Analyse des Liedtexts: „Irgendwann ist jetzt“ von Max Giesinger

Einleitung

Max Giesingers Lied „Irgendwann ist jetzt“ wurde im Jahr 2021 veröffentlicht und reflektiert eine weit verbreitete menschliche Erfahrung und Mentalität: das Aufschieben von Wünschen und Zielen. Der Text ist eine Reise durch Selbstzweifel, Unsicherheit und der letztendlichen Erkenntnis, dass der Moment, um zu handeln, genau jetzt ist. Die Analyse untersucht die einzelnen Strophen und deren Bedeutung im Kontext des gesamten Liedes.

Strophe 1:

„Irgendwann schmeiß‘ ich mein Handy ins Meer
Und irgendwann renn‘ ich nicht allem hinterher
Und wenn ich kann, zieh‘ ich wieder raus auf’s Land
Ich red‘ davon schon so lang“

Diese ersten Zeilen spiegeln das weit verbreitete Gefühl wider, das moderne Leben hinter sich lassen zu wollen, das oft von der ständigen Erreichbarkeit und dem Druck, überall präsent zu sein, geprägt ist. Der Wunsch, aufs Land zu ziehen, symbolisiert zudem eine Rückkehr zur Einfachheit und Natur. Doch es bleibt beim Reden. Hier wird deutlich, dass der Sänger sich schon lange nach diesen Veränderungen sehnt, aber diese immer wieder aufschiebt.

Strophe 2:

„Irgendwann hör‘ ich nur noch auf mich selbst
Auch wenn das dann
Nicht mehr jedem gefällt
In ein paar Jahren
Pack‘ ich alles anders an
Ich red‘ davon schon so lang
Und sag‘ immer nur: „Irgendwann““

Im zweiten Abschnitt wird die Selbstbestimmung thematisiert. Der Sänger möchte unabhängiger von den Meinungen anderer werden, selbst wenn das auf Widerstand stößt. Doch auch hier bleibt es beim „Irgendwann“. Die Wiederholung dieser Zeile verdeutlicht, wie oft und wie lange diese Wünsche bereits aufgeschoben wurden.

Refrain:

„Ich will nicht länger warten bis was passiert
Hab hundertzwanzig Fragen, bin scheiß verwirrt
Doch ich fang‘ endlich an zu glauben, dass alles was ich brauche
Schon immer in mir steckt
Irgendwann ist jetzt
Irgendwann ist jetzt
Irgendwann ist jetzt“

Der Refrain stellt den Wendepunkt im Lied dar. Der Sänger erkennt, dass das Warten vorbei ist und dass er selbst die Macht hat, die notwendigen Veränderungen herbeizuführen. Die Aussagen „Ich fang‘ endlich an zu glauben, dass alles was ich brauche Schon immer in mir steckt“ reflektieren eine neu gewonnene Selbstsicherheit, das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und die Erkenntnis, dass der Moment des Handelns nicht länger verschoben werden darf.

Strophe 3:

„Irgendwann will ich ’ne Zeit für mich nehmen
Und irgendwann auch meine Eltern öfter sehen
Doch jedes Mal kommt dann immer was dazwischen
Ich sag‘ mir dann: „Nächstes Jahr“
Bis dahin bleibt’s, wie es war“

Hier thematisiert der Sänger persönliche Beziehungen und Selbstfürsorge, die er ebenfalls immer wieder auf die lange Bank schiebt. Trotz guter Absichten („nächstes Jahr“) bleibt letztlich alles unverändert. Diese Zeilen sprechen von der Alltagsrealität vieler Menschen: die eigenen Bedürfnisse und die Zeit mit der Familie werden oft zugunsten anderer Pflichten und Prioritäten vernachlässigt.

Strophe 4:

„Irgendwann
Werd‘ ich lernen, zu vertrauen und irgendwann
Hab‘ ich diese eine Frau an meiner Hand
Und ich lass‘ sie nie mehr gehen
Ich kann’s schon vor mir sehen“

Die letzte Strophe spricht die Hoffnung auf eine zukünftige, bedeutende Liebesbeziehung an. Vertrauen und Kontinuität werden als Ziel formuliert. Der wiederholte Gebrauch von „Irgendwann“ unterstreicht erneut das grundsätzliche Problem des ständig Aufschiebens und das Träumen von etwas, das in der Zukunft liegt.

