Analyse von Alligatoahs „…tod (Outro)“
Einführung
Der Song „…tod (Outro)“, veröffentlicht 2008 vom deutschen Rap-Künstler Alligatoah, thematisiert die letzten Gedanken und Reflexionen eines Protagonisten kurz vor seinem Tod. Der Text zeichnet sich durch eine starke Mischung aus Ironie, Verzweiflung und existenziellen Fragen aus, die in einem düsteren und melancholischen Ton gehalten sind.
Anfang: Einleitung und Stimmung
Der Song beginnt mit einer Serie von Geräuschen:
- „(Husten)“
- „(Keuchen)“
- „(War doch okay)“
Schon diese ersten Laute und kurzen Aussagen vermitteln ein Gefühl von Erschöpfung und körperlicher Schwäche. Es scheint, als befände sich der Erzähler am Rande des Lebens, möglicherweise nach einer langen Auseinandersetzung oder Krankheit.
Zeilen 4 bis 8:
„Mein Leben in Gottes Namen Ihr habt mich nicht hingerichtet, sondern mich zum Helden gemacht Ich scheide hinfort mit einem Lächeln auf den Lippen Ihr könnt mich töten Aber nach mir werden Tausende kommen“
Der Erzähler beginnt damit, sein Leben „in Gottes Namen“ zu reflektieren. Er spricht davon, dass er nicht hingerichtet wurde, sondern zum Helden gemacht wurde. Dies könnte auf ein Opfer oder eine martyriale Tat hinweisen. Trotz seines Todes behält er ein gewisses Maß an Stolz bei, da er glaubt, dass sein Tod nicht das Ende ist, sondern der Anfang einer Bewegung, die andere inspiriert.
Zwischenspiel und Glaubenskrise
Zeilen 9 bis 14:
„Eine Armee aus Terroristen Jeder einzelne von ihnen, so stark wie ich Na, die meisten, also bisschen mehr als die Hälfte vielleicht Is‘ ja auch egal Der Punkt ist. Leckt mich Leute!“
In diesen Zeilen beginnt der Protagonist, seine vorherige Entschlossenheit in Frage zu stellen. Seine anfängliche Überzeugung von einer mächtigen Armee bröckelt, was durch seine relativierenden Aussagen „Na, die meisten, also bisschen mehr als die Hälfte vielleicht“ unterstrichen wird. Die Aussage „Leckt mich Leute!“ zeigt eine plötzliche Wut oder Enttäuschung über die Menschen, die ihn umgeben.
Zeilen 15 bis 21:
„Ich geh ins Paradies Gott wird mich mit offenen Armen empfangen Nicht wahr? Gott? H-hallo?“
Hier zeigt sich die zentrale Glaubenskrise des Erzähler. Während er zunächst davon überzeugt ist, ins Paradies zu gelangen und von Gott empfangen zu werden, kommt sofort die Unsicherheit auf. Er fragt direkt „Nicht wahr?“, was durch das stotternde „H-hallo?“ weiter verstärkt wird. Diese Unsicherheit und der Zweifel stellen einen krassen Gegensatz zu seiner vorherigen Stärke und Entschlossenheit dar.
Wiederholungen und musikalisches Refrain
Zeilen 22 bis 41:
„Give me just the answer straight ‚Cause I don’t want the sense to fade I’m dying and I start to wonder Lord can you hear me? Give me just the answer straight ‚Cause I don’t want the sense to fade I’m dying and I start to wonder Lord can you hear me?“
Dieser Refrain wird mehrfach wiederholt und unterstreicht die verzweifelte Suche des Erzählers nach einer klaren Antwort und einem Zeichen von Gott. Die ständige Wiederholung der Fragen „Lord can you hear me?“ und „Give me just the answer straight” verdeutlicht die tiefe Unsicherheit und den inneren Kampf kurz vor seinem Tod. Diese Zeilen fungieren als musikalischer Höhepunkt und unterstreichen die Dringlichkeit seines Anliegens.
Zeilen 42 bis 45:
„Time’s running out and I haven’t seen yet Heavens beaches ooh!“
Die Metapher der „Heavens beaches“ könnte darauf hinweisen, dass der Erzähler sich das Paradies als einen idyllischen Ort vorstellt. Gleichzeitig zeigt der Ausdruck „Time’s running out“, dass er sich bewusst ist, dass seine Zeit auf Erden bald endet und er noch keine Bestätigung für die Existenz dieses Paradieses erhalten hat.
