Sprachliche, poetische und rhetorische Elemente
Matthias Reims Lied “Das Gute von morgen” ist reich an verschiedenen sprachlichen und poetischen Mitteln, die eine tiefere Bedeutung und emotionale Tiefe erzeugen. Hier sind einige der wichtigsten Elemente:
- Metaphern: Das Lied verwendet Metaphern, um abstrakte Konzepte greifbarer zu machen. Ein Beispiel ist der Ausdruck “Filmen im Kopf und Liedern im Ohr”, der die Idee der Erinnerung durch das Bild von Filmen und Musik verkörpert, die in uns weiterleben.
- Symbolik: Die “rosanen Brillen” und der “Wermut im Glas” symbolisieren unterschiedliche Perspektiven auf unsere Erinnerungen: die rosige Verklärung der Vergangenheit und das bittersüße Gefühl, das Erinnerungen manchmal auslösen können.
- Reimschema: Das Lied folgt einem gleichmäßigen Reimschema, das zur musikalischen Harmonie beiträgt. Bezeichnung der Reime ist abab oder aabb
- Stilfiguren: Der Einsatz von Wiederholungen verstärkt Schlüsselbotschaften und erzeugt eine liederhafte Qualität. Beispielsweise wiederholt sich der Satz „Denn das Gute von morgen sind die heutigen Zeiten“ mehrmals im Verlauf des Liedes.
Thematische, emotionale und kulturelle Aspekte
Das zentrale Thema des Liedes ist die Reflexion über die Gegenwart und wie sie sich in zukünftige Erinnerungen verwandelt. Es betont die Bedeutung des Augenblicks und ermutigt dazu, die Gegenwart zu genießen, anstatt sie zu bedauern. Einige wichtige thematische Aspekte sind:
- Zeit und Erinnerung: Immer wieder kehrt das Lied zur Vorstellung zurück, dass die heutigen Zeiten die Grundlage für zukünftige nostalgische Erinnerungen bilden werden.
- Selbstbestimmung: Der Songtext hebt hervor, dass wir es sind, die unsere eigenen Geschichten schreiben. Dies wird durch die Zeile „Wir malen die Bilder die später bleiben“ deutlich.
- Nostalgie: Es wird angedeutet, dass Erinnerungen oft verklärend sind, wie in „Durch rosanen Brillen, knädigen Blick / Wünschen wir sie uns dann zurück“. Dies zeigt, wie wir oft nur die positiven Aspekte der Vergangenheit sehen.
Emotionale Wirkung:
“Dieser Moment / Ist schon vorüber / Nichts bleibt zurück / Doch er kehrt wieder / In uns”
Diese Passage weckt starke Emotionen, indem sie die Vergänglichkeit des Augenblicks und die stetige Wiederkehr von Erinnerungen betont.
Strukturelle und sprachliche Entscheidungen
Das Lied ist strukturell in mehreren Strophen und Refrains aufgebaut, was seine Melodik und seine wiederkehrenden Botschaften unterstützt. Die Wiederholung der Schlüsselzeilen trägt zur einprägsamen und nachdenklichen Natur des Liedes bei.
- Strophenform und Refrain: Die Strophen liefern spezifische Beobachtungen und Reflexionen über das Leben, während der Refrain die zentrale Botschaft wiederholt und verstärkt.
- Sprachwahl: Die einfache, aber tiefgründige Sprache macht das Lied zugänglich und emotional resonant. Ausdrücke wie „unsre eignen“ und „rosanen Brillen“ sind alltagsnah und vermitteln zugleich tiefe philosophische Gedanken.
Musikalische Aspekte
Auch wenn eine direkte Analyse der Melodie und Instrumentierung hier nicht möglich ist, kann man annehmen, dass die musikalische Gestaltung mit der lyrischen Tiefe harmoniert. Typische Stilmittel in Reims Musik wie melodische eingängigkeit, warme Instrumentierung und ein gefühlvoller Gesangsstil würden die nostalgischen und reflektierenden Themen des Textes perfekt ergänzen.
Deutungen und Interpretationsansätze
Der Liedtext kann aus verschiedenen Perspektiven interpretiert werden:
- Existenzialismus: Das Lied könnte als existenzialistischer Kommentar zur Bedeutung des gegenwärtigen Augenblicks gelesen werden. Es betont die Freiheit und Verantwortung des Individuums, den Moment zu gestalten.
- Kulturelle Reflexion: In einem sozialen und kulturellen Kontext könnte der Text als Kommentar zur heutigen Gesellschaft gesehen werden, die oft von Nostalgie und der Verklärung der Vergangenheit geprägt ist.
- Individuelle Erinnerung: Der Fokus auf persönliche Erinnerungen und Erfahrungen macht das Lied zu einer universalen Reflexion über das Menschsein und die individuelle Lebensgeschichte.
Persönliche Reflexionen
Dieser Liedtext resoniert tief mit der menschlichen Erfahrung von Vergänglichkeit und Erinnerung. Persönlich erinnert mich das Lied daran, wie oft wir in der Hektik des Alltags vergessen, den Moment zu schätzen. Die Zeile
“Statt sie zu versäumen genießen wir sie / Sie sind morgen schon Nostalgie”
ist besonders kraftvoll, da sie daran erinnert, dass wir nicht nur passive Beobachter unserer eigenen Geschichten sind. Wir haben die Macht, unsere Erinnerungen aktiv zu gestalten und sollten daher die Gegenwart in vollen Zügen genießen.
Insgesamt bietet „Das Gute von morgen“ sowohl eine tiefgehende Reflexion über das vergangene und gegenwärtige Leben als auch eine Erinnerung daran, im Hier und Jetzt zu leben. Es ermutigt uns, die gegenwärtigen Momente zu schätzen, weil diese einst die guten Zeiten sein werden, die wir nostalgisch betrachten.
Wir werden heute Geschichte schreiben
Wir malen die Bilder die später bleiben
Wie’s weiter geht, wird sich jetzt entscheiden
Die großen Träume und unsre Siege
Die unerfüllten und die ewigen Lieben
Unsere Biographie wird heute geschrieben
Denn das Gute von morgen sind die heutigen Zeiten
Wenn wir uns eines Tages über sie unterhalten
Mit Filmen im Kopf und Liedern im Ohr
Und wir kommen darin vor
Sind es nun gute oder schlechte Zeiten
In erster Linie sind es unsre eignen
Und wir sind die, die uns begleiten
Denn das Gute von morgen sind die heutigen Zeiten
Wenn wir uns eines Tages über sie unterhalten
Durch rosanen Brillen, knädigen Blick
Wünschen wir sie uns dann zurück
Und was uns dann einmal bleibt von den heutigen Zeiten
Sind am Ende zum Glück nur die besseren Seiten
Statt sie zu versäumen genießen wir sie
Sie sind morgen schon Nostalgie
Dieser Moment
Ist schon vorüber
Nichts bleibt zurück
Doch er kehrt wieder
In uns
Denn das Gute von morgen sind die heutigen Zeiten
Wenn wir uns eines Tages über sie unterhalten
Mit Wermut im Glas und viel Mut Blick
Wünschen wir sie uns dann zurück
Und was uns dann einmal bleibt von den heutigen Zeiten
Sind am Ende zum Glück nur die besseren Seiten
Statt sie zu beklagen, gestalten wir sie
Sie sind morgen schon Nostalgie
Wir sind Morgen schon Nostalgie
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