Zusammenfassung und Entwicklung der erzählten Geschichte

Im Lied „Ich will dich immer noch“ von Matthias Reim aus dem Jahr 2007 wird die Geschichte einer vergangen Liebesbeziehung erzählt, die von intensiven Gefühlen und Konflikten geprägt war. Der Erzähler beginnt damit, sich an die zahlreichen Nächte zu erinnern, als sie sich gestritten haben: „Wie viele Nächte haben wir beide uns gefetzt, die ganze Nachbarschaft in Angst und Schrecken versetzt.“ Er beschreibt, wie seine Partnerin schon mehrfach seine Sachen auf die Straße geworfen hat, was die turbulente Natur ihrer Beziehung unterstreicht. Trotz all dieser Streitigkeiten, zeigt der Erzähler in der ersten Strophe eine gewisse Erleichterung über die Trennung: „Als du dann endlich mit mir Schluss gemacht hast, hab‘ ich ganz ehrlich so für mich drei Kreuze gemacht.“

Doch diese Erleichterung ist nur von kurzer Dauer. Im Refrain wird deutlich, dass er noch starke Gefühle für sie hegt: „Ich will dich, ich will dich immer noch, ich will dich immer noch zurück.“ Seine Eifersucht flammt erneut auf, als er ihre neue Beziehung beobachtet und sich wünscht, ihr neuer Freund würde verschwinden: „Ich hab‘ sofort gedacht schick den Typ weg, den du da bei dir hast, bevor ich dem vielleicht noch eine verpass’“. Der Erzähler präsentiert sich hier in einer Art emotionalen Zwiespaltes zwischen Wut und Liebe.

In der dritten Strophe reflektiert der Erzähler über die guten Zeiten ihrer Beziehung: „Wie viele Nächte haben wir beide uns geliebt und uns geschworen, dass uns kein Mensch mehr aus den Kissen kriegt.“ Er fragt sich, warum sie einen neuen Mann hat, obwohl sie ihm gesagt hat, dass sie diese Art der Liebe nur mit ihm erlebt hat: „Du hast gesagt, so super wäre es nur mit mir, was willst du dann mit dem da hier.“ Diese Reflexion bringt seine tiefe Sehnsucht zum Ausdruck, verbunden mit einer gewissen Verzweiflung und Unverständnis über ihre neue Beziehung.

Die tragende Struktur des Liedes ist der stetig wiederholte Refrain, der die Hauptemotion immer wieder ins Zentrum rückt: „Ich will dich immer noch.“ Dieser Refrain wiederholt sich mehrmals im Lied und verstärkt somit den emotionalen Kern der Geschichte.

Sprachliche, poetische und rhetorische Elemente

Matthias Reim nutzt in diesem Lied eine Vielzahl von sprachlichen und poetischen Mitteln, um die Emotionen und Gedanken des Erzählers zu vermitteln. Auffällig ist der Gebrauch von Wiederholungen, die die Dringlichkeit und Intensität der Gefühle des Erzählers unterstreichen, beispielsweise „Ich will dich, ich will dich immer noch, ich will dich immer noch zurück.“ Diese Wiederholung verstärkt die Besessenheit und Sehnsucht des Protagonisten.

Eine weitere herausragende sprachliche Technik ist die Nutzung von Bildern und Symbolen. Die Beschreibung der nächtlichen Streitereien und das Bild der auf die Straße geworfenen Gegenstände veranschaulichen lebhaft die Konflikte und die turbulente Natur der Beziehung. Die „drei Kreuze“, die der Erzähler metaphorisch macht, symbolisieren seine anfängliche Erleichterung über das Ende der Beziehung.

Die rhetorische Frage „Was willst du dann mit dem da hier?“ transportiert die Gefühlslage des Protagonisten direkt an den Zuhörer und lädt ihn ein, die Argumentation nachzuvollziehen. Zudem wirkt durch die Verwendung von direkter Rede wie „Bevor ich dem vielleicht noch eine verpass’“ die Emotionalität und Spontaneität der Gedanken intensiver.

Emotionen und Gedanken im Text

Das Lied „Ich will dich immer noch“ weckt im Hörer eine Mischung aus Mitgefühl und Verwirrung. Einerseits kann man die verbliebene Liebe des Erzählers für seine ehemalige Partnerin verstehen und nachfühlen, andererseits erschreckt die Energie, die er in seine Eifersucht und Wut investiert. Diese ambivalenten Emotionen sorgen dafür, dass man als Hörer zwischen Mitgefühl und Distanz schwankt. Die ständige Wiederholung seiner Wünsche nach Wiedervereinigung mit der Frau verstärkt das Gefühl der Besessenheit und Intensität seiner Emotionen.

Matthias Reim drückt offen seine Sehnsucht und den Schmerz der Trennung aus, aber auch unterschwellig verarbeiteten Stolz und Eitelkeit. Indirekt offenbart das Lied auch einen gewissen Mangel an Selbstreflexion seitens des Erzählers, der nicht in der Lage ist, die Gründe für die Trennung objektiv zu betrachten.

