby, ruf die 112, 110

Nine-one-one, ruf die Bull’n

Klag mich an, lüg mich an

Aber sag mir nicht, dass du mich liebst

Baby, ruf die 112, 110

Nine-one-one, ruf die Bull’n

Klag mich an, lüg mich an

Aber sag mir nicht, dass du mich liebst

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