Einführung in den Liedtext „Schenk’ mir einen Traum“
Das Lied „Schenk’ mir einen Traum“ von Udo Jürgens, veröffentlicht im Jahr 2011, ist ein emotionales und poetisches Werk, das sich mit der Sehnsucht nach einer besseren Welt beschäftigt. Es geht um die Bitte des Sängers, ihm eine idealisierte Version des Lebens zu schenken, in der Glück und Liebe vorherrschen und in der negative Aspekte wie Leid, Verrat und Lüge keinen Platz haben. Der Sänger zeigt eine tiefe Unzufriedenheit mit der Realität, indem er äußert, dass die wahre Natur der Dinge ihn traurig macht. Stattdessen wünscht er sich einen Traum, trotz des Wissens, dass diese Illusion nur von kurzer Dauer sein könnte.
Überblick und Stimmung
In dem Liedtext sorgt Jürgens für eine reflektierte und melancholische Stimmung. Die Themen der Liebe, Hoffnung und des Miteinanders stehen im Vordergrund, und er appelliert an positive menschliche Werte. Der Sänger möchte nicht mit der harten Realität konfrontiert werden, sondern bevorzugt die Träume und Sehnsüchte, die ihm ein Gefühl von Trost und Wärme bieten. Diese Sehnsucht nach einer Utopie ist die treibende Kraft des gesamten Liedes.
Strophe für Strophe Analyse
Sehnsucht nach Liebe und Licht im ersten Abschnitt
„Schenk’ mir einen Traum
Und erzähl‘ mir vom Glück ohne Leid
Und von Liebe für alle Zeit
Erzähl‘ vom Licht, das Herzen erwärmt
Bevor sie erfrieren“
Im ersten Abschnitt wird sofort die zentrale Bitte des Sängers klar: Er wünscht sich einen Traum, der von Glück, Liebe und Licht erfüllt ist. Die Erwähnung des „Glück ohne Leid“ zeigt Jürgens’s Wunsch nach einer perfekten Welt, die im krassen Gegensatz zur Realität steht. Die Vorstellung, dass „Licht Herzen erwärmt, bevor sie erfrieren“, steht metaphorisch für die Rettung von emotionaler Kälte durch positive Gefühle.
Glaube an das Gute im zweiten Abschnitt
„Erzähl‘ mir davon
Wie das Gute am Ende gewinnt
Und dass Märchen unsterblich sind
Erzähl‘ von Frieden statt Streit
Von Aufrichtigkeit“
Hier werden die idealistischen Träume weitergeführt, indem Jürgens sich ein Happy End wünscht, in dem das Gute siegt. „Märchen unsterblich“ lässt den Glauben an ewige Geschichten und Lehren aufleben. Die Betonung liegt auf Frieden und Aufrichtigkeit, Ideale, die in der heutigen Welt oft fehlen.
Enttäuschung der Realität in der dritten Strophe
„Erzähle mir nicht wie‘s wirklich ist
Weil mich das traurig macht
Schenk‘ mir einen Traum auch wenn er stirbt
Nach dieser einen Nacht!“
In diesem Abschnitt kommt die Ernüchterung zum Tragen. Der Sänger stellt klar, dass die Wirklichkeit ihn deprimiert. Die Sehnsucht nach dem Traum bleibt bestehen, auch wenn er nur kurzlebig ist und möglicherweise am nächsten Tag zerstört wird. Die Diskrepanz zwischen Wunsch und Realität wird dadurch schmerzhaft greifbar.
Träumen als Weg zu Wundern in der vierten Strophe
„Schenk‘ mir einen Traum
Mag er auch viel zu groß sein und schön
Mag die Hoffnung auch hundertmal
Im Wind verweh‘n nur wer träumt
Lässt die Wunder der Welt gescheh‘n“
Hier wird die Kraft des Träumens hervorgehoben. Auch wenn die Hoffnungen oftmals zerstreut werden wie „im Wind verstreut“, so ist es dennoch das Träumen selbst, was die Welt wirklich verändern kann. Es ist diese Vision, die Wundern Raum gibt, sich zu entfalten.
Vereinigung durch Liebe im nächsten Abschnitt
„Schenk‘ mir diesen Traum
Wie die Liebe uns alle vereint
Wie die Sonne für jeden scheint
Erzähl‘ Kein Mensch soll unwichtig sein
Im Schatten des ander‘n“
Der Gedanke der Einheit durch Liebe wird hier betont. Die „Sonne [die] für jeden scheint“ symbolisiert Gleichheit und Fairness für alle Menschen. Die Ablehnung der Hierarchien schafft ein idealistisches Bild von Gleichheit und Gemeinschaft.
Sieg von Wahrheit und Freude im nächsten Abschnitt
„Erzähl‘ mir davon
Wie die Freude regiert nicht Verrat
Dass kein Schreihals das Sagen hat
Erzähl‘ dass die Lüge verliert
Und die Wahrheit regiert!“
Dieser Abschnitt macht den Wunsch nach Transparenz und Ehrlichkeit deutlich. Die Freude soll an erster Stelle, vor Verrat und Täuschung stehen. Die „Schreihälse“ symbolisieren hier jene, die in der Realität durch Lärm und Täuschung dominieren, während der Sänger sich nach einer Welt sehnt, in der Wahrheit und Aufrichtigkeit siegen.
