Analyse des Liedtextes „Lena“ von Pur

Einleitung

Das Lied „Lena“ von Pur, veröffentlicht im Jahr 1991, erzählt eine emotionale Geschichte von Sehnsucht, Liebesbekundungen und der Wichtigkeit eines geliebten Menschen im Leben des Sängers. Der Text zeichnet sich durch seine gefühlvollen Beschreibungen und seine poetische Sprache aus. Im Folgenden wird eine ausführliche Analyse der Sprachbilder und des inhaltlichen Verlaufs vorgenommen.

Zeilenweise Analyse

„Die Augenringe erzählen die Nacht
Fremdes Hotel, bin fröstelnd aufgewacht“


Die ersten beiden Zeilen schildern den physischen und emotionalen Zustand des Sängers, der sich in einem fremden Hotel befindet und offenbar eine schlaflose Nacht hinter sich hat. Augenringe dienen als Metapher für eine unruhige Nacht, was auf Kummer oder Sorgen hindeutet.

„Mit ’nem Gewissen, das mich ständig beißt
Oh, du fehlst mir so“


Hier wird ein schlechtes Gewissen erwähnt, das den Sänger plagt, und das Gefühl der Sehnsucht wird offenbar. Die Verwendung des Wortes „beißen“ verleiht dem schlechten Gewissen eine körperliche Dimension und verdeutlicht dessen Intensität.

„In der Arena gestern noch der Held
Heute der Typ, der den Hörer falsch herum hält“


Der Kontrast zwischen „Held in der Arena“ und „Typ, der den Hörer falsch herum hält“ zeigt eine drastische Veränderung im Selbstwertgefühl des Sängers. Von äußerer Stärke und Bewunderung zu innerlicher Verwirrung und Hilflosigkeit.

„Ach, warum gehst du denn nicht ran?
Ich vermiss‘ dich so“


Die Frage, warum die geliebte Person nicht ans Telefon geht, verstärkt das Gefühl der Isolation und Sehnsucht. Das drückt den dringenden Wunsch nach Kontakt und Nähe aus.

„Wenn der Himmel mir jetzt auf den Kopf drauf fällt
Bist du die einzige, die noch zu mir hält.“


Diese Zeilen nutzen die Hyperbel „Himmel fällt auf den Kopf“ als eine Möglichkeit, extreme Verzweiflung darzustellen. In dieser Notlage bleibt die Geliebte als einzige Stütze, was ihre Bedeutung im Leben des Sängers unterstreicht.

„Ich brauch‘ jetzt deine ruhige Hand
Oh, meld‘ dich doch bei mir“


Die ruhige Hand symbolisiert Geborgenheit und Stabilität, die der Sänger momentan dringend benötigt. Diese Zeilen betonen wiederum die tiefe Sehnsucht nach Nähe und Halt.

„Lena“ (Wiederholt)

Der Name „Lena“ wird mehrfach wiederholt und illustriert die zentrale Rolle der genannten Person. Es dient als eine Art Refrain und verstärkt die emotionale Bindung und den Fokus des Liedes auf diese Person.

„Du hast es oft nicht leicht
Wie weit die Kraft doch reicht“


Hier wird anerkannt, dass Lena selbst mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat, doch ihre Stärke und Kraft werden hervorgehoben. Es spricht für ihre Ausdauer und Unterstützung auch in schweren Zeiten.

„Wenn ich am Boden liege
Erzählst du mir, dass ich bald fliege“


Diese Zeilen haben eine aufmunternde, motivierende Botschaft. Die geliebte Person gibt dem Sänger Hoffnung und Zuversicht, selbst wenn er sich am Tiefpunkt befindet.

„Wie ein klarer, warmer Wind
Wenn die Tage stürmisch sind“


Der Vergleich von Lena mit einem „klaren, warmen Wind“ vermittelt ein Gefühl von Beruhigung und Wohlbefinden in turbulenten Zeiten. Es hebt ihre besänftigende Wirkung hervor.

„Lass‘ ich mich zu dir treiben
Seelen aneinander reiben“


Hier wird die physische und seelische Nähe zwischen den beiden beschrieben. Das Bild von „Seelen aneinander reiben“ verleiht der Beziehung eine tiefe, fast spirituelle Dimension.

„Bin viel zu oft weit weg von dir
Abgestürzt, gestrandet neben dir“


Diese Zeilen thematisieren die räumliche und emotionale Distanz, die jedoch nicht die Bindung zwischen dem Sänger und Lena schwächen kann. Der Absturz symbolisiert akute Krisen, in denen er sich dennoch neben ihr wiederfindet.

„Mein Glück, dass du Bruchpiloten magst
Du kennst mich gut, ich schwör‘ dir nie zu viel“


„Bruchpiloten“ steht metaphorisch für Menschen, die oft scheitern. Es wird angedeutet, dass Lena diesen fehlbaren Charakter des Sängers akzeptiert und unterstützt.

