Die Botschaft eines Nonkonformisten
Miley Cyrus‘ Lied „Dooo It!“ aus dem Jahr 2015 lässt sich in das Genre des Dream Pop einordnen, obwohl die textliche Schärfe und Direktheit eher an Elemente des Punk oder alternativen Rocks erinnern. Die Geschichte, die das Lied erzählt, ist in ihrem Kern eine Deklaration der Nonkonformität und des individuellen Denkens. Schon in der ersten Zeile offenbart Cyrus: „Yeah, I smoke pot / Yeah, I love peace / But I don’t give a fuck / I ain’t no hippy“. Diese Aussagen sind Klarstellungen zu ihrer Person und Herausforderung gängiger Stereotype. Obwohl sie beides, den Konsum von Marihuana und den Wunsch nach Frieden, teilt, lehnt sie das Label „Hippie“ entschieden ab. Diese Kategorisierung fühlt sich für sie zu einengend und reduziert an.
Dieses Muster wiederholt sich mehrfach, wodurch ein kämpferisches Mantra entsteht, das sich durch den gesamten Liedtext zieht. Die ständigen Wiederholungen solcher Zeilen verstärken den rebellischen Ton und lassen keine Zweifel an ihrer Haltung aufkommen. So entstehen zwei zentrale Themen schon in den ersten Strophen: individuelle Freiheit und die Ablehnung von Etikettierungen.
Rhythmische Mantras und poetische Strukturen
Die poetische Struktur des Textes ist durch starke Wiederholungen gekennzeichnet, die fast den Charakter eines mantrischen Sprechgesangs annehmen. Das Reimschema ist simpel und direkt, betont jedoch den rebellischen und aufrichtigen Charakter des Textes. Die rhetorische Strategie des wiederholten „Yeah, I smoke pot / Yeah, I love peace / But I don’t give a fuck / I ain’t no hippy“ wirkt garantiert einprägsam und festigt den gedanklichen Widerstand gegen soziale Stereotype.
Darüber hinaus nutzt Cyrus rhetorische Fragen als Werkzeug, um tiefergehende philosophische Reflexionen anzustoßen. Zeilen wie „(I understand) Why there is a sun? / And how do birds fly?“ oder „And what the fuck is love?“ regen zu existenziellen Überlegungen an und implizieren eine Suche nach Antworten, obwohl das „I understand“ suggeriert, dass sie damit im Einklang ist, auch wenn sie keine endgültigen Antworten hat. Die scheinbare Simplizität der Sprache verdeckt ein tieferes, kontemplatives Element.
Kulturelle und emotionale Resonanz
Obwohl der Text in einer rauen und expliziten Sprache verfasst ist, löst er starke Emotionen der Freiheit, des Widerspruchs und des individuellen Ausdrucks aus. Die unverblümte Art und Weise, in der sie über den Konsum von Marihuana und ihren Wunsch nach Frieden spricht, sendet eine tief verwurzelte Botschaft der Selbstakzeptanz und des sich-Nicht-Unterordnens.
Kulturell betrachtet, geht der Text auf die Hippie-Bewegung der 1960er Jahre zurück, sowohl um ihre Werte wie Frieden und Freizügigkeit zu betonen, als auch um sich von ihren vereinfachten Etiketten zu distanzieren. Mit Zeilen wie „Violence is king / But peace is the way“ bewirbt Cyrus zwar den Frieden als ultimativen Weg, räumt jedoch gleichzeitig ein, dass die Realität von Gewalt dominiert wird. Diese Ambivalenz erzeugt eine tiefe emotionale Spannung innerhalb des Textes.
Struktur und Sprachwahl als Ausdrucksmittel
Der Text „Dooo It!“ hat eine sich wiederholende Struktur, die eng mit der musikalischen Begleitung verknüpft ist. Dieser Aufbau verstärkt den Eindruck eines unaufhörlichen Mantras, das die Bedeutung und das Gefühl der Aussagen zementiert. Textpassagen wie „Peace mothafuckers (do it)“ werden in ähnlicher Form fast mantra-artig wiederholt und verstärken den rebellischen, aufrührerischen Charakter des Liedes.
Sprachlich nutzt Cyrus vulgäre und direkte Ausdrücke, was eine authentische und rohe Atmosphäre schafft. Diese Wortwahl passt perfekt zum nonkonformistischen Inhalt und Stil des Liedes. Die Verwendung von Alltags- und teilweise derber Sprache verleiht dem Text Authentizität und eine gewisse Unmittelbarkeit, die bei den Hörern zu anklingen vermag.
