Analyse des Liedtexts „Dann geh doch“ von Howard Carpendale

Einleitung

Howard Carpendale, ein prominenter Vertreter des deutschen Schlagers, veröffentlichte das Lied „Dann geh doch“ im Jahr 1979. Der Liedtext behandelt das Thema Beziehungsprobleme und die schwierige Entscheidung, sich zu trennen oder zusammen zu bleiben. Das Lied zeichnet sich durch eindringliche Fragen, melancholische Reflexionen und wiederkehrende Aufforderungen aus. In dieser Analyse wird der Text zeilenweise interpretiert, um die tiefere Bedeutung und den emotionalen Gehalt des Liedes zu erfassen.

Strophe 1 – 4

„Wenn du glaubst
Du verschwendest dein Leben mit mir
Dann geh doch

Der Beginn des Liedes setzt sofort einen ernsten Ton. Der Sänger erkennt an, dass sein Partner das Gefühl haben könnte, sein Leben mit ihm zu verschwenden. Die Aufforderung „Dann geh doch“ klingt zunächst wie eine frustrierte Reaktion, impliziert aber auch eine gewisse Resignation.

Und was gestern noch war
Zählt heut nicht mehr bei dir
Dann geh doch

Hier wird die Diskrepanz zwischen Vergangenheit und Gegenwart vertieft. Dinge, die einst wichtig waren, sind nun bedeutungslos geworden. Die Dringlichkeit in „Dann geh doch“ scheint gewachsen zu sein, was darauf hinweist, dass es für den Sänger schwer ist, diese Veränderungen zu akzeptieren.

Strophe 5 – 7

Wenn du glaubst
Dass die Zeit für dich sinnlos verstreicht
Und ein Morgen, der dämmert
Dem anderen gleicht
Und der Sinn meiner Worte dich nicht mehr erreicht
Dann geh doch

In diesen Zeilen wird die emotionale Entfremdung verstärkt. Die Monotonie des Alltags und die Bedeutungslosigkeit der gemeinsamen Zeit werden hervorgehoben. Diese Gedanken führen zu dem wiederholten Ratschlag, die Beziehung zu beenden, wenn keine Besserung in Sicht ist.

Strophe 8 – 10

Wenn du glaubst
Dass du schnell das Vergangene vergisst
Dann geh doch

Der Sänger spricht nun den Verlust der gemeinsamen Vergangenheit an. Die Schnelligkeit, mit der der Partner diese hinter sich lassen könnte, wird bedauert, aber auch akzeptiert.

Und das Gras scheint dir grüner dort
Wo du nicht bist
Dann geh doch

Der bekannte Ausdruck „Das Gras ist grüner auf der anderen Seite“ wird hier verwendet, um die Sehnsucht nach einem besseren Leben oder einer besseren Beziehung zu illustrieren. Der Sänger erkennt an, dass der Partner vielleicht eine Illusion jagt.

Strophe 11 – 13

Du und ich hatten viel, darum fällt es mir schwer
Aber wenn mit uns nichts mehr so ist wie bisher
Denn der Wind weht auf einmal von anderswo her
Dann geh doch

Der Schmerz und die Schwere der Entscheidung werden hier verdeutlicht. Eine Reflexion über die gemeinsame Vergangenheit, die Veränderungen und die neuen Einflüsse ist spürbar. Der Abschied wird als unausweichlich dargestellt, wenn die Beziehung nicht mehr funktioniert.

Chorus

Geh doch
Ich sage dir
Geh doch

Der Refrain bringt die emotionale Dringlichkeit und die Bitterkeit der Aufforderung auf den Punkt. Die Wiederholung dient dazu, den endgültigen Charakter dieser Entscheidung zu unterstreichen.

Strophe 14 – 17

Unser Schweigen allein kann die Antwort nicht sein
Versteh‘ doch

In diesen Zeilen wird die Bedeutung der Kommunikation betont. Schweigen wird als unzureichende Lösung für ihre Probleme dargestellt.

Fragen, gibt es auch tausend Fragen
Ich weiß nur
Irgendwie muss ich
Was kommen wird
Ertragen

Hier zeigt der Sänger seine Unsicherheit und seine innere Zerrissenheit. Die vielen unbeantworteten Fragen verstärken das Gefühl der Verzweiflung, dennoch wird eine stoische Haltung zu dem, was kommt, eingenommen.

