Eine Geschichte von Freundschaft über die Jahre hinweg

„Das kann uns keiner nehmen“ von Revolverheld ist eine Hymne an die Freundschaft, die Prüfungen der Zeit standhält. Der Liedtext beginnt mit dem Wiedersehen alter Freunde nach vielen Jahren in der vertrauten Umgebung ihrer ersten Bar. Es ist bemerkenswert, dass sich dort nichts verändert hat, was ein Gefühl von Beständigkeit und Nostalgie vermittelt. Die ersten Strophen zeichnen ein Bild von unterschiedlichen Lebenswegen, die die Freunde eingeschlagen haben, aber auch von der Unzerstörbarkeit ihrer Bindung. Besonders eindrücklich ist die Erwähnung, dass „manche geblieben“ sind, während andere, wie die „erste Liebe“, an bestimmten Orten nicht mehr ganz hineinpassen. Es zeigt, wie Menschen sich unterschiedlich entwickeln und trotzdem gemeinsam ihre Vergangenheit und Freundschaft wertschätzen können.

Die Erzählung wird weitergeführt mit einem fröhlich-seligen Refrain, „Das kann uns keiner nehmen“, und einem Hochhalten der Gläser, was die Feier der Freundschaft und des Lebens unterstreicht. Die Textzeilen „Die Stadt wird hell und wir trinken aufs Leben“ und „We wrote our names like signs of freedom at the end of each bar“ verstärken das Gefühl der Freiheit und des Feierns.

Sprache, Stil und literarische Techniken

Revolverheld verwendet in diesem Lied zahlreiche poetische und rhetorische Elemente, um die emotionale Tiefe und Bedeutung der dargestellten Szenen zu vermitteln. Eine wesentliche Stilfigur ist die Anapher, die durch den wiederholten Refrain „Das kann uns keiner nehmen“ präsent ist. Diese Wiederholung verstärkt den Eindruck der Beständigkeit und Unzerstörbarkeit der Freundschaft.

Metaphern wie „Die Stadt wird hell“ implizieren den Sonnenaufgang und symbolisieren einen neuen Anfang oder kontinuierliche Hoffnung. Zudem vermitteln die englischen Textpassagen „We wrote our names like signs of freedom“ [Wir schrieben unsere Namen wie Zeichen der Freiheit], eine Ausdruckskraft, die über sprachliche Grenzen hinausgeht und internationale Verbundenheit anzeigt.

Weitere verwendetete stilistische Mittel sind der Vergleich und die Personifikation, wie in „unsere erste Kneipe sieht heute noch so aus wie in den Neunzigern“. Dies erzeugt ein lebhaftes Bild und lässt den Zuhörer die beschriebenen Orte und Zeiten besser visualisieren. Der Hinweis auf „5 Uhr morgens“ schafft eine konkrete Zeitangabe, die die Intensität und Länge der Feierlichkeiten verdeutlicht.

Emotionale Resonanz und kulturelle Bezüge

Das Lied ruft eine Vielzahl von Emotionen hervor, von Nostalgie und Freude bis hin zu tiefer Verbundenheit und Dankbarkeit. Die einfache, aber ausdrucksstarke Sprachwahl und der fröhliche, mitreißende Rhythmus verstärken diese Empfindungen. Der Liedtext zeigt auf, wie vergangene Erinnerungen lebendig bleiben und wie das Feiern mit Freunden einen Anker der Stabilität im Leben bieten kann.

Kulturelle Bezüge sind vor allem in den Verweisen auf die spezifischen geografischen und zeitlichen Elemente sichtbar. Die Erwähnung von Hamburg im Rahmen des Live-Auftritts betont die Verbundenheit der Band mit ihrer Heimatstadt und bringt das Lied in einen konkreten kulturellen Kontext. Auch die Bezugnahme auf „die Neunziger“ ruft Erinnerungen an ein spezifisches Jahrzehnt und dessen kulturelle Besonderheiten ins Gedächtnis.

Strukturelle und sprachliche Entscheidungen

Die Struktur des Liedes umfasst mehrere Strophen und einen prägnanten Refrain, die sich abwechseln und eine gelungene Abwechslung zwischen Erzählung und Wiederholung schaffen. Diese Struktur erleichtert den Zuhörern das Mitfühlen und Mitsingen, was besonders bei Live-Auftritten zur Geltung kommt. Der wiederkehrende Refrain „Das kann uns keiner nehmen“ fungiert als emotionale Verankerung, die die zentrale Botschaft des Liedes immer wieder aufgreift und verstärkt.

Die Sprache ist bewusst einfach und zugänglich gewählt, wodurch die Ernsthaftigkeit und Tiefe der Themen Freundschaft und Beständigkeit für ein breites Publikum nachvollziehbar und erlebbar wird. Die Kombination aus deutschen und englischen Textzeilen erweitert die Reichweite und Resonanz des Liedes, indem sie verschiedene kulturelle Hintergründe adressiert.

