Inhaltliche Zusammenfassung von „Mörder“ von Bonez MC

Das Lied „Mörder“ von Bonez MC, veröffentlicht im Jahr 2016, thematisiert die Gewalt- und Kriminalitätsszenen binnen der deutschsprachigen Rap-Community. Der Text schildert das Leben und die Attitüde von Leuten, die sich als kriminell und gefährlich darstellen, obwohl sie in Wirklichkeit oft nur ein falsches Image pflegen. Die zentrale Figur wird als jemand gezeigt, der nicht nur mit Kriminalität kokettiert, sondern diese auch auslebt, sei es durch Drogengeschäfte oder direkte Gewaltakte. Zugleich wird die Scheinheiligkeit und der Widerspruch innerhalb dieser Lebensweise gefasst, indem der Text mehrfach betont, dass viele der angeblichen Gangster in Realität nicht zu den Handlungen, die sie propagieren, in der Lage sind.

Eine Analyse der einzelnen Strophen

Eine erste Einführung in die Gewalt

In der ersten Strophe geht es darum, dass viele Menschen nun vorgeben, Mörder zu sein. Der Sänger beschreibt, wie diese Personen sich gegenseitig mit Waffen bedrohen, die Realität ihrer kriminellen Handlungen jedoch oft ganz anders aussieht. Es wird betont, dass viele nur aus Show heraus Joints vor der Kamera rauchen, während sie gewalttätige Sprache verwenden („Und sie sagen böse Wörter“), um härter zu erscheinen. Es wird eine Kette von Beziehungen beschrieben („Weil dein Freund hat ein‘ Freund, dessen Freund hat ein‘ Ballermann“), die die Bedrohung eskalieren lässt, jedoch bleibt es unklar, ob diese Bedrohung wirklich existiert oder nur ein hohles Gerede ist.

Die kriminelle Realität und ihre Unvereinbarkeit

Die zweite Strophe vertieft dies weiter, indem sie den Kontrast zwischen angegebener und tatsächlicher Kriminalität hervorhebt. Der Sänger betont, dass viele zwar so tun, als wären sie kriminell („Sind Kriminelle, aber haben nicht mal ’ne Quelle für Weed“), in Wirklichkeit jedoch keine Substanz haben. Mit plastischen Bildern wird inszeniert, dass diese Möchtegern-Kriminellen weder echte Waffen noch Zugang zu illegalen Substanzen haben. Auch der oppulente Schmuck und die Glorifizierung von Gewalt („Krokodil auf meiner Jacke, 187 auf der Fahne“) werden in Frage gestellt und als Teil einer Inszenierung gezeigt.

Die Lächerlichkeit der falschen Gangster

Die dritte Strophe beschreibt die Bedrohungen, die oft von diesen falschen Gangstern kommen, jedoch wirkungslos bleiben („Sie drohen mir mit Plastikfiguren, haben für ’n Drive-By kein‘, der fährt“). Es wird unterstrichen, dass ihre Bedrohungen nicht ernst genommen werden, weil sie oft nichts als leere Worte sind. Die Darstellung dieser Personen als „Freizeit-Soldiers im Undercut-Look“ verleiht dem Ganzen eine lächerliche Note. Dieses Bild wird verstärkt durch den Vergleich mit Figuren wie Borat, die nur Kinder unterhalten. Zwischen diesen Zeilen steckt eine tiefe Verachtung für jene, die sich fälschlicherweise als Gangster ausgeben, aber keine echte Gefahr darstellen.

Der wahre Verbrecher in der vierten Strophe

In der vierten Strophe finden wir eine Rückkehr zu einer noch dunkleren und brutaleren Realität. Hier spricht der Sänger Gzuz direkt und brutal, das Leben als Verbrecher wird ohne Filter dargestellt. Die gewalttätige und unbarmherzige Natur des Sängers wird beschrieben („Ich putz‘ die Kugeln, meine Alte auf’m Stepper“), ohne die Glorifizierung, die oft in der Rap-Musik vorkommt. Der Text schildert Gewalt als etwas Allgegenwärtiges („Suche mir ein‘ Feind und seine Scheibe wird durchlöchert“), das Leben als Verbrecher wird als permanente Realität herausgestellt. Auch werden rohe und obszöne Bezüge gemacht, die die Kälte und Rücksichtslosigkeit unterstreichen („Wichs‘ ihr in die Fresse und frag‘ sie, wie’s schmeckt“).

Die emotionale Tiefe von „Mörder“

„Mörder“ erzeugt eine vielschichtige emotionale Reaktion. Einerseits gibt es eine offensichtliche Faszination für die Welt der Kriminalität, die von Bonez MC inszeniert wird. Andererseits unterstreicht der Text die Hohlheit und Scheinheiligkeit vieler, die sich fälschlich als Teil dieser Welt darstellen. Dieses doppelte Spiel von Faszination und Verachtung gibt dem Lied eine tiefere Dimension. Es ist mehr als nur ein Lied über Gewalt; es ist eine Anklage gegen die Verherrlichung von Kriminalität und gleichzeitig eine beharrliche Aufdeckung der Realität.

