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Liedtextanalyse des Songs „Krieger“ von Matthias Reim

Einführung

Interpret: Matthias Reim
Titel: Krieger
Erscheinungsjahr: 2005
Genre: Schlager

Erste Strophe

  • „Wenn ich dich heut‘ Nacht so anseh’“
  • „Dich und deinen neuen Mann“
  • „Dessen dämliches Gelaber ich kaum ertragen kann“
  • „Dann denk‘ ich an unsere Nächte“

Analyse:

Die erste Strophe beginnt mit einer intimen und reflektierenden Beobachtung einer ehemaligen Geliebten und ihres neuen Partners. Der Sänger ist sichtlich irritiert von dem neuen Mann und spricht seine Abneigung deutlich aus („Dessen dämliches Gelaber ich kaum ertragen kann“). Erinnerungen an die gemeinsamen Nächte voller intensiver Diskussionen und Leidenschaft kommen hoch.

  • „Wenn wir uns stritten bis auf’s Blut“
  • „Wir waren selten einer Meinung, doch unsrer Liebe tat das gut“

Die Zeilen zeigen, dass ihre Beziehung von zahlreichen Auseinandersetzungen geprägt war. Anders als der neue Mann, ist in diesen Konflikten Energie und Intensität spürbar, die der Liebe eher förderlich waren, sie revitalisierten.

Zweite Strophe

  • „Zu deinem Neuen sagst du einfach“
  • „Baby, komm halt jetzt den Mund“
  • „Und dann hisst er gleich die Flagge“
  • „Weißes Schwert auf weißem Grund“

Analyse:

Hier wird der Kontrast zwischen der alten und neuen Beziehung deutlicher. Der neue Mann wird als unterwürfig dargestellt, der sofort klein beigibt („Weißes Schwert auf weißem Grund“). Dies symbolisiert Kapitulation und Feigheit, was in starkem Kontrast zur früheren dynamischen und kämpferischen Beziehung steht.

  • „Kannst du dir jetzt mal ganz ehrlich“
  • „Noch selber in die Augen schauen“
  • „Wegen diesem Typ ließ du mich fallen“
  • „Wegen dem bist du abgehauen“

Der Schmerz und die Enttäuschung des Sängers werden hier eindrucksvoll entfaltet. Er stellt die moralische Frage, ob sie sich selbst noch in die Augen schauen kann, angesichts der Entscheidung, ihn für diesen neuen Mann zu verlassen.

Refrain

  • „Ich kenn‘ dich nicht wieder“
  • „Wir waren doch mal Krieger“
  • „Die man nie ohne kämpfen gewann“
  • „Du hast dich verlassen“

Analyse:

Im Refrain wird die Veränderung der Geliebten betont. Sie war einst eine ‚Kriegerin‘, stark und kämpferisch, doch nun hat sie sich und ihre kämpferische Natur aufgegeben. Die früheren gemeinsamen Werte, symbolisiert durch ‚Krieger‘, sind verloren gegangen.

  • „Fährst die ruhigen Straßen“
  • „Und die Löwin von damals ist zahm“

Diese Zeilen verdeutlichen die Metamorphose von einer wilden, starken Frau zu einer zahmen, angepassten Person. Dies wird als Verrat an der gemeinsam gelebten rebellischen und leidenschaftlichen Existenz dargestellt.

Dritte Strophe

  • „Du, ich würd‘ dich so gern retten“
  • „Vor deinem Seelenuntergang“
  • „Würd‘ ihn so gern wieder wecken“
  • „Deinen schlafenden Vulkan“

Analyse:

In der dritten Strophe zeigt der Sänger Mitgefühl und den Wunsch, die alte, feurige Liebe wiederzubeleben. Er beschreibt ihre einstigen leidenschaftlichen Emotionen metaphorisch als ’schlafenden Vulkan‘, den er gerne wieder erwecken würde.

