Analyse des Liedtextes „Bin Ich Stark Genug“ von Roland Kaiser (1981)

Einleitung

Roland Kaiser ist ein bekannter deutscher Schlagersänger, dessen Karriere in den 1970er Jahren begann. „Bin Ich Stark Genug“, veröffentlicht im Jahr 1981, ist eines seiner bekannten Werke und handelt von der inneren Zerrissenheit eines Mannes, der versucht, sich von einer ambivalenten Liebesbeziehung zu lösen. Das Lied spiegelt die emotionale Spannung wider, die der Protagonist erlebt, während er zwischen Verlangen und Vernunft schwankt.

Erste Strophe:

„Ich hab dein Bild
Was übern Schreibtisch hängt
Aus meinem Kopf
Schon fast verdrängt“

Der Protagonist beginnt mit der Beschreibung, wie er versucht, ein Bild der/des Geliebten aus seinen Gedanken zu verbannen. Dieses bildliche Element steht symbolisch für die ständigen Erinnerungen und die emotionale Belastung. Es zeigt, dass er sich bewusst bemüht, die Person nicht mehr in seinen Gedanken zu haben, aber nur mit mäßigem Erfolg.

„Doch ein Wort von dir genügt
Schon bin ich dir erlegen
Ich sehne mich nach dir
Doch ich wehre mich dagegen“

Hier wird der innere Konflikt des Protagonisten deutlich. Trotz seiner Bemühungen, die Erinnerungen zu verdrängen, genügt ein Wort von der/dem Geliebten, um ihn wieder gefangen zu nehmen. Er sehnt sich nach dieser Person, kämpft aber gleichzeitig dagegen an. Die Worte „doch ich wehre mich dagegen“ verdeutlichen den Versuch, sich der Anziehungskraft zu entziehen.

Refrain und Wiederholungen:

„Von dir hab ich
Mich nie so ganz erholt
Elektrisiert
Von tausend Volt“

Dieser Teil des Refrains zeigt die tiefe emotionale und körperliche Wirkung der Beziehung auf den Protagonisten. Das Gefühl, „elektrisiert von tausend Volt“ zu sein, beschreibt eine intensive, fast schmerzhafte Anziehungskraft. Die Metapher unterstreicht die nahezu überwältigende Macht, die die Beziehung über ihn hat.

„Sitze ich am Telefon
Und fühl‘ die Spannung knistern
Glücklich und voll Angst
Höre ich dich flüstern“

Die Spannung wird weiter beschrieben, wenn der Protagonist am Telefon sitzt und die Mischung aus Glück und Angst empfindet. Das Flüstern der/des Geliebten lässt ihn sowohl aufgeregt als auch ängstlich zurück. Diese Ambivalenz zwischen Freude und Furcht betont die ungesunde Natur der Beziehung.

Wiederholungen und Variationen:

„(Komm doch zu mir)
Bin ich stark genug oder werde ich doch wieder schwach bei dir
(Ich warte hier)
Bin ich hart genug oder gebe ich doch wieder nach bei dir“

Hier wird eine zentrale Frage des Liedes wiederholt: Ist der Protagonist stark genug, um der Versuchung zu widerstehen oder wird er erneut schwach? Dieser Dualismus zwischen Stärke und Schwäche zieht sich durch den gesamten Liedtext und verdeutlicht den inneren Kampf des Protagonisten.

„(Ich will nur dich)
Meine innere Stimme sagt: „Lass dich mit dieser Frau nicht ein“
(Ich liebe dich)
Nach zwei heißen Nächten lässt sie dich wieder allein“

Die innere Stimme des Protagonisten warnt ihn vor der/des Geliebten und hebt die Vergänglichkeit und Oberflächlichkeit der Beziehung hervor. Die Erwähnung von „zwei heißen Nächten“ kontrastiert mit der anschließenden Einsamkeit und zeigt, dass die körperliche Verbindung nicht von Dauer ist und keine tiefere emotionale Bindung schafft.