Der Refrain in „Mörder“ wiederholt das Motiv von falschen Gangstern, die eine Bedrohung darstellen, und verstärkt somit die Kernaussage des Liedes. Diese Wiederholung dient dazu, die Hauptthemen von Heuchelei und Realität immer wieder ins Zentrum zu rücken.

Im Ganzen gesehen, bringt „Mörder“ emotionale Intensität und eine klare Botschaft herüber. Wortspiele wie „Dein Freund hat ein‘ Freund, dessen Freund hat ein‘ Ballermann“ schaffen eine Kette der Bedrohung, die sowohl real als auch surreal wirkt. Es ist eine Arbeit, die den Hörer zwingt, über die wahre Natur von Gewalt und Kriminalität nachzudenken, und das macht es zu einem bemerkenswerten Stück im Genre des deutschen Rap.

Alle machen jetzt auf Mörder

Weil dein Freund hat ein‘ Freund, dessen Freund hat ein‘ Ballermann

Eine Kugel in dein‘ Körper

Bei dir läuft, deine Boys rauchen Joints vor der Kamera

Und sie sagen böse Wörter

Weil ein Freund, dessen Freunds bester Freund hat ein‘ Ballermann

Zweite Kugel in dein‘ Körper

Noch ein letztes Mal Snapchat!

Sie schieben gerne Welle, aber wollen alle kein‘ Krieg

Sind Kriminelle, aber haben nicht mal ’ne Quelle für Weed

Direkt aus dem Urwald, Aktien auf der Straße

Zum Şeytan verurteilt, gewachsen auf Plantage

Egal, welche Uhrzeit, ich pack‘ es auf die Waage

Krokodil auf meiner Jacke, 187 auf der Fahne

Mir scheißegal, wer du Hurensohn bist

Denn du wirst nie ein Teil meiner Crew

Menschen wie du interessieren mich nicht

Denn davon gibt es leider genug

Alle machen jetzt auf Mörder

Weil dein Freund hat ein‘ Freund, dessen Freund hat ein‘ Ballermann

Eine Kugel in dein‘ Körper

Bei dir läuft, deine Boys rauchen Joints vor der Kamera

Und sie sagen böse Wörter

Weil ein Freund, dessen Freunds bester Freund hat ein‘ Ballermann

Zweite Kugel in dein‘ Körper

Noch ein letztes Mal Snapchat!

Sie drohen mir mit Plastikfiguren, haben für ’n Drive-By kein‘, der fährt

Freizeit-Soldiers im Undercut-Look sag, wer nimmt euch denn ein‘ Prozent ernst?

Eure Waffen sind aus Kunststoff, made in China

Nicht mal dreihundert Views, selbst mit dickem Feature

DJ, gib mir ein‘ Pull-Up, alle mein‘, sie seien Killer

Tanzen durch den Club wie ein Medizinmann

Neun Kugeln in den Thorax für alle fake Fifties

Für mich sind sie wie Borats, sie entertainen Kiddies

Alles dreht sich um den Dollar, wir drehen Runden aufm Roller

Man ist Killer oder Opfer, alles andre bleibt Image

Drum singen wir

Alle machen jetzt auf Mörder

Weil dein Freund hat ein‘ Freund, dessen Freund hat ein‘ Ballermann

Eine Kugel in dein‘ Körper

Bei dir läuft, deine Boys rauchen Joints vor der Kamera

Und sie sagen böse Wörter

Weil ein Freund, dessen Freunds bester Freund hat ein‘ Ballermann

Zweite Kugel in dein‘ Körper

Noch ein letztes Mal Snapchat!

Die Leute schreiben Gzuz, sei ma‘ bisschen netter!

Ich putz‘ die Kugeln, meine Alte auf’m Stepper

Suche mir ein‘ Feind und seine Scheibe wird durchlöchert

Bleibe ein Verbrecher, scheiße auf euch Rapper

Pistole an mein‘ Bauch, Patrone steckt im Lauf

Ich nehm‘ die Drogen, deine Kohle und die Frau

Gzuz 187, das‘ ein lebenslanger Hustle

‚N bisschen Sport und eine Jägermeister-Flasche

Cabrio-Check, Glas wird geext

Na klar gibt es Sex, weil ich parshippe jetzt

Knall‘ sie einfach in der Parklücke weg

Wichs‘ ihr in die Fresse und frag‘ sie, wie’s schmeckt

Alle machen jetzt auf Mörder

Weil dein Freund hat ein‘ Freund, dessen Freund hat ein‘ Ballermann

Eine Kugel in dein‘ Körper

Bei dir läuft, deine Boys rauchen Joints vor der Kamera

Und sie sagen böse Wörter

Weil ein Freund, dessen Freunds bester Freund hat ein‘ Ballermann

Zweite Kugel in dein‘ Körper

Noch ein letztes Mal Snapchat!

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