Liedtextanalyse von „I Am From Austria“ von Rainhard Fendrich

Rainhard Fendrichs Hymne „I Am From Austria“ aus dem Jahr 1989 ist ein tiefgehender und emotionaler Ausbruch von Heimatliebe und Selbstidentifikation. Das Lied zelebriert nicht nur Österreich, sondern erforscht auch persönliche und kollektive Erinnerungen, Identität und Verbindung zur Heimat. Die Analyse untersucht diese Themen und wie sie sich durch den gesamten Text entwickeln.

Strophe 1

„Dei‘ hohe Zeit ist lang vorüber
Und auch die Höll‘ hast hinter dir
Vom Ruhm und Glanz ist wenig über
Sag‘ mir wer ziagt noch den Hut vor dir
Außer mir“

Die ersten Zeilen spiegeln eine Periode des Niedergangs wider. Die „hohe Zeit“ ist vorbei, und selbst die „Höll'“ liegt hinter einem – hierbei könnte es eine Anspielung auf historische oder persönliche Höhen und Tiefen sein. „Ruhm und Glanz“ sind verblasst, und es bleibt die Frage nach Anerkennung und Respekt, die anscheinend nur der Sänger selbst noch aufbringt. Dies unterstreicht eine kompromisslose Loyalität und tiefe Verbundenheit trotz aller Widrigkeiten.

„I kenn‘ die Leut‘
I kenn‘ die Ratten
Die Dummheit, die zum Himmel schreit
I steh‘ zu dir bei Licht und Schatten
Jederzeit“

Hier demonstriert der Sänger seine Kenntnis der Menschen und deren Schwächen („I kenn‘ die Leut‘, I kenn‘ die Ratten“), und beschreibt eine bedingungslose Unterstützung („I steh‘ zu dir bei Licht und Schatten“). Diese Verbundenheit ist ein zentrales Thema, das eine persönliche und uneigennützige Beziehung zur Heimat suggeriert.

Refrain

„Da kann ma‘ machen was ma‘ will
Da bin I her, da g’hör‘ I hin
Da schmilzt das Eis von meiner Seel‘
Wie von an Gletscher im April“

Der Refrain hebt die Unvermeidbarkeit und Beständigkeit der Zugehörigkeit zur Heimat hervor. Unabhängig von äußeren Umständen („Da kann ma‘ machen was ma‘ will“) gibt es eine starke Bindung: „Da bin I her, da g’hör‘ I hin.“ Die Metapher des schmelzenden Eises („Da schmilzt das Eis von meiner Seel'“) symbolisiert emotionalen Durchbruch und Erneuerung. Diese Zeilen deuten auf eine tiefe emotionale Reinigung und Wiederherstellung durch die Rückkehr zur Heimat hin.

„Auch wenn wir’s schon vergessen haben
I bin dei Apfel, du mein Stamm
So wie dein Wasser talwärts rinnt
Unwiderstehlich und so hell

Fast wie die Tränen von an Kind
Wird auch mein Blut auf einmal schnell“

Die Vergänglichkeit von Erinnerungen wird anerkannt („Auch wenn wir’s schon vergessen haben“). Die Verbindung zur Heimat wird als naturgegeben und unvermeidlich dargestellt („I bin dei Apfel, du mein Stamm“). Dies drückt eine tiefe, beinahe organische Verbindung aus, die sich auch körperlich manifestiert („Wird auch mein Blut auf einmal schnell“). Hier wird die emotionale Tiefe dieser Bindung unterstrichen.

„Sag‘ i am End‘ der Welt voll Stolz
Und wenn ihr a wollt’s a ganz alla
I am from Austria
I am from Austria“

Die Zeilen „am End der Welt voll Stolz“ und „wenn ihr a wollt’s a ganz alla“ unterstreichen den Stolz und die Identität, die über alle geografischen und sozialen Barrieren hinausgehen. Der Satz „I am from Austria“ wird wiederholt und betont, was die zentrale Botschaft des Liedes verstärkt.

