Zusammenfassung des Liedes „PLAN B“ von Die Ärzte
„PLAN B“ von Die Ärzte ist ein humorvoller und dennoch tiefgründiger Rocksong, der sich mit der Vorstellung eines Lebens ohne festgelegten Plan auseinandersetzt. Der Sänger beschreibt in lockerer, teils ironischer Weise, wie er seine Leidenschaft für die Musik und das Rock’n’Roll-Leben gefunden hat und seinen eigenen Weg geht, ohne sich um gesellschaftliche Erwartungen oder Zukunftsängste zu kümmern. Er gibt praktische Tipps zum Gitarrenspielen und beschreibt die Zutaten eines guten Rocksongs, während er gleichzeitig betont, dass dies sein Leben ist und er keinen Plan B hat. Im Refrain und in den Strophen wiederholt er immer wieder, dass er nur das tut, was er mag, und nicht an morgen denkt, weil jeder Tag neu ist.
Entwicklung und Analyse der einzelnen Strophen
Einführung in die Welt der Rockmusik
Die erste Strophe beginnt mit einer leicht verständlichen und fast schon banalen Anleitung zum Gitarrenspielen: „Kannst du ’ne Gitarre halten? Komm, ich zeig‘ dir wie das geht“. Hier wird ein sehr spielerischer Ton angeschlagen, der fast kindlich wirkt. Der Sänger macht sich über die Ernsthaftigkeit der Anleitungen und die simple Mechanik des Rock’n’Roll lustig, indem er einfache Anweisungen gibt („Du musst auch den Amp einschalten, das ist dieses Lärmgerät“). Zu diesem Zeitpunkt ist die Stimmung leicht und unbeschwert. Es wird das Bild eines Anfängers gezeichnet, der gerade erst in die Welt des Rock’n’Roll eingeführt wird.
Refrain 1: Keine bessere Idee – Leben ohne Plan B
Im ersten Refrain wechselt der Ton zu einem reflektierenden, fast resignativen Gefühl: „Bisher hatt‘ ich keine bessere Idee, Dies ist mein Leben, es gibt keinen Plan B“. Der Sänger akzeptiert sein Leben und hebt hervor, dass er keine Alternativen oder Back-up-Pläne hat. Die oft wiederholte Botschaft „Heute mache ich nur Sachen, die ich mag, Und ich denke nicht an morgen, denn morgen ist ein neuer Tag“ zeigt eine Lebensphilosophie voller Freiheit und Unbekümmertheit. Dies vermittelt auch eine gewisse Trotzreaktion gegenüber gesellschaftlichen Normen und Erwartungen. Trotz der nicht vorhandenen Pläne fühlt sich der Sänger wohl in seiner Haut.
Vier Geheimzutaten des Rock’n’Roll
Die zweite Strophe setzt den humorvollen Ton fort und verleiht ihm einen Hauch von Mystik: „Und die vier Geheimzutaten, aus denen guter Rock besteht“. Dies baut Spannung auf und weckt Interesse, nur um schließlich in eine schlichte Aufzählung zu münden: „Der Bass, Schlagzeug, Hahn, Leute“. Hier wird wieder das Schema der Entmystifizierung des Rock’n’Roll angewandt. Der Sänger bricht große Versprechen auf und macht sie alltäglich, was abermals die Leichtigkeit des Genres unterstreicht.
Refrain 2: Klischees und Selbstakzeptanz
Im zweiten Refrain baut der Sänger auf dem vorherigen auf, geht jedoch tiefer in die Selbstreflexion: „Ja, ich weiß, ich erfüll‘ wieder das Klischee, Dies ist mein Leben, es gibt keinen Plan B“. Hier wird eine Meta-Ebene erreicht, wo der Sänger sich des Klischees bewusst ist, das er bedient, und es gleichzeitig akzeptiert. Der Refrain bleibt dabei in seiner Struktur und seiner wiederkehrenden Botschaft konstant: „Heute mache ich nur Sachen, die ich mag“.