Schluss-Refrain:

„Ich will nicht länger warten bis was passiert
Hab hundertzwanzig Fragen, bin scheiß verwirrt
Doch ich fang‘ endlich an zu glauben, dass alles was ich brauche
Schon immer in mir steckt
Irgendwann ist jetzt
Irgendwann ist jetzt
Irgendwann ist jetzt
Irgendwann ist jetzt
Irgendwann ist jetzt“

Der wiederholte Schluss-Refrain verstärkt die neue Einstellung des Sängers, dass der Moment des Handelns gekommen ist. Der Drang, nicht länger zu warten und die Erkenntnis, dass die notwendigen Ressourcen bereits in ihm selbst liegen, wird bekräftigt. Es ist eine klare und entschlossene Abkehr vom bisherigen Aufschieben.

Schriftstil und Ton

Der Text beginnt mit einer eher resignierten und abwartenden Haltung, die durch die wiederholte Verwendung von „Irgendwann“ gut erkennbar ist. Über den Verlauf der Strophen entwickelt sich der Ton jedoch zu einem entschlossenen und aufbrauchswilligen Charakter. Der Übergang vom Warten und Reden zum Handeln wird durch den Refrain besonders hervorgehoben, wobei die wiederholte Feststellung „Irgendwann ist jetzt“ eine eindringliche und finale Botschaft vermittelt.

Zusammenfassung

Max Giesingers „Irgendwann ist jetzt“ beschreibt eine Reise von der Unentschlossenheit und dem Warten hin zu der Erkenntnis, dass der richtige Zeitpunkt zum Handeln jetzt ist. Der Text reflektiert die Kämpfe und Wünsche vieler Menschen, die ihre Träume, Beziehungen und persönlichen Bedürfnisse hinter alltägliche Verpflichtungen stellen. Die klare Wendung zur Selbstermächtigung im Refrain markiert eine bedeutende und inspirierende Botschaft über Selbstverwirklichung und den Mut, sofort zu handeln.

Irgendwann schmeiß‘ ich mein Handy ins Meer

Und irgendwann renn‘ ich nicht allem hinterher

Und wenn ich kann, zieh‘ ich wieder raus auf’s Land

Ich red‘ davon schon so lang

Irgendwann hör‘ ich nur noch auf mich selbst

Auch wenn das dann

Nicht mehr jedem gefällt

In ein paar Jahren

Pack‘ ich alles anders an

Ich red‘ davon schon so lang

Und sag‘ immer nur: „Irgendwann“

Ich will nicht länger warten bis was passiert

Hab hundertzwanzig Fragen, bin scheiß verwirrt

Doch ich fang‘ endlich an zu glauben, dass alles was ich brauche

Schon immer in mir steckt

Irgendwann ist jetzt

Irgendwann ist jetzt

Irgendwann ist jetzt

Irgendwann will ich ’ne Zeit für mich nehmen

Und irgendwann auch meine Eltern öfter sehen

Doch jedes Mal kommt dann immer was dazwischen

Ich sag‘ mir dann: „Nächstes Jahr“

Bis dahin bleibt’s, wie es war

Ich will nicht länger warten bis was passiert

Hab hundertzwanzig Fragen, bin scheiß verwirrt

Doch ich fang‘ endlich an zu glauben, dass alles was ich brauche

Schon immer in mir steckt

Irgendwann ist jetzt

Irgendwann ist jetzt

Irgendwann ist jetzt

Irgendwann ist jetzt

Irgendwann ist jetzt

Irgendwann

Werd‘ ich lernen, zu vertrauen und irgendwann

Hab‘ ich diese eine Frau an meiner Hand

Und ich lass‘ sie nie mehr gehen

Ich kann’s schon vor mir sehen

Ich will nicht länger warten bis was passiert

Hab hundertzwanzig Fragen, bin scheiß verwirrt

Doch ich fang‘ endlich an zu glauben, dass alles was ich brauche

Schon immer in mir steckt

Irgendwann ist jetzt

Irgendwann ist jetzt

Irgendwann ist jetzt

Irgendwann ist jetzt

Irgendwann ist jetzt

Irgendwann ist jetzt

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