Thematische, emotionale und kulturelle Aspekte

Das zentrale Thema des Liedes ist die schmerzhafte Sehnsucht nach einer verlorenen Liebe und die Schwierigkeit, loszulassen. Dieses Thema ist universell und zeitlos, da fast jeder Mensch an einem Punkt in seinem Leben ähnliche Gefühle erlebt hat. Emotional bewegt sich das Lied zwischen intensiver Wut, tiefer Trauer und einer verzweifelten Hoffnung auf Wiedervereinigung.

Kulturell betrachtet, spiegelt das Lied typische Themen des deutschen Schlagers wider, in dem Emotionen und zwischenmenschliche Beziehungen oft im Mittelpunkt stehen. Der Text spricht besonders Menschen an, die selbst ähnliche Erfahrungen gemacht haben und bietet ihnen eine emotionale Identifikationsfläche.

Strukturelle und sprachliche Entscheidungen

Die Struktur des Liedes besteht aus abwechselnden Strophen und Refrains. Diese klassische Struktur im Schlager betont die wiederkehrenden Themen und Hauptaussagen. Die Wahl eines einfachen, verständlichen Sprachstils sorgt dafür, dass die Emotionen direkt und unvermittelt zum Hörer durchdringen. Die regelmäßige Wiederholung des Refrains „Ich will dich, ich will dich immer noch“ schafft eine Art Mantra, das die Intensität des Wunsches nach der Ex-Partnerin unterstreicht.

Die Entscheidung, das Lied in der Ich-Form zu schreiben, verstärkt die unmittelbare Nähe und das direkte Gefühl, als würden die Gedanken und Gefühle des Erzählers direkt mit dem Hörer geteilt.

Interpretationsansätze und Reflexion

Es gibt verschiedene Lesarten dieses Liedes. Eine mögliche Interpretation ist, dass der Erzähler seine Ex-Partnerin idealisiert und nicht in der Lage ist, die negativen Aspekte ihrer Beziehung zu akzeptieren. Die wiederholte Betonung seines Verlangens nach ihr könnte als Ausdruck seiner Unfähigkeit gesehen werden, über sie hinwegzukommen und weiterzuziehen. Eine andere Lesart könnte in der Entschlossenheit und dem Selbstbewusstsein des Erzählers gesehen werden, der glaubt, dass seine Liebe einzigartig ist und dass sie zu ihm zurückkehren wird.

Persönlich betrachte ich das Lied als eine ehrliche und emotionale Darstellung menschlicher Schwächen und Sehnsüchte. Es erinnert mich daran, wie schwer es sein kann, eine bedeutende Beziehung loszulassen und wie stark die Gefühle sein können, die auch nach langer Zeit noch vorhanden sind. Gleichzeitig mahnt es jedoch auch zur Vorsicht, dass man sich nicht in eine obsessive Eifersucht und Besessenheit hineinsteigern sollte, da dies sowohl für einen selbst als auch für die Ex-Partnerin schädlich sein kann.

Insgesamt ist „Ich will dich immer noch“ von Matthias Reim ein Lied, das sowohl inhaltlich als auch emotional tief berührt und durch seine einfache, aber eindringliche Sprache und Struktur unter die Haut geht.

Wie viele Nächte haben wir beide uns gefetzt1

Die ganze Nachbarschaft in Angst

Und Schrecken versetzt

Und wie oft räumtest du schon meine Sachen aus

Und warfst sie auf die Straße raus

Als du dann endlich mit mir Schluss gemacht hast

Hab‘ ich ganz ehrlich so für mich drei Kreuze gemacht

Wollt nichts mehr wissen von dir

Fast über ein Jahr

Bis ich dich heut wiedersah

Ich hab‘ sofort gedacht schick den Typ weg

Den du da bei dir hast

Bevor ich dem vielleicht noch eine verpass‘

Ich will dich

Ich will dich immer noch

Ich will dich immer noch zurück

Auch wenn dein neuer Freund mir

Mittelfinger zeigt

Und sagt dass ich dich nie mehr wieder krieg

Ich will dich immer noch

Ich will dich immer noch für mich

Und wenn du ehrlich bist

Fühlst du genau wie ich

Ich weiß es doch

Du willst mich immer noch

Wie viele Nächte haben wir beide uns geliebt

Und uns geschworen dass uns kein Mensch mehr aus den Kissen kriegt

Du hast gesagt so super wär es nur mit mir

Was willst du dann mit dem da hier

Du kannst ja alles machen was du willst

Doch glaub ich kaum dass der Typ

Deine Sehnsucht stillt

Du weißt ja Eifersucht ist mir völlig Fremd

Ich sags dir nur weil ich dich kenn‘

Und darum jetzt mein rat

Schick den Typen weg

Den du da bei dir hast

Bevor ich dem vielleicht noch eine verpass

Ich will dich

Ich will dich immer noch

Ich will dich immer noch zurück

Auch wenn dein neuer Freund mir

Mittelfinger zeigt

Und sagt dass ich dich nie mehr wieder krieg

Ich will dich immer noch

Ich will dich immer noch für mich

Und wenn du ehrlich bist

Fühlst du genau wie ich

Ich weiß es doch

Ich will dich immer noch

Ich will dich immer noch zurück

Auch wenn dein neuer Freund mir’n

Mittelfinger zeigt

Und sagt dass ich dich nie mehr wieder krieg

Ich will dich immer noch

Ich will dich immer noch für mich

Und wenn du ehrlich bist

Fühlst du genau wie ich

Ich weiß es doch

Du willst mich immer noch

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