Zwischenstrophen:

„Ich krieg‘ dich nie
Aus meinen Träumen raus
Du spielst mit mir
Nur Katz und Maus“

Hier wird das Gefühl der unerreichbaren Sehnsucht weiter vertieft. Der Vergleich mit einem Katz-und-Maus-Spiel deutet auf ein ständiges Hin und Her in der Beziehung hin, bei dem der Protagonist ständig wegrennen und wieder zurückkehren möchte.

„Und ich sehe dein Gesicht
Deinen unschuldsvollen Blick
Wer dich je geliebt
Für den gibts kein Zurück“

Der unschuldige Blick der/des Geliebten mag im Widerspruch zu ihrem/seinem verletzenden Verhalten stehen. Es zeigt die manipulative Natur der Person und wie schwer es für jemanden ist, sich vollständig von der Beziehung zu lösen, wenn er oder sie einmal geliebt hat.

Schluss:

„Ich bin noch nicht stark genug, denn ich werd‘ wieder schwach bei dir
Ich bin noch nicht hart genug, denn ich gib wieder nach bei dir
(Ich will nur dich)
Meine innere Stimme sagt: „Lass dich nicht um den Finger drehen“
(Ich liebe dich)
Ich bin längst schon auf dem Weg um zu dir zu gehen“

Am Ende des Liedes erkennt der Protagonist, dass er noch nicht stark genug ist, um sich der Versuchung zu widersetzen. Sein innerer Konflikt bleibt ungelöst, und trotz vernünftiger Warnungen gibt er nach und geht zurück zur/dem Geliebten. Dies zeigt die Macht der emotionen die Vernunft zu überwiegen.

Schlussfolgerung

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass „Bin Ich Stark Genug“ eine tief emotionale und ambivalente Liebesgeschichte erzählt. Diese Liebesgeschichte handelt von der inneren Zerrissenheit des Protagonisten zwischen Verlangen und Vernunft. Der Schriftstil und Ton des Textes sind durchgehend intensiv und emotional, was die widersprüchlichen Gefühle des Protagonisten betont. Die Geschichte baut darauf auf, die innere Schwäche und die Unfähigkeit des Protagonisten zu betonen, endgültig loszulassen. Die ständigen Wiederholungen der zentralen Fragen und Konflikte verstärken dieses Gefühl der Unlösbarkeit und zeigen die Macht emotionaler Bindungen, selbst wenn sie schaden.

Ich hab dein Bild

Was übern Schreibtisch hängt

Aus meinem Kopf

Schon fast verdrängt

Doch ein Wort von dir genügt

Schon bin ich dir erlegen

Ich sehne mich nach dir

Doch ich wehre mich dagegen

Von dir hab ich

Mich nie so ganz erholt

Elektrisiert

Von tausend Volt

Sitze ich am Telefon

Und fühl‘ die Spannung knistern

Glücklich und voll Angst

Höre ich dich flüstern

(Komm doch zu mir)

Bin ich stark genug oder werde ich doch wieder schwach bei dir

(Ich warte hier)

Bin ich hart genug oder gebe ich doch wieder nach bei dir

(Ich will nur dich)

Meine innere Stimme sagt: „Lass dich mit dieser Frau nicht ein“

(Ich liebe dich)

Nach zwei heißen Nächten lässt sie dich wieder allein

Ich krieg‘ dich nie

Aus meinen Träumen raus

Du spielt mit mir

Nur Katz und Maus

Und ich sehe dein Gesicht

Deinen unschuldsvollen Blick

Wer dich je geliebt

Für den gibts kein Zurück

(Komm doch zu mir)

Bin ich stark genug oder werde ich doch wieder schwach bei dir

(Ich warte hier)

Bin ich hart genug oder gebe ich doch wieder nach bei dir

(Ich will nur dich)

Meine innere Stimme sagt: „Lass dich mit dieser Frau nicht ein“

(Ich liebe dich)

Und ich weiß sie hat recht und doch fall‘ ich wieder herein

Ich bin noch nicht stark genug, denn ich werd‘ wieder schwach bei dir

Ich bin noch nicht hart genug, denn ich gib wieder nach bei dir

(Ich will nur dich)

Meine innere Stimme sagt: „Lass dich nicht um den Finger drehen“

(Ich liebe dich)

Ich bin längst schon auf dem Weg um zu dir zu gehen

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