  • „Will wieder mit dir Liebe leben“
  • „Wieder mit dir explodieren“
  • „Doch wenn ich dich und ihn so anseh’“
  • „Wird das wohl eher nicht passieren“

Trotz seines Verlangens nach der Rückkehr zu den intensiven Zeiten, erkennt der Sänger die Realität, dass dies wahrscheinlich nicht geschehen wird, da die Gegenwart der einstigen Geliebten und ihres neuen, zahmen Partners eine unüberbrückbare Barriere darstellt.

Wiederholung des Refrains

Die Wiederholung des Refrains betont die zentrale Botschaft des Songs: die Veränderung und Hinwendung zu einem spießigen, konformistischen Leben und die Enttäuschung darüber. Der Refrain bleibt unverändert und wiederholt sich mehrmals, was die Intensität und Endgültigkeit des Verlustes unterstreicht.

Zusammenfassung und Interpretation

Der Song „Krieger“ von Matthias Reim erzählt die Geschichte einer tiefen Enttäuschung und des Verlustes einer einst kämpferischen und leidenschaftlichen Beziehung. Die Metaphern von ‚Kriegern‘ und ‚Totenkopf-Fahnen‘ untermauern die Vorstellung einer rebellischen, intensiven Liebe, die durch Anpassung und Kompromissbereitschaft ersetzt wurde. Der Ton des Songs wechselt von nostalgisch-reflektierend zu vorwurfsvoll und verzweifelt, da der Sänger die radikale Veränderung seiner früheren Geliebten und ihrer Werte nicht nachvollziehen kann. Die ständige Referenz auf vergangene Intensität und der Vergleich zur Gegenwart betonen den tiefen emotionalen Schmerz und den verlorenen Respekt. Der Text baut auf einer Mischung aus Erinnerungen und Empfindungen auf und führt schließlich zu einem resignierten Verständnis, dass die alte Leidenschaft unwiederbringlich verloren ist.

Wenn ich dich heut‘ Nacht so anseh‘

Dich und deinen neuen Mann

Dessen dämliches Gelaber ich kaum ertragen kann

Dann denk‘ ich an unsere Nächte

Wenn wir uns stritten bis auf’s Blut

Wir waren selten einer Meinungdoch unsrer Liebe tat das gut

Zu deinem Neuen sagst du einfach

Baby, komm halt jetzt den Mund

Und dann hisst er gleich die Flagge

Weißes Schwert auf weißem Grund

Kannst du dir jetzt mal ganz ehrlich

Noch selber in die Augen schauen

Wegen diesem Typ ließt du mich fallen

Wegen dem bist du abgehauen

Ich kenn‘ dich nicht wieder

Wir waren doch mal Krieger

Die man nie ohne kämpfen gewann

Du hast dich verlassen

Fährst die ruhigen Straßen

Und die Löwin von damals ist zahm

Ich kenn‘ dich nicht wieder

Wir waren doch mal Krieger

Die mit Wut und mit Liebe im Bauch

Du hast uns verraten

Unsere Totenkopf-Fahnen

Gegen spießiges Leben getauscht

Du, ich würd‘ dich so gern retten

Vor deinem Seelenuntergang

Würd‘ ihn so gern wieder wecken

Deinen schlafenden Vulkan

Will wieder mit dir Liebe leben

Wieder mit dir explodieren

Doch wenn ich dich und ihn so anseh‘

Wird das wohl eher nicht passieren

Ich kenn‘ dich nicht wieder

Wir waren doch mal Krieger

Die man nie ohne kämpfen gewann

Du hast dich verlassen

Fährst die ruhigen Straßen

Und die Löwin von damals ist zahm

Ich kenn dich nicht wieder

Wir waren doch mal Krieger

Die mit Wut und mit Liebe im Bauch

Du hast uns verraten

Unsere Totenkopf-Fahnen

Gegen spießiges Leben getauscht

Ich kenn‘ dich nicht wieder

Ich kenn‘ dich nicht wieder

Wir waren doch mal Krieger

Die mit Wut und mit Liebe im Bauch

Du hast uns verraten

Unsere Totenkopf-Fahnen

Gegen spießiges Leben getauscht

Ich kenn‘ dich nicht wieder

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