Selbstkritik und externe Meinungen
Die dritte Strophe zeigt eine Konfrontation mit externen Erwartungen und Selbstzweifeln: „Ich bin nichts als eine Sackgasse der Evolution, Darum gebt mir bitte niemals eine Vorbildfunktion“. Hier erscheint der Sänger erstmals selbstkritisch und lehnt jede Art von Vorbildnachahmung ab. Der satirische Ton bleibt jedoch erhalten, was durch die Frage-Untertöne „Du sagst: ‚Diese Kinderspiele, das kann doch nicht alles sein’“ unterstützt wird. Die abschließende, lapidare Antwort „Nein“ verdeutlicht erneut seine entschlossene Haltung, seinen eigenen Weg weiterzugehen.
Refrain 3: Eingeständnis einer wilden Fahrt
Im letzten Refrain wird die Unvorhersehbarkeit und Wildheit seines Lebens nochmals betont: „Tja, das war’s dann wohl mit der jeunesse dorée, Dies ist mein Leben, ’ne verdammt Odyssee“. Hier gesteht der Sänger das unvorhersehbare und manchmal chaotische Wesen seines Lebens ein. Trotz eventueller Rückschläge bleibt seine grundsätzliche Botschaft bestehen: „Heute mache ich nur Sachen, die ich mag, Und ich denke nicht an morgen, fuck morgen“—mit dem Zusatz eines Fluchs, der den Trotz und die bewusste Ablehnung der Zukunftsplanung verstärkt.
Emotionen und mehrfache Bedeutungen
Der Song „PLAN B“ ruft eine Mischung aus Leichtigkeit, Trotz und Selbstakzeptanz hervor. Diese widersprüchlichen Emotionen lassen den Zuhörer zwischen Gelassenheit und Rebellion schwanken. Es ist mehr als nur eine Ode an den gegenwärtigen Moment; es handelt sich um eine Lebensphilosophie, die die Eigenverantwortung betont und sich der gesellschaftlichen Norm widersetzt. Der Text enthält viele Wortspiele und Doppeldeutigkeiten. Insbesondere die „Sackgasse der Evolution“ und „seid kein Vorbild“ bieten tiefgreifende Reflexion über die Rolle des Einzelnen in der Gesellschaft. Rückblickend ist „PLAN B“ ein unterhaltsames, tiefsinniges und trotz allem sehr echtes Lied, das die Zuhörer dazu ermutigt, ihren eigenen Weg zu finden und zu gehen.
Kannst du ’ne Gitarre halten? Komm, ich zeig‘ dir wie das geht
Du musst auch den Amp einschalten, das ist dieses Lärmgerät
Jetzt drück mit den Fingern sacht hier auf diesen zweiten Draht
Hast du das korrekt gemacht, dann bekommst du dieses Resultat
Du kannst auf jede Bühne gehen, wenn du nur dies eine weißt
Immer vorn am Mikro stehen, dann hört man besser, wenn du schreist
Bisher hatt‘ ich keine bessere Idee
Dies ist mein Leben, es gibt keinen Plan B
Heute mache ich nur Sachen, die ich mag
Und ich denke nicht an morgen, denn morgen
Morgen ist ein neuer Tag
Und die vier Geheimzutaten, aus denen guter Rock besteht
Die will ich dir auch verraten, dann wirst du Publikumsmagnet
Der Bass, Schlagzeug, Hahn, Leute
Ja, ich weiß, ich erfüll‘ wieder das Klischee
Dies ist mein Leben, es gibt keinen Plan B
Heute mache ich nur Sachen, die ich mag
Und ich denke nicht an morgen, denn morgen
Ich bin nichts als eine Sackgasse der Evolution
Darum gebt mir bitte niemals eine Vorbildfunktion
Du sagst: „Diese Kinderspiele, das kann doch nicht alles sein
Hast du keine höheren Ziele?“
Nein
Tja, das war’s dann wohl mit der jeunesse dorée
Dies ist mein Leben, ’ne verdammt Odyssee
Heute mache ich nur Sachen, die ich mag
Und ich denke nicht an morgen, fuck morgen
Dies ist mein Leben und ich find es ganz ok
Und falls ich sterbe, warte bis ich aufersteh‘
Heute mache ich nur Sachen, die ich mag
Und ich denke nicht an morgen, denn morgen
Morgen ist ein neuer Tag
Noch keine Kommentare