Zusammenfassung des Inhalts

Das Lied „Hallo, Was Macht’n Ihr“ von Herbert Grönemeyer, veröffentlicht im Jahr 1983, beschreibt das Lebensgefühl eines Mannes, der sich trotz materieller Sicherheit unzufrieden und frustriert fühlt. Das lyrische Ich hat Zugang zu typischen Bequemlichkeiten des Lebens, wie einem Auto, Fernsehen und manchmal auch einer Frau, und schafft es, die Miete zu zahlen. Doch trotz dieser äußerlichen Stabilität plagen ihn innere Zweifel und Frustrationen über das monotone und ziellose Leben. Den Refrain „Hallo, was macht denn ihr, geht’s euch genau wie mir, ich spendier mir noch ’n Bier“ richtet er an seine Mitmenschen, um herauszufinden, ob sie dieselben Empfindungen teilen. Die einzelnen Strophen beleuchten verschiedene Etappen und Tätigkeiten in seinem Leben, die ihm jedoch alle keine wirkliche Erfüllung brachten. Schlussendlich erkennt er die Komplexität des Lebens und des Staates und gibt die Hoffnung auf, einen bedeutenden Sinn darin zu finden.

In meinen Auto und TV

Direkt zu Beginn etabliert der Sänger einen Kontrast zwischen äußerlicher Stabilität und innerer Unzufriedenheit. Die erste Strophe beginnt mit der Aufzählung alltäglicher Besitztümer: „Ich hab ’n Auto und TV und mitunter auch ’ne Frau“. Dies suggeriert eine oberflächliche Sicherheit und Komfort. Der Sänger gibt zu, dass er „die Miete immer bei“ schafft, was einen gewissen finanziellen Druck andeutet, den er jedoch irgendwie bewältigt.
Trotz dieser materiellen Sicherheit enthüllt er sofort seine tiefere, emotionale Lage: „Mir geht’s eigentlich passabel, doch ich fühl‘ mich miserabel“. Dieser Widerspruch zwischen äußerem und innerem Zustand wird als zentrales Thema des Liedes eingeführt. Herbert Grönemeyer zeigt hier die Diskrepanz zwischen äußerem Wohlstand und innerer Erfüllung.

Ambitionen und Frustrationen vermischt

Die zweite Strophe führt tiefer in die emotionale Verfassung des Erzählers ein. Er klagt: „Mir fehlen alle Ambitionen, drum erleid‘ ich Frustrationen“. Diese Ratlosigkeit macht ihn unzufrieden, was verschiedentliche Aspekte seines Lebens beeinflusst. Er gesteht, dass er nicht weiß, „was ich will, auch nicht zu Pfingsten“. Dieser Satz zeigt die generelle Orientierungslosigkeit und die fehlende Identität des Sängers. Sogar an Silvester, einem bedeutungsvollen Feiertag, „wart er auf den Weihnachtsmann“, was Unreife oder Abhängigkeit impliziert.
Der Refrain wird hier das erste Mal eingeführt: „Hallo, was macht denn ihr, geht’s euch genau wie mir, ich spendier mir noch ’n Bier“. Hier sucht der Sänger Gemeinsamkeit und Trost bei anderen, was auch eine Einsamkeit andeutet. Durch das Angebot eines Bieres zeigt er eine rudimentäre Form der Gemeinschaftssuche und der Versuch, das Frustempfinden durch Gesellschaft zu lindern.

Unterschiedliche Berufe ohne viel Substanz

In der dritten Strophe reflektiert der Sänger seine beruflichen Versuche: „Ich war Vertreter und Trompeter, Alpinist und Sanitäter“. Diese Vielfalt an Berufen zeigt, dass er in verschiedenen Feldern nach Erfüllung gesucht hat. Dennoch „hat nichts so recht geschmeckt“, was nur seine fortwährende Frustration und Sinnsuche verdeutlicht. Es wird klar, dass nicht die Beschäftigung per se, sondern das „Achtstundentag läuft auf dem Canapé“ ihn nur noch mehr ernüchtert hat.
Interessant ist aber, dass er sich trotz seiner bewegten Vergangenheit weiter versucht zu motivieren. Er behauptet, dass ein „Job als Millionär oder Erdölaktionär“ vielleicht passender wäre. Dabei ironisiert er die materialistische Wertegesellschaft und zeigt die Absurdität seiner Sehnsüchte. Es scheint, dass Grönemeyer hier bewusst die Lächerlichkeit und die materielle Fixation von beruflichem Erfolg zeigt.