Interpretationsansätze und persönliche Reflexion
Verschiedene Interpretationen des Textes sind möglich. Eine Lesart könnte „Dooo It!“ als einen Aufruf zur Selbstakzeptanz und Auflehnung gegen gesellschaftliche Normen sehen. Es könnte auch als eine Art philosophische Reflexion über Existenz, Freiheit und Liebe interpretiert werden. Der wiederholte Hinweis auf „peace“ verbunden mit einer respektlosen Sprache könnte darauf hinweisen, dass echter Frieden nur durch authentisches Handeln und Denken erreicht werden kann, unabhängig von gesellschaftlichen Erwartungen.
Persönlich sehe ich in „Dooo It!“ eine kraftvolle Aussage zur Wichtigkeit der eigenen Identität und der Ablehnung vorgefertigter Rollen und Labels. Miley Cyrus‘ Lautstärke und Direktheit mögen Kontroversen auslösen, doch sie spiegeln auch ihren Mut und ihre Entschlossenheit wider, gegen den Strom zu schwimmen und ihren eigenen Weg zu finden. Das Lied könnte für viele ein Resonanzpunkt sein, die sich nicht leicht in eine Schublade stecken lassen und für ihre Individualität kämpfen möchten.
Liedtext / Übersetzung
Yeah, I smoke pot
Ja, ich rauche Gras
Yeah, I love peace
Ja, ich liebe Frieden
But I don’t give a fuck
Aber es ist mir egal
I ain’t no hippy
Ich bin kein Hippie
Yeah, I smoke pot (do it)
Ja, ich rauche Gras (mach es)
Yeah, I love peace (do it)
Ja, ich liebe Frieden (mach es)
But I don’t give a fuck (do it)
Aber es ist mir egal (mach es)
I ain’t no hippy (ah)
Ich bin kein Hippie
Feel like I am one with the universe
Fühle mich eins mit dem Universum
And all I need is right here
Und alles was ich brauche ist hier
Feel like I am part of the universe
Fühle mich wie ein Teil des Universums
And it’s part of me
Und es ist ein Teil von mir
Why there is a sun?
Warum gibt es eine Sonne?
And how do birds fly?
Und wie fliegen Vögel?
And why there is a moon
Warum gibt es einen Mond
Way up in the sky?
Hoch oben am Himmel?
Why there is trees? (do it)
Warum gibt es Bäume? (mach es)
And what the fuck is love? (Do it)
Und was zum Teufel ist Liebe? (Mach es)
And what is flying saucers
Und was sind fliegende Untertassen
Watching from above?
Die von oben zuschauen?
Yo
Hey
Fuck, man
Verdammt, Mann
Yo, sing about love
Hey, sing über Liebe
Love is what you need
Liebe ist, was du brauchst
Loving what you sing
Liebe, was du singst
And loving smoking weed
Und liebe das Rauchen von Gras
Sing about peace
Singe über Frieden
Being high and free
Hoch sein und frei sein
So if you don’t give a fuck
Also, wenn es dir egal ist
Sing along with me
Singe mit mir
I understand) Why there is a sky?
(Ich verstehe) Warum gibt es einen Himmel?
And why do pigs run?
Und warum rennen Schweine?
And why them motherfuckers
Und warum diese verdammten
Putting bullets in their gun?
Die Kugeln in ihre Waffen stecken?
Violence is king
Gewalt herrscht
But peace is the way
Aber Frieden ist der Weg
Someday we’re gonna see it
Eines Tages werden wir es sehen
So here’s what I’m saying
Also hier ist, was ich sage
Peace mothafuckers (do it)
Frieden, Motherfuckers (macht es)
Peace mothafuckers (do it)
Frieden, Motherfuckers (macht es)
Peace mothafuckers (do it)
Frieden, Motherfuckers (macht es)
Peace mothafuckers (do it)
Frieden, Motherfuckers (macht es)
Peace mothafuckers (do it)
Frieden, Motherfuckers (macht es)
Peace mothafuckers (do it)
Frieden, Motherfuckers (macht es)
Peace mothafuckers (do it)
Frieden, Motherfuckers (macht es)
Peace mothafuckers (do it)
Frieden, Motherfuckers (macht es)
Why they put the dick in the pussy?
Warum stecken sie den Schwanz in die Muschi?
Fuck you
Fick dich