Wiederholung und Verstärkung des Traums im Refrain
„Schenk‘ mir einen Traum
Mag er auch viel zu groß sein und schön
Mag die Hoffnung auch hundertmal
Im Wind verweh‘n nur wer träumt
Lässt die Wunder der Welt gescheh‘n“
Die wiederholten Zeilen verstärken den zentralen Wunsch des Liedes. Hier wird die Idee vertieft, dass ungeachtet der Widrigkeiten, das Träumen selbst ein mächtiges Mittel zur Realisierung von Wundern in der Welt ist.
Zusammenführung von Traum und Realität
„Schenk‘ mir einen Traum
Vielleicht holt er die Wirklichkeit ein
Vielleicht träumen wir nicht allein
Erzähl‘ es brennt uns’re Glut
In Tausenden Seelen!“
Der Gedanke, dass Träume vielleicht die Realität einholen können und dass viele Menschen ähnliche Träume haben, soll Hoffnung und Gemeinschaftssinn erzeugen. Es ist der Glaube daran, dass kollektive Träumereien tatsächlich Veränderungen bewirken können.
Perspektive des Hörers
Udo Jürgens schafft es in „Schenk’ mir einen Traum“ eine nachdenkliche und zugleich optimistische Stimmung zu erzeugen. Der Text ist von tiefer menschlicher Sehnsucht geprägt und reicht in seine Philosophie und Emotionalität weit über einfache Schlagermusik hinaus. Die kraftvolle Aussage, dass Träume die Wirklichkeit beeinflussen können, und der Glaube daran, dass Gemeinschaft und Liebe die Welt verändern können, hinterlassen einen bleibenden Eindruck.
Die repetitive Struktur des Refrains und die lebhaften Bilder, die Jürgens malt, transportieren eine universelle Botschaft von Hoffnung und Gerechtigkeit. Besonders bewegend ist die pragmatisch-poetische Betrachtung, dass Träume auch dann wertvoll sind, wenn sie flüchtig sind, weil sie den Raum für Wunder schaffen. So vermittelt das Lied die Botschaft, dass Hoffnungen und utopische Vorstellungen unabdingbar sind, um eine bessere Welt anzustreben.
Zusammenfassend liefert Jürgens mit „Schenk’ mir einen Traum“ ein Stück, das nicht nur musikalisch, sondern vor allem lyrisch überzeugt und eine tiefgehende Reflexion über die Diskrepanz zwischen Wunsch und Realität anregt. Die Darstellung von Träumen als notwendiges Gegenmittel zur oft düsteren Realität ist universell nachvollziehbar und zeitlos.
Schenk‘ mir einen Traum
Und erzähl‘ mir vom Glück ohne Leid
Und von Liebe für alle Zeit
Erzähl‘ vom Licht, das Herzen erwärmt
Bevor sie erfrieren
Erzähl‘ mir davon
Wie das Gute am Ende gewinnt
Und dass Märchen unsterblich sind
Erzähl‘ von Frieden statt Streit
Von Aufrichtigkeit
Erzähle mir nicht wie‘s wirklich ist
Weil mich das traurig macht
Schenk‘ mir einen Traum auch wenn er stirbt
Nach dieser einen Nacht!
Schenk‘ mir einen Traum
Mag er auch viel zu groß sein und schön
Mag die Hoffnung auch hundertmal
Im Wind verweh‘n nur wer träumt
Lässt die Wunder der Welt gescheh‘n
Schenk‘ mir diesen Traum
Wie die Liebe uns alle vereint
Wie die Sonne für jeden scheint
Erzähl‘ Kein Mensch soll unwichtig sein
Im Schatten des ander‘n
Erzähl‘ mir davon
Wie die Freude regiert nicht Verrat
Dass kein Schreihals das Sagen hat
Erzähl‘ dass die Lüge verliert
Und die Wahrheit regiert!
Erzähle mir nicht wie‘s wirklich ist
Weil mich das traurig macht
Schenk‘ mir einen Traum auch wenn er stirbt
Nach dieser einen Nacht!
Schenk‘ mir einen Traum
Mag er auch viel zu groß sein und schön
Mag die Hoffnung auch hundertmal
Im Wind verweh‘n nur wer träumt
Lässt die Wunder der Welt gescheh‘n
Schenk‘ mir einen Traum
Vielleicht holt er die Wirklichkeit ein
Vielleicht träumen wir nicht allein
Erzähl‘ es brennt uns’re Glut
In Tausenden Seelen!
Schenk‘ mir einen Traum
Mag er auch viel zu groß sein und schön
Mag die Hoffnung auch hundertmal
Im Wind verweh‘n nur wer träumt
Lässt die Wunder der Welt gescheh‘n