Lebenskompliziertheit und Aufgabe der Sinnsuche

In der letzten Strophe nähert sich der Sänger dem Kern seiner inneren Turbulenzen und der Erkenntnis, dass „alles ist so kompliziert, wie das ganze funktioniert“. Er gesteht Schwierigkeiten, die Komplexität des Lebens und des „Staates und so“ zu verstehen, und ist resigniert, weiter nach einem bedeutungsvollen Sinn zu suchen. „Ich hab durchaus Lust am Leben, doch ich hab es aufgegeben, irgendeinen tollen Sinn darin zu sehen“. Letztlich bleibt die innerliche Zufriedenheit unbefriedigt und die Suche nach Erfüllung unvollendet, was nochmals durch den Refrain bestärkt wird.

Meinungen und Gefühle

Das Lied weckt starke Emotionen, hauptsächlich Frustration, Resignation und gelegentlich eine Mischung aus Ironie und Verzweiflung. Die durchgängige Melancholie des Textes wird durch die monotonen Refrains und die ständige Rückkehr zur Frage „Hallo, was macht denn ihr“ verstärkt. Grönemeyer fragt nicht einfach, wie es anderen geht, sondern sucht beständig nach Bestätigungen seiner Gefühle, was zusätzliche Einsamkeit andeutet.
Das Lied erreicht eine tiefere Ebene, indem es den Hörer zur Reflexion über gesellschaftliche Normen, Materialismus und die Suche nach Sinn im Leben anregt. Es ist mehr als nur ein Ausdruck der Unzufriedenheit – es erwartet auch eine Art gemeinschaftliche Zustimmung und Anerkennung. Eine herausragende Zeile ist: „Schon Silvester wart ich auf den Weihnachtsmann“, da sie die absurde Hoffnung und kindlicher Erwartung im Erwachsenendasein hervorhebt.
Herbert Grönemeyer gelingt es meisterhaft, die Dissonanz zwischen äußerem Wohlstand und innerer Leere durch einfache, aber präzise Worte und wiederholte Strukturen zu vermitteln.

Ich hab ’n Auto und TV

Und mitunter auch ’ne Frau

Irgendwie schaff‘ ich die Miete immer bei

Mir geht’s eigentlich passabel

Doch ich fühl‘ mich miserabel

Wegen dieser ewigen Rumhängerei

Mir fehlen alle Ambitionen, drum erleid‘ ich Frustrationen

Weil ich nichts zu sagen hab und gar nichts kann

Und ich weiß nicht, nicht im geringsten

Was ich will, auch nicht zu Pfingsten

Schon Silvester wart ich auf den Weihnachtsmann

Hallo, was macht denn ihr

Geht’s euch genau wie mir

Ich spendier mir noch ’n Bier

Hallo, was macht denn ihr

Ich war Vertreter und Trompeter

Alpinist und Sanitäter

Sieben Wochen lang fuhr ich als Koch zur See

Alles hab ich mal geleckt

Mir hat nichts so recht geschmeckt

Mein Achtstundentag läuft auf dem Canapé

Doch auch die Faulenzerei

Ist nicht das Gelbe vom Ei

Denn ein Ziel vor Augen brauchst du schon als Mann

Drum wär‘ ein Job als Millionär

Oder Erdölaktionär

Auch ein Ding, das ich vor mir vertreten kann

Hallo, was macht denn ihr

Geht’s euch genau wie mir

Ich spendier mir noch ’n Bier

Hallo, was macht denn ihr

Ja alles ist so kompliziert

Wie das ganze funktioniert

Dieser Staat und so, das werd‘ ich nie verstehen

Ich hab durchaus Lust am Leben

Doch ich hab es aufgegeben

Irgendeinen tollen Sinn darin zu sehen

Hallo, was macht denn ihr

Geht’s euch genau wie mir

Ich spendier mir noch ’n Bier

Hallo, was macht denn ihr

Hallo, was macht denn ihr

Geht’s euch genau wie mir

Ich spendier mir noch ’n Bier

Hallo, was macht denn ihr

Hallo, was macht denn ihr

Geht’s euch genau wie mir

Ich spendier mir noch ’n Bier

Hallo, was macht denn ihr

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