Analyse des Liedes „Wände Skit“ von 1986zig
Einleitung
Der Song „Wände Skit“ aus dem Jahr 2022 vom deutschen Künstler 1986zig ist ein introspektiver hip-hop/rap Titel, der sich mit den Ängsten und Hoffnungen des modernen Alltags auseinandersetzt. Das Stück präsentiert tiefsinnige Reflektionen über die Unvorhersehbarkeit des Lebens und die Bedeutung, im Moment zu leben. Im Folgenden wird der Text des Liedes detailliert analysiert, indem die Strophen einzeln betrachtet und gedeutet werden. Auch die Entwicklung der Erzählung und stilistische Änderungen im Verlauf des Liedes werden thematisiert.
Erste Strophe
„Zellenwände halten Zukunftsängste / Kennste?“
Bereits der Einstieg des Liedes ist kraftvoll und packend. 1986zig verwendet die Metapher der „Zellenwände“, um die Einengung und Begrenzung durch Zukunftsängste zu beschreiben. Diese Versprachlichung von Gefängnismauern, die Zukunftsängste einschließen, illustriert die bedrückenden Gefühle und die Unsicherheit, die viele Menschen heute verspüren.
„Dann weißt du sicherlich, am Ende kommt’s nicht, wie du denkst, ey? / Doch alles kommt auch irgendwie so, wie du’s machst“
Der Text greift die Unvorhersehbarkeit der Zukunft auf. Hier wird poetisch ausgedrückt, dass selbst die besten Pläne oft nicht so enden, wie man es erwartet hat. Jedoch impliziert 1986zig auch, dass unsere Handlungen und Entscheidungen letztendlich doch einen bedeutenden Einfluss haben.
„Hab‘ ich irgendwann gehört oder bin zumindest damit aufgewacht / Und hab‘ laut gelacht, so laut gelacht ich konnt’“
Diese Zeilen vermitteln ein Moment der Selbsterkenntnis des Sängers. Die Idee, dass alles irgendwie so kommt, wie man es selbst gestaltet, erscheint ihm plötzlich klar und führt zu einem befreienden Gelächter – eine Art der Befreiung von den bedrückenden Ängsten.
„Ich hätt‘ niemals dran gedacht, dass wirklich mal alles so kommt / Doch grad‘ ist gut so / So ist gut, wie’s grad‘ ist“
Die Realisierung, dass das Leben nicht immer vorhersehbar verläuft, bringt letztlich Akzeptanz und Zufriedenheit. Der Sprecher findet sich im gegenwärtigen Moment ein und akzeptiert ihn als gut und ausreichend. Diese Akzeptanz des Moments ist eine zentrale Botschaft des Liedes.
Zweite Strophe
„Kleine Menschen haben große Träume / Große Menschen sterben oft ganz alleine, scheiße“
1986zig kontrastiert hier die Unschuld und Aspirationen der Jugend mit der oft einsamen Realität des Erwachsenenlebens. Dies betont die Desillusionierung, die mit dem Erwachsenwerden und dem Verlust der kindlichen Träume einhergehen kann.
„Ich hör‘ schon lang nicht mehr mein Bauchgefühl / Bin zu spät, doch fühlt sich’s meistens an, als wär‘ ich viel zu früh, es regnet“
Die Zeilen zeigen den Verlust des intuitiven Gefühls und die Desorientierung im Leben. Das Bild des Regens verstärkt die düstere und trostlose Stimmung und dient als Symbol für anhaltende Melancholie.
„In meinem Kopf, da ist ’ne Stimme, die mir sagt, ich hab‘ kein Glück“
Hier drückt der Sänger innere Konflikte und Selbstzweifel aus. Die Stimme im Kopf repräsentiert negative Gedanken und Selbstzweifel, die ihm das Gefühl vermitteln, kein Glück zu haben.
„Doch grad‘ ist gut so / So ist gut, wie’s grad‘ ist / Grad‘ ist gut so / Ich hab‘ schon lang nicht mehr vermisst“
Trotz dieser inneren Konflikte und Zweifel, findet der Sänger erneut Trost in der Akzeptanz des gegenwärtigen Moments. Diese wiederholte Affirmation dient als Bestätigung, dass er mit seinem aktuellen Zustand Frieden gefunden hat.
Dritte und Vierte Strophe
Die dritte und vierte Strophe des Liedes wiederholen die gleiche Struktur und ähnliche Themen wie die ersten beiden Strophen. Diese Wiederholungen betonen die Konstanz und Wichtigkeit der Themen Akzeptanz des Moments, Unsicherheiten und Träume. Durch diese Wiederholung wird die zentrale Botschaft des Liedes verstärkt.
Fünfte Strophe
„Grad‘ ist gut so / Vielleicht wird’s besser mit der Zeit / Doch ist auch gut so / Vielleicht kann’s einfach mal so bleiben“
Im abschließenden Teil des Liedes verschiebt sich der Fokus vom gegenwärtigen Moment hin zu einer Hoffnung für die Zukunft. Es besteht die Möglichkeit, dass sich die Dinge verbessern werden, aber selbst wenn sie es nicht tun, ist der gegenwärtige Moment ausreichend. Dies stellt eine ausgeglichene und zufriedene Einstellung dar.
Schlussfolgerung
„Wände Skit“ von 1986zig ist ein vielschichtiger Song, der die Ambivalenz und Komplexität des Lebens spiegelt. Durch die intensiven und bildreichen Texte gelingt es dem Künstler, die Zuhörer auf eine Reise durch die Höhen und Tiefen des Lebens mitzunehmen. Die zentrale Botschaft ist das Akzeptieren und Leben im gegenwärtigen Moment, trotz der Unsicherheiten und Ängste, die die Zukunft mit sich bringen kann. Der stilistische Ton bleibt weitestgehend konsistent; er ist introspektiv und reflektierig, was die tiefere emotionale Botschaft des Songs unterstreicht. Diese Analyse verdeutlicht, wie der Song eine Balance zwischen der Auseinandersetzung mit persönlichen Ängsten und der beeinflussenden Kraft persönlicher Handlungen findet.
Zellenwände halten Zukunftsängste
Kennste?
Dann weißt du sicherlich, am Ende kommt’s nicht, wie du denkst, ey?
Doch alles kommt auch irgendwie so, wie du’s machst
Hab‘ ich irgendwann gehört oder bin zumindest damit aufgewacht
Und hab‘ laut gelacht, so laut gelacht ich konnt‘
Ich hätt‘ niemals dran gedacht, dass wirklich mal alles so kommt
Doch grad‘ ist gut so
So ist gut, wie’s grad‘ ist
Grad‘ ist gut so
Ich hab‘ schon lang nicht mehr vermisst
Grad‘ ist gut so
Vielleicht wird’s besser mit der Zeit
Doch ist auch gut so
Vielleicht kann’s einfach mal so bleiben
Kleine Menschen haben große Träume
Große Menschen sterben oft ganz alleine, scheiße
Ich hör‘ schon lang nicht mehr mein Bachgefühl
Bin zu spät, doch fühlt sich’s meistens an, als wär‘ ich viel zu früh, es regnet
Schon, seit ich denken kann, verrückt
In meinem Kopf, da ist ’ne Stimme, die mir sagt, ich hab‘ kein Glück
Doch grad‘ ist gut so
So ist gut, wie’s grad‘ ist
Grad‘ ist gut so
Ich hab‘ schon lang nicht mehr vermisst
Grad‘ ist gut so
Vielleicht wird’s besser mit der Zeit
Doch ist auch gut so
Vielleicht kann’s einfach mal so bleiben
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