Analyse des Liedtextes „110 (Prolog)“ von LEA
Einführung
Der Song „110 (Prolog)“ der deutschen Sängerin LEA, veröffentlicht im Jahr 2020, behandelt die komplexen Emotionen und Konflikte in einer toxischen Liebesbeziehung. Der Text zeichnet ein Bild von Liebe, Schmerz und Missverständnissen und ist ein Beispiel für urbane Popmusik mit tiefgehender lyrischer Dichte. Die Analyse wird die Entwicklung der Geschichte und die literarischen Techniken untersuchen, die in dem Lied verwendet werden.
Erste Strophe
„Wenn wir uns doch lieben
Warum tun wir uns weh?
Ich weiß, ich hab’s übertrieben
Doch will nicht, dass du gehst“
Die ersten Zeilen des Liedes stellen den Hauptkonflikt sofort dar: die schmerzhaft widersprüchliche Natur der Beziehung. Obwohl beide Personen sich lieben, tun sie sich gegenseitig weh. Hier wird durch die einfache und direkte Sprache die Verzweiflung und das Unverständnis der Sängerin verdeutlicht. Die Wiederholung der Frage „Warum tun wir uns weh?“ zeigt, dass die Sängerin diese Situation nicht nachvollziehen kann und nach einer Erklärung sucht.
„Ich weiß, wie ich dich provozieren kann
Und dass keiner von uns gut verlieren kann
Und dann werde ich laut
Und du nimmst mich nicht ernst“
Diese Zeilen geben Einblick in die Dynamik der Beziehung. Die Sängerin ist sich ihrer eigenen Provokationsfähigkeiten bewusst und weiß, dass beide Partner schlecht damit umgehen können, wenn sie nicht die Oberhand haben. Dies führt zu lautstarken Auseinandersetzungen und einem Gefühl der Frustration, da sie das Gefühl hat, nicht ernst genommen zu werden.
„Du haust ab und dann geht’s mir dreckig
Doch ich fang‘ erst an zu heulen, wenn du weg bist
Mein Name auf der Haut
Mann, ich lieb‘ dich so sehr“
Der emotionale Zustand der Sängerin wird hier weiter vertieft. Nachdem der Partner abgehauen ist, fühlt sie sich elend, unterdrückt jedoch ihre Emotionen, bis er weg ist. Die Erwähnung ihres Namens auf seiner Haut symbolisiert tiefe Bindungen, ob durch ein Tattoo oder eine anderweitige Markierung. Trotzdem wird die intensive Liebe durch den Ausspruch betont.
„Ich sag‘, „Es ist vorbei!“
Und dann tut’s mir schon leid
Immer wieder der gleiche Scheiß“
Diese Zeilen spiegeln die wiederkehrende Natur ihrer Konflikte wider. Trotz der intensiven Gefühle und dem Bestreben, eine endgültige Entscheidung zu treffen, bereut die Sängerin ihre Worte sofort. Der Zyklus der Konflikte und Versöhnungen setzt sich in einem endlosen Kreislauf fort.
Zweite Strophe
„Wenn wir uns doch lieben
Warum tun wir uns weh?
Ich weiß, ich hab’s übertrieben
Doch will nicht, dass du gehst
Du schreist mich an und ich geb‘ dir die Schuld
Und der Nachbar von oben wählt 110
Mann, wenn wir uns doch lieben
Warum tut es so weh?“
Die zweite Strophe betont erneut das zentrale Thema des Liedes: das Paradox der Liebe und des Schmerzes. Wiederholungen verstärken das Gefühl von Ratlosigkeit und Frustration. Die Eskalation der Konflikte führt dazu, dass der Nachbar die Polizei ruft, was die Intensität der Auseinandersetzungen verdeutlicht.
„Jetzt bist du mit deinen Jungs wieder draußen
Obwohl du weißt, dass ich dich grade brauche
Bist bestimmt wieder high
Und dann schickst du mir ’n Herz“
Hier wird die Reaktion des Partners beschrieben. Er scheint sich abzuwenden und sucht Trost bei seinen Freunden, ignoriert dabei aber die Bedürfnisse der Sängerin. Die Vermutung, er könnte „high“ sein, deutet auf Drogenmissbrauch hin, was ein weiteres Problem in ihrer Beziehung darstellt. Trotz dieser Distanz sendet er ihr ein Herz, was die widersprüchlichen Signale und die Ambivalenz ihrer Gefühle zeigt.
„Ich weiß, dass du’s nicht so gemeint hast
Und mit uns war’s halt noch nie einfach
Aber ohne dich sein
Das geht einfach nicht mehr“
Die Sängerin zeigt Verständnis für das Verhalten ihres Partners und gibt zu, dass ihre Beziehung immer schwierig war. Dennoch betont sie die Unmöglichkeit, ohne ihn zu sein, was ihre emotionale Abhängigkeit unterstreicht.