Facettenreiche Interpretationen

Das Lied lässt verschiedene Lesarten zu. Einerseits kann es als eine schlichte Feier von Freundschaft und Lebensfreude verstanden werden. Andererseits könnte es als eine tiefere Reflexion über den Fluss der Zeit und die Bedeutung von Konstanten im Leben interpretiert werden. Es stellt die Frage, inwiefern persönliche Beziehungen als Ankerpunkte fungieren, die über verschiedene Lebensphasen hinweg stabil bleiben.

Eine weitere Interpretation könnte die Bedeutung der persönlichen Freiheit und der eigenen Geschichte hervorheben – dargestellt durch die immer wiederkehrende Zeile, wie „We wrote our names like signs of freedome [Wir schrieben unsere Namen wie Zeichen der Freiheit]“. Diese symbolisiert, dass jeder Einzelne seinen Beitrag zur gemeinsamen Geschichte leistet und seine eigene Spur hinterlässt.

Dialog mit der eigenen Geschichte

Für mich persönlich ruft „Das kann uns keiner nehmen“ eine tief empfundene Nostalgie und Dankbarkeit hervor. Die beschriebenen Szenen erinnern an viele Abende, die ich mit Freunden verbracht habe, und die Gefühle von Zusammengehörigkeit und Unzerstörbarkeit, die solche Momente auslösen können. Auf gesellschaftlicher Ebene spricht das Lied die universalen Themen von Freundschaft und Beständigkeit an, die in einer sich ständig verändernden Welt von immenser Bedeutung sind.

Das Lied zeigt, dass es trotz aller Veränderungen und Herausforderungen im Leben essenziell ist, sich auf gewisse Konstanten wie Freundschaften verlassen zu können. Diese tiefere Bedeutung macht „Das kann uns keiner nehmen“ zu einem zeitlosen Stück, das immer wieder aufs Neue emotional berührt und zum Nachdenken anregt.

Alte Freunde, wiedertreffen

Nach all‘ den Jahren

Wir haben alle, viel erlebt

Und sind immer noch da

In der Kneipe, an der Ecke

Unsrer ersten Bar

Sieht es heute noch so aus

Wie in den Neunzigern

Manche sind geblieben

Und jeden Abend hier

Meine erste Liebe

Wirkt viel zu fein dafür

Wir sind wirklich, so verschieden

Und kommen heut von weit her

Doch unsre Freundschaft ist geblieben

Denn uns verbindet mehr

(Oh oh oh oh, oh oh oh)

Das kann uns keiner nehmen

(Oh oh oh oh, oh oh oh)

Lasst uns die Gläser heben

(Oh oh oh oh, oh oh oh)

Das kann uns keiner nehmen

Die Stadt wird hell und wir trinken auf’s Leben

We wrote our names like signs of freedome

At the end of each bar

And the days where we could see them

Yeah the times that we were here

In every barstool every local

We sat side by side

We are brothers and allegiance

And we’re livin‘ this life

(Oh oh oh oh, oh oh oh)

Das kann uns keiner nehmen

(Oh oh oh oh, oh oh oh)

Lasst uns die Gläser heben

(Oh oh oh oh, oh oh oh)

Das kann uns keiner nehmen

Die Stadt wird hell und wir trinken auf’s Leben

In der Kneipe an der Ecke brennt noch immer das Licht

Wir trinken Schnaps, rauchen Kippen und verändern uns nicht

In der Kneipe an der Ecke brennt noch immer das Licht

Immer das Licht

Und es ändert sich nicht

Are you with us Hamburg?

Yeah, yeah

Das kann uns uns keiner nehmen

(Oh oh oh oh, oh oh oh)

Das kann uns keiner nehmen

(Oh oh oh oh, oh oh oh)

Lasst uns die Gläser heben

(Oh oh oh oh, oh oh oh)

Das kann uns keiner nehmen

Die Stadt wird hell und wir trinken auf’s Leben

(Oh oh oh oh, oh oh oh)

(Oh oh oh oh, oh oh oh)

(Oh oh oh oh, oh oh oh)

Es ist 5 Uhr morgens und wir trinken auf’s Leben

(Oh oh oh oh, oh oh oh)

Come on Hamburg singt doch mal mit uns

(Oh oh oh oh, oh oh oh) (come on)

(Oh oh oh oh, oh oh oh) (yeah)

(Oh oh oh oh, oh oh oh)

Das kann uns keiner nehmen

(Oh oh oh oh, oh oh oh)

Das kann uns keiner nehmen

(Oh oh oh oh, oh oh oh)

Lasst uns die Gläser heben

(Oh oh oh oh, oh oh oh)

Das kann uns keiner nehmen

Die Stadt wird hell und wir trinken auf’s Leben

(Oh oh oh oh, oh oh oh) (yeah)

(Oh oh oh oh, oh oh oh)

(Oh oh oh oh, oh oh oh)

Es ist 5 Uhr morgens und wir trinken auf’s Leben (yeah)

Ey! (yeah)

Ooh!

Revolverheld!

Mister Rea Garvey! (Rea Garvey!)

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