Analyse des Liedtextes “Leben ist zu kurz um Angst zu haben” von makko

Einführung

Der Rap-Song „Leben ist zu kurz um Angst zu haben“ von makko, veröffentlicht im Jahr 2022, reflektiert auf eindringliche Weise die Herausforderungen und inneren Kämpfe des modernen Lebens. Der Künstler thematisiert die Allgegenwärtigkeit von Druck und Stress, persönliche Unsicherheiten und die Suche nach einem Ventil, um diesen Emotionen zu entfliehen. Der Titel selbst verrät bereits eine Kernaussage des Liedes und bildet den roten Faden durch die Erzählung.

“Ja Du hast alle Zeit der Welt, bis du sie nicht hast“

Der Einstieg mit “Ja Du hast alle Zeit der Welt, bis du sie nicht hast“ ist direkt und prägnant. Hier wird die Illusion von unbegrenzter Zeit thematisiert und gleichzeitig gewarnt, dass diese schnell vergehen kann. Diese Zeile initiiert den Zuhörer, über die Vergänglichkeit und die wertvolle Nutzung der eigenen Zeit nachzudenken.

„Alle spüren den Druck, doch niemand findet das Ventil“

„Alle spüren den Druck, doch niemand findet das Ventil“ verdeutlicht das allgemeine Gefühl von Stress und Überforderung, das viele Menschen teilen, aber nur wenige Mittel oder Wege finden, um damit umzugehen. Es geht um die Suche nach individuellen Lösungen und Überlebensstrategien im Alltag.

„Für die eine ist es Hilfe, für den andern nur Musik Dass am Ende gar nichts bleibt, das hab‘ ich lange akzeptiert“

Diese Zeilen kontrastieren verschiedene Bewältigungsmechanismen: Während manche in Musik Trost finden, ist es für andere nur eine Option unter vielen. Dabei erinnert der Künstler an die Vergänglichkeit und Nichtigkeit vieler Dinge im Leben, die er mittlerweile akzeptiert hat. Es schwingt eine gewisse Resignation mit, aber auch eine Akzeptanz der Unvermeidbarkeit.

„Jeden Tag über den Boden, ist ein Tag im Paradies“

Mit der Zeile „Jeden Tag über den Boden, ist ein Tag im Paradies“ plädiert makko für eine positive Sichtweise und Dankbarkeit für das Leben – selbst in seiner einfachsten Form. Jede noch so kleine Erfahrung oder Überlebensleistung wird hier als wertvoll bezeichnet.

„Wieso red‘ ich so mit dir, Baby? Wieso bin ich so fies?“

Diese rhetorischen Fragen zeigen Selbstreflexion und -zweifel. Der Künstler fragt sich, warum er zu seinem Gegenüber (vermutlich einer nahen Person) oft unfreundlich ist. Dies könnte auf ein inneres Ungleichgewicht hinweisen, das sich in seinem Verhalten widerspiegelt.

„Ich nehm‘ nichts für selbstverständlich Vor allem nicht Leute, die ich lieb’“

Hier betont makko die Wichtigkeit von Wertschätzung und die Achtung vor den Menschen in seinem Leben. Er erkennt an, dass jede Beziehung kostbar ist und ihm viel bedeutet.

„Meine Lieblingsdrogen sind mein Leben, Freunde und mein Weed“

Diese Zeile offenbart seine persönlichen Zufluchtsorte und Freuden im Leben: Freunde, das Leben selbst und Marihuana. Letzteres könnte als Mittel zur Stressbewältigung verstanden werden, was auch die Ambivalenz zu legalen und illegalen Mitteln zur Flucht aus dem Alltag widerspiegelt.

„Ich brauch‘ dringend Therapie, doch niemand gibt mir einen Termin“

„Ich brauch‘ dringend Therapie, doch niemand gibt mir einen Termin“ illustriert die Schwierigkeit und Frustration, Zugang zu mentaler Gesundheitsversorgung zu erhalten. Dies könnte auf gesellschaftliche Probleme im Gesundheitssystem hindeuten.

„Und mein Motto seit paar Jahren, da kannst du alle fragen, ah „Leben ist zu kurz, um Angst zu haben“ Leichter gesagt als getan, ist schon klar“

Hier wiederholt sich das Motto des Songs, welches eine zentrale Weisheit vermittelt. Das Leben ist zu kurz für Angst und Vermeidungsverhalten, jedoch räumt makko ein, dass es leichter gesagt als getan ist. Die Ambivalenz zwischen idealem Motto und praktischer Umsetzung im Leben wird hier sichtbar.

„Doch ich hab‘ die Antwort auch nicht Nein, ich kann dir leider gar nix sagen“

Diese Zeilen unterstreichen die Hilflosigkeit und das Unwissen des Sängers. Er gibt zu, dass er keine Lösung oder Antworten auf die Lebensprobleme hat.