Zeilen 46 bis 61:
„Give me just the answer straight ‚Cause I don’t want the sense to fade I’m dying and I start to wonder Lord can you hear me? Give me just the answer straight Cause I don’t want the sense to fade I’m dying and I start to wonder Lord can you hear me?“
Der Refrain wiederholt sich erneut und verstärkt die Dringlichkeit seiner Frage. Es scheint, als ob diese Wiederholung die Verzweiflung und den immer größer werdenden Zweifel des Erzählers unterstreicht.
Schluss: Letzte Fragen und endgültige Unsicherheit
Zeilen 62 bis 69:
„H-hallo? Gott? Kannst du mich sehen? Hallo? Und jetzt? Halloo? Hallo Kommt da noch was?“
Die letzten Zeilen des Liedes sind durchzogen von Unsicherheit und Angst. Der Erzähler ruft mehrfach nach Gott und fragt, ob er gesehen wird. Die Wiederholung von „Hallo?“ und „Kommt da noch was?“ verdeutlicht seine verzweifelte Suche nach einem Zeichen oder einer Antwort. Diese offene und ungewisse Schlussfolgerung lässt den Hörer ebenfalls in Unsicherheit zurück.
Zusammenfassung und Gesamtanalyse
Alligatoahs „…tod (Outro)“ ist ein eindrucksvoller Song, der die letzten Gedanken und Unsicherheiten eines sterbenden Protagonisten aufgreift. Der Text beginnt mit starkem Selbstvertrauen und einer gewissen Trotz, weicht jedoch bald einer tiefen Verzweiflung und Glaubenskrise. Die sich wiederholenden Bitten und Fragen nach Antworten unterstreichen die Unruhe und Unsicherheit des Erzählers. Der düstere und melancholische Ton des Liedes zieht sich durch den gesamten Text, während die ironischen und teils humoristischen Bemerkungen eine gewisse Distanz zum tragischen Inhalt schaffen.
Der Song endet ohne eine klare Auflösung oder Antwort, was die existenzielle Unsicherheit und die Frage nach dem, was nach dem Tod kommt, besonders eindringlich macht. Alligatoah gelingt es, mit einfachen Mitteln eine komplexe emotionale Landschaft zu zeichnen, die den Hörer tief berührt und zum Nachdenken anregt.
(Husten)
(Keuchen)
(War doch okay)
Mein Leben in Gottes Namen
Ihr habt mich nicht hingerichtet, sondern mich zum Helden gemacht
Ich scheide hinfort mit einem Lächeln auf den Lippen
Ihr könnt mich töten
Aber nach mir werden Tausende kommen
Eine Armee aus Terroristen
Jeder einzelne von ihnen, so stark wie ich
Na, die meisten, also bisschen mehr als die Hälfte vielleicht
Is‘ ja auch egal
Der Punkt ist. Leckt mich Leute!
Ich geh ins Paradies
Gott wird mich mit offenen Armen empfangen
Nicht wahr?
Gott?
H-hallo?
Give me just the answer straight
‚Cause I don’t want the sense to fade
I’m dying and I start to wonder
Lord can you hear me?
Give me just the answer straight
‚Cause I don’t want the sense to fade
I’m dying and I start to wonder
Lord can you hear me?
Give me just the answer straight
‚Cause I don’t want the sense to fade
I’m dying and I start to wonder
Lord can you hear me?
Give me just the answer straight
‚Cause I don’t want the sense to fade
I’m dying and I start to wonder
Lord can you hear me?
Give me just the answer straight
‚Cause I don’t want the sense to fade
Give me just the answer straight
‚Cause I don’t want the sense to fade
Time’s running out and I haven’t seen yet
Heavens beaches ooh!
Time’s running out and I haven’t seen yet
Heavens beaches ooh!
Give me just the answer straight
‚Cause I don’t want the sense to fade
I’m dying and I start to wonder
Lord can you hear me?
Give me just the answer straight
Cause I don’t want the sense to fade
I’m dying and I start to wonder
Lord can you hear me?
H-hallo?
Gott?
Kannst du mich sehen?
Hallo?
Und jetzt?
Halloo?
Hallo
Kommt da noch was?