Strophe 2

„Es war’n die Störche oft zu beneiden
Heut‘ flieg‘ ich no viel weiter fort
I seh‘ di‘ meist nur von der Weiten
Wer kann verstehen
Wie weh das manchmal tuat“

In dieser Strophe wird das Thema der Sehnsucht nach der Heimat vertieft. Die „Störche“ symbolisieren eine Zeit, in der Reisen und Migration eine einfachere, fast beneidenswerte Aufgabe war. Heute hingegen ist der Sänger oft weit entfernt („flieg‘ ich no viel weiter fort“) und sieht die Heimat nur aus der Ferne, was schmerzhaft sein kann („Wie weh das manchmal tuat“).

Schlussbetrachtung und Entwicklung der Geschichte

Der Text baut eine bewegende und vielschichtige Erzählung auf, die sowohl persönliche Erfahrung als auch kollektives Gedächtnis einbezieht. Anfangs reflektiert der Sänger auf erlebte Höhen und Tiefen und zeigt eine unerschütterliche Loyalität zur Heimat, auch wenn Ruhm und Anerkennung längst verblasst sind. Der Refrain stärkt diese Bindung, indem er die Heimat als Quelle emotionaler Erneuerung und Naturgegebenheit darstellt.

Im Verlauf des Liedes bleibt diese starke Bindung bestehen, auch wenn geografische Entfernung und in diesem Zusammenhang aufkommende Sehnsucht schmerzhaft sind. Die wiederholte Erklärung „I am from Austria“ dient nicht nur als Beteuerung seiner Herkunft, sondern auch als emotionale Untermauerung seiner Identität.

Rainhard Fendrich nutzt das Lied, um die tiefe Verbindung und unerschütterliche Stolz zu zeigen, die er zu seiner Heimat empfindet. Mit einer Mischung aus retrospektiven und gegenwärtigen Wahrnehmungen malt er ein eindrucksvolles Bild der Zugehörigkeit und der Sehnsucht, die Heimat für ihn darstellt. Die hymnenhafte Wiederholung des Titels verstärkt diese Gefühle und lässt den Zuhörer die Intensität der Verbundenheit spüren, die Fendrich mit seinem Land hat.

Der Schriftstil bleibt über den gesamten Verlauf feierlich und emotional. Trotz des Nostalgiefaktors und der thematisierten Herausforderungen bleibt der Ton stets respektvoll und stolz. Der emotionale Höhepunkt ist in den oft wiederholten Zeilen des Refrains zu finden, die den Stolz und die Identifikation am stärksten zum Ausdruck bringen.

Dei‘ hohe Zeit ist lang vorüber

Und auch die Höll‘ hast hinter dir

Vom Ruhm und Glanz ist wenig über

Sag‘ mir wer ziagt noch den Hut vor dir

Außer mir

I kenn‘ die Leut‘

I kenn‘ die Ratten

Die Dummheit, die zum Himmel schreit

I steh‘ zu dir bei Licht und Schatten

Jederzeit

Da kann ma‘ machen was ma‘ will

Da bin I her, da g’hör‘ I hin

Da schmilzt das Eis von meiner Seel‘

Wie von an Gletscher im April

Auch wenn wir’s schon vergessen haben

I bin dei Apfel, du mein Stamm

So wie dein Wasser talwärts rinnt

Unwiderstehlich und so hell

Fast wie die Tränen von an Kind

Wird auch mein Blut auf einmal schnell

Sag‘ i am End‘ der Welt voll Stolz

Und wenn ihr a wollt’s a ganz alla

I am from Austria

I am from Austria

Es war’n die Störche oft zu beneiden

Heut‘ flieg‘ ich no viel weiter fort

I seh‘ di‘ meist nur von der Weiten

Wer kann verstehen

Wie weh das manchmal tuat

Da kann ma‘ machen was ma‘ will

Da bin I her, da g’hör‘ I hin

Da schmilzt das Eis von meiner Seel‘

Wie von an Gletscher im April

Auch wenn wir’s schon vergessen haben

I bin dei Apfel, du mein Stamm

So wie dein Wasser talwärts rinnt

Unwiderstehlich und so hell

Fast wie die Tränen von an Kind

Wird auch mein Blut auf einmal schnell

Sag‘ ich am End‘ der Welt voll Stolz

Und wenn ihr a wollt’s a ganz alla

I am from Austria

I am from Austria

I am from Austria

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