„Du sagst, „Es ist vorbei!“
Und dann tut’s dir schon leid
Immer wieder der gleiche Scheiß“
Diese Zeilen wiederholen die Aussage aus der ersten Strophe und zeigen, dass beide Partner in denselben Mustern gefangen sind – sie beenden die Beziehung impulsiv und bereuen es sofort.
Dritte Strophe
„Ich vermiss‘, wie wir waren
Eben waren wir noch da
Und du lagst in mei’m Arm
Was haben wir getan?“
Die dritte Strophe handelt von der Sehnsucht der Sängerin nach besseren Zeiten, als ihre Beziehung noch harmonisch war. Die Erinnerung an diese Momente steht in starkem Kontrast zu ihrer aktuellen Situation, was einen deutlichen Verlust und das Bedauern über die gegenwärtigen Konflikte ausdrückt.
„Wir kommen nicht mehr klar
Warum ist es so hart?“
Das Ausmaß der Zerrüttung ihrer Beziehung wird in diesen Zeilen deutlich. Weder die Sängerin noch ihr Partner können die Situation bewältigen, und sie fragt sich erneut, warum ihre Beziehung so schwierig geworden ist.
„Wenn wir uns doch lieben
Warum tun wir uns weh?
Ich weiß, ich hab’s übertrieben
Doch will nicht, dass du gehst
Du schreist mich an und ich geb‘ dir die Schuld
Und der Nachbar von oben wählt 110
Mann, wenn wir uns doch lieben
Warum tut es so weh?“
Diese Wiederholung der zentralen Frage des Liedes und das erneute Erwähnen der Eskalation bis zur Polizeirufnummer „110“ verstärken das Gefühl von Hilflosigkeit und Schmerz. Die Beziehung bleibt in einem endlosen Teufelskreis gefangen.
Fazit
Der Liedtext „110 (Prolog)“ von LEA ist eine tiefgehende Auseinandersetzung mit einer toxischen Beziehung, die von intensiver Liebe und schmerzhaften Konflikten geprägt ist. Die Sängerin verwendet einfache, aber emotionale Sprache, um die widersprüchlichen Gefühle und die wiederkehrenden Muster in ihrer Beziehung darzustellen. Die wiederholte Frage „Warum tun wir uns weh?“ bleibt unbeantwortet und verdeutlicht die Verzweiflung und das Unverständnis der Sängerin. Das Lied baut auf den Kontrast zwischen Liebe und Schmerz auf und endet ohne eine Lösung, was die Komplexität und die Tragik der Situation unterstreicht.
Wenn wir uns doch lieben
Warum tun wir uns weh?
Ich weiß, ich hab’s übertrieben
Doch will nicht, dass du gehst
Ich weiß, wie ich dich provozieren kann
Und dass keiner von uns gut verlieren kann
Und dann werde ich laut
Und du nimmst mich nicht ernst
Du haust ab und dann geht’s mir dreckig
Doch ich fang‘ erst an zu heulen, wenn du weg bist
Mein Name auf der Haut
Mann, ich lieb‘ dich so sehr
Ich sag‘, „Es ist vorbei!“
Und dann tut’s mir schon leid
Immer wieder der gleiche Scheiß
Wenn wir uns doch lieben
Warum tun wir uns weh?
Ich weiß, ich hab’s übertrieben
Doch will nicht, dass du gehst
Du schreist mich an und ich geb‘ dir die Schuld
Und der Nachbar von oben wählt 110
Mann, wenn wir uns doch lieben
Warum tut es so weh?
Jetzt bist du mit deinen Jungs wieder draußen
Obwohl du weißt, dass ich dich grade brauche
Bist bestimmt wieder high
Und dann schickst du mir ’n Herz
Ich weiß, dass du’s nicht so gemeint hast
Und mit uns war’s halt noch nie einfach
Aber ohne dich sein
Das geht einfach nicht mehr
Du sagst, „Es ist vorbei!“
Und dann tut’s dir schon leid
Immer wieder der gleiche Scheiß
Wenn wir uns doch lieben
Warum tun wir uns weh?
Ich weiß, ich hab’s übertrieben
Doch will nicht, dass du gehst
Du schreist mich an und ich geb‘ dir die Schuld
Und der Nachbar von oben wählt 110
Mann, wenn wir uns doch lieben
Warum tut es so weh?
Ich vermiss‘, wie wir waren
Eben waren wir noch da
Und du lagst in mei’m Arm
Was haben wir getan?
Wir kommen nicht mehr klar
Warum ist es so hart?
Wenn wir uns doch lieben
Warum tun wir uns weh?
Ich weiß, ich hab’s übertrieben
Doch will nicht, dass du gehst
Du schreist mich an und ich geb‘ dir die Schuld
Und der Nachbar von oben wählt 110
Mann, wenn wir uns doch lieben
Warum tut es so weh?
Du schreist mich an und ich geb‘ dir die Schuld
Und der Nachbar von oben wählt 110
Mann, wenn wir uns doch lieben
Warum tut es so weh?