Wenn die Freiheit soviel mehr ist für dich als ich
Dann geh doch

Dieses Zitat zeigt die Prioritäten der Partner auf. Wenn Freiheit wichtiger ist als die Beziehung, so soll der Partner gehen. Es zeigt die zugrunde liegende Tragik und Akzeptanz dessen, was unvermeidbar scheint.

Und ein flüchtiger Rausch ein willkommener Tausch
Dann geh doch

Hier wird angedeutet, dass der kurzfristige Reiz oder die Ablenkung durch etwas anderes für den Partner bedeutsamer sein könnte als die Beziehung.

Strophe 18 – 21

Ich besitze dich nicht, du gehörst dir allein
Letzten Endes wird alles wie du es willst sein

Der Sänger betont die Autonomie und Freiheit des Partners, während er gleichzeitig die Machtlosigkeit in der Situation anerkennt.

Es wär schön
Wenn du bliebst, doch siehst du es nicht ein
Dann geh doch

Der Wunsch, dass der Partner bleibt, steht im Kontrast zur Akzeptanz des gegenteiligen Wunsches des Partners. Es verdeutlicht die Mischung aus Hoffnung und Resignation.

Chorus Wiederholung

Geh doch
Ich sage dir
Geh doch

Unser Schweigen allein kann die Antwort nicht sein
Versteh‘ doch

Fragen, gibt es auch tausend Fragen
Aber wenn noch ein Funken von Hoffnung besteht
Dann bleib doch

Der Refrain wird wiederholt, jedoch mit einer entscheidenden Änderung: Die letzte Zeile bringt eine letzte Hoffnung zum Ausdruck, dass die Beziehung gerettet werden könnte. Der „Funken von Hoffnung“ bietet einen Kontrast zu der vorherigen Resignation und Tragik.

Schluss

Der Liedtext von „Dann geh doch“ führt uns durch eine emotionale Reise von Unsicherheit, Resignation und einem Hauch von Hoffnung. Howard Carpendale thematisiert die Komplexität von Beziehungen und die schwierige Entscheidung, sie zu beenden oder fortzusetzen. Durch die Wiederholung bestimmter Zeilen und die allmähliche Entwicklung der Geschichte wird die tiefsitzende Verzweiflung des Sängers deutlich. Dennoch bleibt ein winziger Hoffnungsschimmer, der vielleicht eine Chance auf Versöhnung bietet, was im Schlusschorus angedeutet wird. Der Text ist in einem poetisch-melancholischen Ton gehalten und bietet einen tiefen Einblick in die Gefühlswelt eines Menschen am Scheideweg seiner Beziehung.

Wenn du glaubst

Du verschwendest dein Leben mit mir

Dann geh doch

Und was gestern noch war

Zählt heut nicht mehr bei dir

Dann geh doch

Wenn du glaubst

Dass die Zeit für dich sinnlos verstreicht

Und ein Morgen, der dämmert

Dem anderen gleicht

Und der Sinn meiner Worte dich nicht mehr erreicht

Dann geh doch

Wenn du glaubst

Dass du schnell das Vergangene vergisst

Dann geh doch

Und das Gras scheint dir grüner dort

Wo du nicht bist

Dann geh doch

Du und ich hatten viel, darum fällt es mir schwer

Aber wenn mit uns nichts mehr so ist wie bisher

Denn der Wind weht auf einmal von anderswo her

Dann geh doch

Geh doch

Ich sage dir

Geh doch

Unser Schweigen allein kann die Antwort nicht sein

Versteh‘ doch

Fragen, gibt es auch tausend Fragen

Ich weiß nur

Irgendwie muss ich

Was kommen wird

Ertragen

Wenn die Freiheit soviel mehr ist für dich als ich

Dann geh doch

Und ein flüchtiger Rausch ein willkommener Tausch

Dann geh doch

Ich besitze dich nicht, du gehörst dir allein

Letzten Endes wird alles wie du es willst sein

Es wär schön

Wenn du bliebst, doch siehst du es nicht ein

Dann geh doch

Geh doch

Ich sage dir

Geh doch

Unser Schweigen allein kann die Antwort nicht sein

Versteh‘ doch

Fragen, gibt es auch tausend Fragen

Ich weiß nur

Irgendwie muss ich

Was kommen wird

Ertragen

Geh doch

Ich sage dir

Geh doch

Unser Schweigen allein kann die Antwort nicht sein

Versteh‘ doch

Fragen, gibt es auch tausend Fragen

Aber wenn noch ein Funken von Hoffnung besteht

Dann bleib doch

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