„Aber du weißt, du bist mein wahres Ziel“

Das bestätigt Lenas Bedeutung als ultimativer Bestimmungsort und zentrales Ziel im Leben des Sängers.

„Du bist Luft für mich, die ich zum Atmen brauch‘
Die Landebahn in meinem Bauch“


Die geliebte Person wird hier als lebensnotwendig beschrieben. Sie ist „Luft zum Atmen“ und „die Landebahn im Bauch“, was auf ein beruhigendes Gefühl der Sicherheit und des Ankommens hinweist.

„Die Tropfen für mein schwaches Herz
Ich lieb‘ dich alltagsgrau“


Lena wird als Trost für das „schwache Herz“ betrachtet. Sie ist essenziell für sein emotionales Wohlbefinden, sowohl in alltäglichen als auch in romantischen Kontexten.

„Oh, ich lieb‘ dich sonntagsblau“

„Sonntagsblau“ steht hier für einen entspannenden, schönen Zustand – eine ideale Version der Liebe.

Zusammenfassende Analyse

Die Geschichte im Lied „Lena“ entwickelt sich von einer tiefen Sehnsucht und einem Gefühl der Verlorenheit zu einer bekundeten Liebeserklärung und der Anerkennung, dass Lena eine stabilisierende Kraft im Leben des Sängers ist. Anfänglich wird die Isolation und emotionale Not des Sängers betont, die durch die Abwesenheit von Lena verstärkt wird. Die Wiederholungen und emotional aufgeladenen Bilder geben dem Text eine intensive Eindringlichkeit. Der Schriftstil bleibt durchweg poetisch und emotional dicht, was die inneren Konflikte und Liebe des Sängers intensiv widerspiegelt. Die Geschichte erreicht ihren Höhepunkt in der Bekräftigung, dass Lena für den Sänger nicht nur eine geliebte Person, sondern auch eine essentielle Lebensstütze ist.

Im Verlauf des Liedes wird die emotionale Abhängigkeit von Lena immer deutlicher beschrieben. Das lyrische Ich schildert seine innere Zerrissenheit und wie Lenas Beständigkeit und Hoffnung ihm immer wieder Kraft und Trost spenden. Dies wird durch die wiederkehrenden Motive von Ruhe, Wärme und Unterstützung besonders hervorgehoben. Schließlich wird ein Bild von allumfassender und bedingungsloser Liebe gezeichnet, die sowohl den Alltag als auch die besonderen Momente durchzieht.

Die Augenringe erzählen die Nacht

Fremdes Hotel, bin fröstelnd aufgewacht

Mit ’nem Gewissen, das mich ständig beißt

Oh, du fehlst mir so

In der Arena gestern noch der Held

Heute der Typ, der den Hörer falsch herum hält

Ach, warum gehst du denn nicht ran?

Ich vermiss‘ dich so

Wenn der Himmel mir jetzt auf den Kopf drauf fällt

Bist du die einzige, die noch zu mir hält

Ich brauch‘ jetzt deine ruhige Hand

Oh, meld‘ dich doch bei mir

Oh, ich gäb‘ sonst was dafür, oh

Lena

Du hast es oft nicht leicht

Wie weit die Kraft doch reicht

Wenn ich am Boden liege

Erzählst du mir, dass ich bald fliege

Lena

Wie ein klarer, warmer Wind

Wenn die Tage stürmisch sind

Lass‘ ich mich zu dir treiben

Seelen aneinander reiben

Bin viel zu oft weit weg von dir

Abgestürzt, gestrandet neben dir

Mein Glück, dass du Bruchpiloten magst

Du kennst mich gut, ich schwör‘ dir nie zu viel

Aber du weißt, du bist mein wahres Ziel

Du hast mich immer noch nicht satt

Du bist Luft für mich, die ich zum Atmen brauch‘

Die Landebahn in meinem Bauch

Die Tropfen für mein schwaches Herz

Ich lieb‘ dich alltagsgrau

Oh, ich lieb‘ dich sonntagsblau

(Lena)

Lena

Du hast es oft nicht leicht

Wie weit die Kraft doch reicht

Wenn ich am Boden liege

Erzählst du mir, dass ich bald fliege

Lena

Wie ein klarer, warmer Wind

Wenn die Tage stürmisch sind

Lass‘ ich mich zu dir treiben

Seelen aneinander reiben

Lena

Du hast es oft nicht leicht

Wie weit die Kraft doch reicht

Wenn ich am Boden liege

Erzählst du mir, dass ich bald fliege

Lena

Wie ein klarer, warmer Wind

Wenn die Tage stürmisch sind

Lass‘ ich mich zu dir treiben

Seelen aneinander reiben

(Lena-aaaaa)

Hey yeah

(uuuh)

Lena!

Ooooh

(Lena-aaaaa)

Lena!

(ooohh)

Lalalalala

(Lena-aaaaa)

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