„Ich hab‘ Kopffick nach Kopffick, ah Moshpit nach Moshpit, ah“

Mit „Ich hab‘ Kopffick nach Kopffick, ah Moshpit nach Moshpit, ah“ beschreibt makko ein turbulentes, chaotisches Leben voller mentaler und emotionaler Schwierigkeiten. Der Begriff „Kopffick“ steht für intensive, belastende Gedanken und „Moshpit“ für chaotische, körperliche Erfahrungen, wie man sie in Punk- und Metal-Konzerten erleben würde.

„Ich komm‘ noch zu dir, bring‘ meine Feelings und Ot mit, eh Saufen, es schockt nicht, weiß nicht, wie oft zu oft ist Dicka, als ob nicht, bist du okay oder doch nicht?“

Diese Zeilen schildern eine Flucht in exzessives Partymachen und Alkoholkonsum, um vielleicht den inneren Schmerz zu betäuben. Er stellt in Frage, wie oft zu viel ist und erkundet, ob diese Betäubungsstrategie wirklich effektiv ist. Der abschließende Satz „Dicka, als ob nicht, bist du okay oder doch nicht?“ zeigt die Verwirrung und das Verleugnen der eigenen emotionalen Zustände.

Zusammenfassendes Fazit

Der Song „Leben ist zu kurz um Angst zu haben“ porträtiert eine tiefgründige Reise durch persönliche Unsicherheiten, Alltagsstress und den verzweifelten Versuch, Lebensfreude und Sinn in einer herausfordernden Umgebung zu finden. Die wechselnden Stimmungen und der offene Umgang mit eigenen Schwächen und Schwierigkeiten machen diesen Song zu einem ehrlichen und authentischen Stück innerhalb des Genres German Rap. Der Ton ändert sich im Verlauf von drückender Verzweiflung zu einem sanften Hauch von Resignation und Reflexion, immer begleitet von der zentralen Botschaft, die den Titel des Songs bildet. Die Geschichte baut sich nicht auf eine spezifische Auflösung hin, sondern lässt den Zuhörer mit wertvollen Einsichten und offenen Fragen zurück.

Ja

Du hast alle Zeit der Welt, bis du sie nicht hast

Alle spüren den Druck, doch niemand findet das Ventil

Für die eine ist es Hilfe, für den andern nur Musik

Dass am Ende gar nichts bleibt, das hab‘ ich lange akzeptiert

Jeden Tag über den Boden, ist ein Tag im Paradies

Wieso red‘ ich so mit dir, Baby?

Wieso bin ich so fies?

Ich nehm‘ nichts für selbstverständlich

Vor allem nicht Leute, die ich lieb‘

Meine Lieblingsdrogen sind mein Leben, Freunde und mein Weed

Ich brauch‘ dringend Therapie, doch niemand gibt mir einen Termin

Und mein Motto seit paar Jahren, da kannst du alle fragen, ah

„Leben ist zu kurz, um Angst zu haben“

Leichter gesagt als getan, ist schon klar

Doch ich hab‘ die Antwort auch nicht

Nein, ich kann dir leider gar nix sagen

Ich hab‘ Kopffick nach Kopffick, ah

Moshpit nach Moshpit, ah

Ich komm‘ noch zu dir, bring‘ meine Feelings und Ot mit, eh

Saufen, es schockt nicht, weiß nicht, wie oft zu oft ist

Dicka, als ob nicht, bist du okay oder doch nicht?

Viele machen und machen, bis sie die Kräfte verlassen

Viele Sachen, die klappen, Dicka, was heißt schon erwachsen?

Ist man dem Ganzen gewachsen? Keiner will was verpassen

Bitte pass ma‘ auf dich auf, du wirst ihnen eh niemals passen

Alle spüren den Druck, doch niemand findet das Ventil

Für die eine ist es Hilfe, für den andern nur Musik

Dass am Ende gar nichts bleibt, das hab‘ ich lange akzeptiert

Jeden Tag über den Boden, ist ein Tag im Paradies

Wieso red‘ ich so mit dir, Baby?

Wieso bin ich so fies?

Ich nehm‘ nichts für selbstverständlich

Vor allem nicht Leute, die ich lieb‘

Meine Lieblingsdrogen sind mein Leben, Freunde und mein Weed

Ich brauch‘ dringend Therapie, doch niemand gibt mir einen Termin

Und mein Motto seit paar Jahren, da kannst du alle fragen, ah

„Leben ist zu kurz, um Angst zu haben“

Leichter gesagt als getan, ist schon klar

Doch ich hab‘ die Antwort auch nicht

Nein, ich kann dir leider gar nix sagen

Ich hab‘ Kopffick nach Kopffick, ah

Moshpit nach Moshpit

Ich komm‘ noch zu dir, bring‘ meine Feelings und Ot mit, eh

Saufen, es schockt nicht, weiß nicht, wie oft zu oft ist

Dicka, als ob nicht, bist du okay oder doch nicht?

TEILEN